Höhere Gewalt

Eintracht-Spiel vom DFB abgesagt

Bundesliga-Spielleiter Hans-Georg Noack (Düsseldorf) hat dem Antrag der Frankfurter Eintracht stattgegeben und das Bundesligaspiel heute nachmittag beim VfB Stuttgart wegen „höherer Gewalt“ abgesagt. Insgesamt 14 Spieler der Eintracht sind an einer Virus-Grippe erkrankt, klagen über Schüttelfrost, Durchfall und Brechreiz. „Eine vernünftige Entscheidung“, sagte Eintracht-Trainer Kalli Feldkamp, „ich freue mich, daß der DFB ohne große Komplikationen unserem Antrag gefolgt ist. Hätten wir spielen müssen, hätte ich keine Verantwortung übernehmen können.“ Als Nachholtermin hat der DFB den 15. Marz (Dienstag) vorgeschlagen.

Die Eintracht hatte beim DFB vom Amtsarzt bestätigte Atteste vorgelegt. Betroffen von der Virusinfektion sind Uli Stein. Manfred Binz, Karl-Heinz Körbel, Frank Schulz. Dietmar Roth Lajos Detari, Armin Kraaz, Thomas Klepper, Ralf Sievers, Volker Münn, Dieter Schlindwein, Ralf Haub, Michael Kostner und Dirk Heitkamp. Am Freitag erwischte es auch Manager Wolfgang Kraus.

Wegen ähnlicher epidemieartiger Erkrankungen- waren durch den DFB in der Vergangenheit das Bundesligaspiel Braunschweig -Kaiserslautern in der Saison 1984/85, die Relegations-Begegnung Fortuna Köln gegen Dortmund 1985/86, im gleichen Spieljahr Alemania Aachen - FC Homburg in der 2. Liga und in der laufenden Serie das Spiel SC Freiburg - BW 90 Berlin abgesagt worden.

Nach dem Training gestern vormittag sah das ärztliche Bulletin bei der Eintracht schon etwas besser aus. Nur zwei Spieler waren gleich zu Hause geblieben (Armin Kraaz, Thomas Klepper), drei weitere hatten Fieber (Lajos Detari, Ralf Sievers und Dirk Heitkamp) und wurden von Feldkamp nach Hause geschickt „Der Rest“, so der Trainer, „ist durch die Krankheit so geschwächt, daß wir kaum etwas machen konnten.“ Mehr als einen lockeren Waldlauf wollten die Trainer Feldkamp und Zahnleiter ihren Schützlingen nicht zumuten.

Mindestens bis zum Wochenanfang wird dies auch so bleiben. Feldkamp: „Nur mit den vier gesunden Ernst, Gundelach, Müller und Balzis werden wir hart arbeiten. Die anderen werden geschont.“ Am Dienstag oder Mittwoch soll dann ein Testspiel gegen die eigene Jugend- oder Amateurmannschaft stattfinden. (Abendpost-Nachtausgabe vom 27.02.1988)