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Fortuna Düsseldorf - Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 1991/1992 - 1. Spieltag
1:2 (1:1)
Termin: Sa 03.08.1991 15:30
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Werner Föckler (Weisenheim)
Tore: 0:1 Andreas Möller (6.), 1:1 Christian Schreier (18.), 1:2 Lothar Sippel (82.)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Ein glücklicher Sieg Eintracht Frankfurt eröffnete die neue Ligasaison mit einem hart erkämpften 2:1-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf, doch das Spiel offenbarte gravierende Schwächen, die den Sieg beinahe zunichtemachten. Während der Jubel nach dem Abpfiff meisterlich wirkte, war die Leistung über weite Strecken alles andere als überzeugend. Bereits in den Anfangsminuten wurde deutlich, dass die hoch gesteckten Erwartungen vom selbsternannten Titelaspiranten noch nicht erfüllt werden. Die Eintracht startete vielversprechend und ging bereits in der 6. Minute durch Andreas Möller in Führung. Nach einem Zuspiel von Axel Kruse setzte Möller kurz hinter der Mittellinie zu einem unwiderstehlichen Solo an, ließ er mehrere Gegenspieler stehen, drang in den Strafraum ein und schob den Ball souverän am Düsseldorfer Torhüter Jörg Schmadtke vorbei ins Netz. Es war ein Tor, das die Klasse des Nationalspielers unter Beweis stellte. Doch anstatt auf diesem Erfolg aufzubauen, ließ die Mannschaft abrupt nach und überließ den Gastgebern das Kommando. Fortuna Düsseldorf profitierte dabei von den Lücken in der Frankfurter Defensive, vor allem die Kopfballschwäche der Abwehr bereitete den Gästen Probleme. Immer wieder brachten die Düsseldorfer bei Standardsituationen den Ball gefährlich vor das Tor von Uli Stein, und in der 18. Minute war es soweit: Nach einer Ecke von Anthony Baffoe führte eine Kopfballstaffette schließlich zum Ausgleich durch Schreier. Der Düsseldorfer Mittelfeldspieler traf mit einem Volleyschuss, gegen den Stein chancenlos war. Nach dem Ausgleich schien die Eintracht zeitweise den Faden zu verlieren. In dieser Phase des Spiels wirbelten insbesondere Thomas Allofs und Schreier die Frankfurter Defensive durcheinander, und nur dank der Glanzparaden von Uli Stein blieb es beim 1:1. Der Frankfurter Torhüter avancierte bereits in der ersten Hälfte zum besten Spieler auf dem Platz, konnte aber auch auf die Unterstützung von Manni Binz und Ralf Weber setzen, die mehrere gefährliche Situationen entschärften. Die Frankfurter Offensive hingegen blieb blass. Weder Möller noch Uwe Bein konnten Akzente setzen, das Angriffsspiel über Heinz Gründel und Axel Kruse wirkte ideenlos und wenig durchschlagskräftig. Nach der Halbzeitpause flachte das Spiel ab. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld, und Torchancen blieben Mangelware. Die Eintracht schien mit einem Unentschieden leben zu können, doch Trainer Dragoslav Stepanovic setzte mit der Einwechslung von Ralf Sippel in der Schlussphase ein Signal. Dieser Wechsel sollte sich schnell auszahlen: In der 82. Minute leitete Andreas Möller mit einem schnellen Pass eine gefährliche Kombination ein, die schließlich über Uwe Bein bei Sippel landete. Schmadtke konnte Sippels ersten Schuss noch abwehren, doch der eingewechselte Stürmer setzte mit einem spektakulären Hechtkopfball nach und brachte die Eintracht erneut in Führung. In den letzten Minuten drängte Düsseldorf auf den Ausgleich, doch erneut war es Uli Stein, der mit mehreren Paraden den Sieg festhielt. Erst schoss der eingewechselte Carracedo knapp vorbei, dann rettete Stein per Fuß bei einem tückischen Schuss des Argentiniers, bevor Roth und Binz gemeinsam den Allofs-Nachschuss abblockten. Als der Schiedsrichter schließlich abpfiff, war die Erleichterung auf Frankfurter Seite deutlich spürbar. Nach dem Spiel zeigten sich Spieler und Verantwortliche realistisch. Vizepräsident Bernd Hölzenbein räumte ein, dass er mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wäre, und betonte, dass der Sieg nicht über die zahlreichen Schwächen hinwegtäuschen dürfe. „Vielleicht ist es sogar gut, dass das Spiel nicht so gut lief, wie viele es erwartet hatten“, meinte Hölzenbein. Auch Stepanovic zeigte sich selbstkritisch und lobte zwar den Kampfgeist seiner Mannschaft, verwies jedoch auf die offensichtlichen Baustellen, insbesondere in der Abwehr und im zentralen Mittelfeld.
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