Bayer 05 Uerdingen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1990/1991 - 31. Spieltag

2:3 (2:0)

Termin: Fr 24.05.1991 20:00
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Peter Mölm (Bremerhaven)
Tore: 1:0 Stéphane Chapuisat (25.), 2:0 Holger Fach (37.), 2:1 Manfred Binz (48., Foulelfmeter), 2:2 Janusz Turowski (60.), 2:3 Anthony Yeboah (79.)

 

 

>> Spielbericht <<

Bayer 05 Uerdingen Eintracht Frankfurt

  • Bernd Dreher
  • Dietmar Klinger
  • Thomas Puschmann
  • Andreas Sassen
  • Wolfgang Rolff
  • Horst Steffen
  • Marcel Witeczek
  • Holger Fach
  • Gerhard Kleppinger
  • Michael Klein
  • Stéphane Chapuisat

 


 

Wechsel

  • Michael Klauß für Thomas Puschmann (83.)

Wechsel

Trainer

  • Friedhelm Konietzka

Trainer


 

Erfolgreiche Aufholjagd in Körbels Jubiläumsspiel

Nach einer Serie von Rückschlägen hat Eintracht Frankfurt ein wichtiges Bundesliga-Spiel gewonnen und sich damit neue Hoffnung im Kampf um die UEFA-Cup-Qualifikation gemacht. Vor 8100 Zuschauern im Grotenburg-Stadion bezwangen die Hessen Bayer Uerdingen mit 3:2 und bewiesen dabei vor allem in der zweiten Halbzeit eine beeindruckende Moral.

Die Partie begann schleppend, mit beiden Mannschaften, die beim Rasenschach weitestgehend neutralisierten. Erst nach etwa 20 Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Ein fulminanter Freistoß von Andreas Möller krachte an die Latte und sprang zurück ins Feld, Studers Nachschuss verfehlte das Ziel deutlich. Wer dachte, die Frankfurter würden danach das Tempo erhöhen, wurde enttäuscht. Stattdessen übernahmen die bis dahin nervös agierenden Uerdinger das Kommando.

In der 25. Minute erzielte Chapuisat das 1:0 für die Gastgeber, nachdem Uwe Bein bei einem Vorstoß ausgerutscht war und Steffen die Chance nutzte, den Schweizer Nationalspieler per Flanke perfekt zu bedienen. Und es kam, zumindest auf Frankfurter Sicht, noch unheilvoller. Zwölf Minuten später erhöhte Fach nach einer präzisen Flanke auf 2:0. Die Frankfurter Defensive, die ohne den aus disziplinarischen Gründen gestrichenen Gründel antreten musste, wirkte dabei alles andere als sattelfest. Torwart Uli Stein, zuletzt nicht in Bestform, blieb bei der Aktion untätig und hätte durch beherzteres Eingreifen das Tor womöglich verhindern können.

Nach der Pause zeigte Frankfurt ein anderes Gesicht. Mit mehr Einsatz und Energie drängten die Gäste auf den Anschlusstreffer – und der ließ nicht lange auf sich warten. In der 48. Minute stürmte Andreas Möller nach einem Sprint alleine auf Uerdingen-Keeper Dreher zu, der ihn zu Fall brachte. Libero Manfred Binz verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:2.

Von nun an war plötzlich noch mehr Feuer im Spiel. Nach 58 Minuten hatte Sippel bereits den Ausgleich auf dem Fuß, als er nach Vorarbeit des für Conrad eingewechselten Turowski die Kugel volley um Zentimeter am Tor vorbeisetzte. In der 60. Minute war es dann soweit: Nach einem Einwurf von Studer verlängerte Tony Yeboah den Ball in die Mitte, wo der eingewechselte Turowski per Kopf das 2:2 erzielte.

Nun wechselten sich die Torszenen auf beiden Seiten ab. Stein musste einen mächtigen Schuss von Klinger parieren, dann lenkte Binz einen Schuss von Sassen zur Ecke. Besser machte es die Eintracht-Offensive in der 79. Minute: Sippel tankte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball in die Mitte, wo Yeboah ihn in artistischer Manier ins Tor zirkelte. Die Eintracht hatte das Spiel gedreht und ließ in der Schlussphase nichts mehr anbrennen – auch dank Uerdingens Nachlässigkeit, denn Klauß vergab zwei Großchancen

Der Erfolg in Krefeld war nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern auch ein Geschenk der Mannschaft an ihren Kapitän: Karl-Heinz Körbel absolvierte sein 600. Bundesligaspiel und wurde nach Abpfiff von den Eintracht-Fans mit „Charly“-Rufen gefeiert. Später in der Pressekonferenz kündigte Körbel an, seine aktive Karriere am Ende der Saison definitiv zu beenden.

 

 

>> Spieldaten <<



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