Blumen für Ute

Die Eintracht bestreitet am heutigen Dienstag um 18:30 Uhr auf dem Sportplatz am Riederwald ein Freundschaftsspiel gegen den schwedischen Erstligisten IFK Norrköping. Dabei feiern die Hessen ein Wiedersehen mit dem im Sommer 1986 nach Schweden zurückgekehrten ehemaligen Eintrachtler Jan Svensson. Svensson nutzt seine Anwesenheit in Frankfurt am Tag vor dem Spiel auch gleich zu einer schönen Geste: Er überreicht der guten Seele der Geschäftsstelle Ute Hering einen Blumenstrauß und gratuliert ihr zum 33. Geburtstag.

Weniger harmonisch läuft es dagegen bei den Lizenzspielern, die nach der 1:3-Heimniederlage im letzten Ligaspiel gegen den HSV in Abstiegsgefahr geraten sind. In der als Sichtungsspiel deklarierten Partie gegen den schwedischen Tabellenvierten sollen denn auch einige der Maßnahmen umgesetzt werden, die einige Tage zuvor in einer Krisensitzung von Präsident Gramlich, Vize Mank, Schatzmeister Knispel, Manager Kraus und Trainer Zahnleiter beschlossen wurden.

So soll Manager Wolfgang Kraus, letztmals Ende November als Aktiver im Eintrachttrikot auf dem Platz, ab sofort wieder als Spieler zur Verfügung stehen und alle Trainingseinheiten absolvieren. Weiterhin wird beschlossen, Spieler wie Conrad, Kitzmann und Sievers, die zuletzt "aus den unterschiedlichsten Gründen nicht aufgeboten wurden", wieder an die Mannschaft heranzuführen. Unterstützung bei der Umsetzung dieser Aufgaben erhält Trainer Zahnleiter dabei durch Ex-Trainer Branko Zebec, der seit Sonntag als ehrenamtlicher Berater für die Eintracht tätig ist.

Als Zuschauer hat Zebec in den zurückliegenden Monaten die meisten Bundesliga-Spiele der Eintracht verfolgt und ist dabei zu der Erkenntnis gelangt: "Bei der Eintracht herrscht Stagnation, viele Spieler haben sich in den letzten drei, vier Jahren nicht weiterentwickelt. Am Anfang dieser Saison hat die Mannschaft noch mit viel Kampfgeist und Elan gespielt, doch das wurde von Spiel zu Spiel weniger." Gleichwohl ist Zebec sicher: "Eintracht Frankfurt steigt nicht ab." Um die Talfahrt zu bremsen, ist nach seiner Auffassung schleunigst ein neuer Teamgeist zu beschwören, "denn fußballerisch können die Spieler in dieser Saison nicht mehr das lernen, was sie in den letzten Jahren verpasst haben."

Zebec ist auch einer der rund 100 Zuschauer, die den Auftritt der Eintracht verfolgen, sich aber über die gesehenen Leistungen nur selten erfreuen können. Vieles bliebt Stückwerk, flüssige Kombinationen und zwingende Offensivaktionen Mangelware. Dass es dennoch zum Sieg für die Adlerträger reicht, ist zwei späten Toren zu verdanken, die Harald Krämer und David Mitchell in der 75. und 80. Spielminute jeweils nach Flanken von Dieter Kitzmann erzielen.

Allein Torwart Pahl und mit Abstrichen auch Kitzmann können sich in dieser Partie für einen Einsatz am Samstag beim Bundesligaspiel in Kaiserslautern empfehlen. Eine ordentlichen Eindruck hinterlässt auch Wolfgang Kraus, der seit vier Tagen wieder trainiert und in der vorwiegend aus Reservisten zusammengestellten Formation in der ersten Halbzeit die Position des Liberos einnimmt. Ein Einsatz in Kaiserslautern käme für ihn freilich noch zu früh. Zebec: "Die Entscheidung, ob und wann er wieder in das Bundesligageschehen eingreift, muss er ganz alleine treffen." (fgo)