KAA Gent - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 1991/1992 - 2. Runde, Hinspiel

0:0

Termin: 22.10.1991
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Loizos Loizou (Zypern)
Tore: ./.

 

 

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KAA Gent Eintracht Frankfurt

  • Zsolt Petry
  • Dirk Medved
  • Bart de Roover
  • Tom Verdegem
  • Marc van der Linden
  • Rudi Janssens
  • Erwin Vandenbergh
  • Michel de Groote
  • Frank Dauwen
  • Mark Verkuyl
  • Eric Viscaal

 


 

Wechsel

  • Dirk Herbots für Michel de Groote (46.)
  • Krist Porte für Erwin Vandenbergh (80.)

Wechsel

Trainer

  • René Vandereycken

Trainer

 

 

Ein Spiel ohne Glanz

Die Fußball-Profis von Eintracht Frankfurt haben die Erwartungen ihres Trainers Dragoslav Stepanovic nicht erfüllt. Vor dem Spiel hatte Stepanovic klare Worte gefunden: „Mit einem klaren Sieg“ solle seine Mannschaft im Hinspiel gegen AA Gent „alles klar“ machen. Doch nach den wenig überzeugenden 90 Minuten im belgischen Jules-Otten-Stadion bleibt die Ausgangslage vor dem Rückspiel in zwei Wochen nahezu unverändert. Der Eintracht-Trainer zeigte sich zwar zuversichtlich und betonte, dass seine Mannschaft in Frankfurt ihre Heimstärke ausspielen werde, doch die Leistung im Hinspiel war weit entfernt von den gewohnt souveränen Auftritten in der Bundesliga.

Bereits nach der Anfangsphase wurde deutlich, dass beide Mannschaften vor allem darauf bedacht waren, kein Risiko einzugehen. Sowohl die Eintracht als auch die Belgier agierten zurückhaltend. So war das Spiel führte von Mittelfeldgeplänkel, Fouls und wenigen echten Torchancen geprägt. Die Gastgeber hatten durch van der Linden eine frühe Möglichkeit, als dieser Kopf SGE-Keeper Stein prüfte. Auch Vandenbergh kam später aus guter Position zum Abschluss, traf jedoch mit Bindewald nur einen Gegenspieler. Auf Seiten der Eintracht waren die Gelegenheiten rar. Yeboah hatte zwei Kopfballchancen, während Falkenmayer und Sippel nach dem Seitenwechsel jeweils den Ball in aussichtsreicher Position verfehlten. Insgesamt präsentierte sich die Eintracht weit von ihrer gewohnten Dynamik entfernt und fand nie richtig ins Spiel.

Die harte Gangart der Belgier sorgte zusätzlich für Verärgerung bei den Frankfurtern. Bein kritisierte, dass die Spielweise der Gastgeber „nichts mehr mit internationaler Härte zu tun“ gehabt habe. Besonders ein grobes Foul von van der Linden an Weber brachte die Gemüter zum Kochen. Während ein Platzverweis in der Bundesliga wahrscheinlich gewesen wäre, blieb es in Gent bei einer Ermahnung. Stein sah sogar die Gelbe Karte, als er sich über die unfaire Spielweise der Belgier beschwerte. Auch Möller geriet ins Visier des Schiedsrichters, als er nach einem Foul gegen sich mit einem Schubser reagierte. Diese Gelbe Karte macht ihn nun im Rückspiel besonders anfällig für eine mögliche Sperre.

Trainer Stepanovic zog nach dem Spiel ein ernüchterndes Fazit. Er sprach von viel Kampf und Krampf, was die Leistung seiner Mannschaft treffend beschrieb. Gleichzeitig fand er lobende Worte für die Gastgeber, deren defensiv ausgerichtete Taktik den Frankfurtern das Leben schwer machte. Auch Gents Trainer René Vandereycken war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Der frühere Nationalspieler lobte seine Spieler für ihre Disziplin, zeigte sich aber enttäuscht, dass ihnen trotz einer soliden Vorstellung kein Sieg gelungen war.

Eintracht Frankfurt offenbarte in Gent vor allem Schwächen im Offensivspiel. Yeboah war als einzige Sturmspitze erneut auf sich allein gestellt und konnte sich gegen die kompakte Defensive der Belgier kaum durchsetzen. Die Abwesenheit von Andersen, der noch bis Anfang 1992 international gesperrt ist, machte sich ebenso bemerkbar wie der krankheitsbedingte Ausfall von Kruse. Stepanovic setzt nun darauf, dass Kruse im Rückspiel wieder zur Verfügung steht. Mit zwei Stürmern will der Trainer mehr Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben und das Spiel frühzeitig entscheiden.

Trotz der schwachen Leistung in Gent sieht sich die Eintracht in einer guten Ausgangsposition. Dennoch ist klar, dass die Frankfurter eine deutliche Leistungssteigerung zeigen müssen, um nicht frühzeitig aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Schwächen im defensiven Eins-gegen-Eins, zahlreiche Ballverluste im Mittelfeld und eine insgesamt blasse Offensive dürfen sich die Hessen vor heimischem Publikum nicht erneut erlauben.

 

 

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