Dann eben nach Südfrankreich ...

Nachdem die Eintracht ein vom 26. Januar bis 4. Februar geplantes Trainingslager in Israel kurzfristig absagt, da keine Erlaubnis für die Freundschaftsspiele gegen Hapoel Petah Tikva und Hapoel Haifa erteilt wurden, haben die Riederwälder ihre Vorbereitung auf die Rückrunde nach Cannes verlegt. Dort will man auch an einem internationalen Turnier teilnehmen, das für den 7. und 8. Februar geplant ist.

18 Spieler stehen Trainer Zahnleiter zur Verfügung. Während die verletzten Möller, Mitchell und Falkenmayer zuhause bleiben, sind die in der letzten Woche angeschlagenen Harald Krämer und Dieter Kitzmann mit an Bord. Am Donnerstag soll dann auch noch der frischvermählte Bundeswehrsoldat Manfred Binz an die Cote d'Azur nachreisen, der einige Tage Sonderurlaub von Bund und Eintracht erhalten hat.

Am Sonntagmorgen absolvieren die Bundesligafußballer vom Main ihr erstes Training, am Nachmittag findet am Mittelmeerstrand Lauftraining und Gymnastik statt. Manager Kraus und Trainer Timo Zahnleiter sind heilfroh, dass nach der geplatzten Israel-Reise mit Cannes ein adäquates Ausweichquartier gefunden wurde. Kraus: "Das Wetter und die Trainingsbedingungen sowie die Unterbringung sind ideal. Daheim acht Grad minus, hier 15 Grad plus. Da haben wir wohl die richtige Gegend für unsere Rückrundenvorbereitung gefunden."

Für den heutigen Montag hat die Eintracht auch einen Partner für ein Testspiel gefunden. Der FC Homburg, derzeit in Antibes im Training für die Rückrunde, tritt um 19 Uhr in Cannes gegen die Frankfurter an.

Da die Partie der beiden Bundesligavereine als Trainingsspiel und nicht als offizielles Freundschaftsspiel eingestuft ist, könnten die beiden gebürtigen Polen Janusz Turowski und Jaroslaw Biernat eingesetzt werden, deren Sperre erst am 5. Februar abläuft. In der Praxis wird dieser Test allerdings zum Auftreten einer Verlegenheitself. Die verletzten Möller, Falkenmayer und Mitchell fehlen ohnehin, Körbel, Berthold und Smolarek werden für das Turnier am Wochenende in Cannes geschont, Binz kommt erst nachgereist. Und Turowski knickt beim ersten Training in Cannes um, so dass sich sein Debüt im Eintrachttrikot verschiebt. Sauer ist der Eintracht-Coach Timo Zahnleiter zudem über die Einstellung von Dieter Kitzmann, der das Trainingscamp verlassen muss: "Er kann oder will sich nicht quälen und schinden. Als er mir mitteilte, er könne gegen Homburg nicht spielen, sagte ich ihm, er solle heimfliegen. Fünf Minuten später war er weg."

So gibt Trainer Zahnleiter Spielern eine Chance, die nicht im Turnier zu Einsatz kommen sollen. Peter Boy und Alex Conrad spielen daher ebenso erstmals seit langer Zeit wieder 90 Minuten durch wie Uwe Bühler. Insgesamt nehmen die Homburger diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindende Partie denn auch ernster als die Frankfurter und bringen nach etwa 75 Minuten den Ball im Eintrachtgehäuse unter. Da dieses das einzige Tor im Spiel bleibt, bedeutet es gleichzeitig den Sieg für die Saarländer.

Letztlich ist Manager Kraus über die Niederlage nicht allzu böse: "Ohne Berthold, Smolarek, Körbel und Krämer kann man so ein Spielchen ruhig mal verlieren." Und bei Trainer Timo Zahnleiter setzt sich die Erkenntnis durch, dass aus der zweiten Reihe kaum Verstärkungen für die Ligamannschaft zu erwarten sind: "Es hat sich bestätigt dass hinter unserer Stammformation doch eine große Lücke klafft. Bei allem Eifer und trotz einer guten kämpferischen Einstellung konnten wir keine Torchance rausspielen." (fgo)