Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg |
Bundesliga 1990/1991 - 30. Spieltag
0:1 (0:1)
Termin: Fr 17.05.1991 20:00
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Manfred Führer (Steinhagen)
Tore: 0:1 Uli Stein (34., Eigentor)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Nürnberg |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer |
Trainer
|
Ein Kopfballtor von Uli Stein Drei Heimsiege, so die Prognose von Eintracht-Vizepräsident Bernd Hölzenbein, seien der Schlüssel zur UEFA-Pokal-Qualifikation. Doch bereits die erste dieser drei Begegnungen gegen Nürnberg, Leverkusen und Stuttgart ging mit 0:1 verloren. Die abstiegsgefährdeten Nürnberger kämpften im Waldstadion mit fanatischem Einsatz um jeden Zentimeter und verdarben den Frankfurtern nicht nur den Abend, sondern auch die Aussichten auf einen internationalen Startplatz. Das Spiel war von Beginn an von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt. Die Frankfurter Klein und Lasser kassierten früh Gelbe Karten. Aber auch der Gast von der Noris mischte beim Kartenspiel mit. Heidenreich und Brunner wurden verwarnt, wobei letzterer fälschlicherweise die Karte erhielt – das Foul an Kruse hatte eigentlich Türr begangen. Metschies und Gründel vervollständigten das halbe Dutzend Gelbsünder der ersten Halbzeit. In dieser zerfahrenen Partie konnte sich kein Spielfluss entwickeln. Die Nürnberger standen tief in der eigenen Hälfte und beschränkten sich darauf, die Räume eng zu machen und die Frankfurter Stars aus dem Spiel zu nehmen. Die Mannschaft von Dragoslav Stepanovic fand kein Mittel gegen die beherzt verteidigenden Clubberer die taktisch klug agierten und alle Frankfurter Offensivbemühungen im Keim erstickten. Vor allem Andreas Möller und Uwe Bein wurden durch die Manndeckung von Wolf und Heidenreich weitgehend aus dem Spiel genommen. Dadurch fehlten den Frankfurtern Kreativität und Durchschlagskraft, was dazu führte, dass kaum gefährliche Kombinationen zustande kamen. Die erste echte Chance der Eintracht hatte nach einer der wenigen gelungenen Kombinationen Lasser, aber Torhüter Köpke klatschte den Ball weg. Das einzige Tor des Abends fiel in der 34. Minute und war mehr Glück als Können: Nürnbergs Wagner setzte zu einem Verlegenheitsschuss aus 30 Metern an. Der Ball prallte von der Latte an den Hinterkopf von Eintracht-Torwart Uli Stein und von dort ins Tor – eine kuriose Szene, bei der Stein einmal mehr unglücklich aussah. Weitere Offensivaktionen der Gäste waren in der ersten Halbzeit kaum zu sehen. Im zweiten Durchgang brachte Stepanovic Sippel für Gründel, und der Joker hatte zwei vielversprechende Chancen. Doch Torhüter Andreas Köpke bewies seine Klasse und entschärfte die gefährlichen Situationen. Nach 70 Minuten bewahrte nur eine Glanztat von Torhüter Köpke die Nürnberger vor dem Ausgleich. Nach einem Einwurf von Studer gab es eine Kopfballstafette und Kruse köpfte aus nächster Nähe auf das kurze Eck. Köpke flog noch rechtzeitig hin. Was danach noch abzufangen und zu halten war, machte ihm weit weniger Mühe. Zwar erhöhten die Frankfurter den Druck und erarbeiteten sich eine optische Überlegenheit, doch sie blieben vor dem Tor viel zu harmlos. Die Nürnberger zogen sich tief zurück und verteidigten mit allem, was sie hatten. Trotz der Bemühungen von Yeboah, Kruse und Möller blieb die Eintracht ohne zählbaren Erfolg. Für die Eintracht bleibt die Erkenntnis, dass nicht nur Können, sondern auch Einsatz und Wille entscheidend sind – Eigenschaften, die an diesem Abend bei den Gästen aus Nürnberg deutlich stärker ausgeprägt waren. So müssen sich die Adlerträger mit einer Niederlage arrangieren, die sie im Kampf um die internationalen Plätze zurückwirft.
|