Auslaufen

Fünf Tage nach dem Fotofinish der abgelaufenen Bundesligasaison, bei dem die Eintracht die Relegationsspiele nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vermeiden konnte, beginnt die Tour durchs Umland, um die ein oder andere Mark in die Vereinskassen zu spülen. Erste Anlaufstelle ist dabei der VfR 07 Limburg.

Erinnerungen an eine nur knapp verpasste Sensation wird diese Partie wohl bei Dieter Klimke wecken, dem Trainer der Limburger. Denn Klimke stand im Tor des VfR, als der am 23.12.1961 in der 1. Runde des Süddeutschen Pokals die Eintracht-Mannschaft an den Rand einer Niederlage brachte. 3:1 führten die Amateure schon, mit einem 3:5 nach Verlängerung konnten sich die Riederwälder letztendlich aber doch noch durchsetzen.

Mit dem stärksten verfügbaren Aufgebot rückt die Eintracht im Limburg an. Verzichten muss Trainer Weise lediglich auf Thomas Berthold, der zum WM-Kader des DFB zählt. Nicht mit dabei ist auch Karl-Heinz Körbel. Vor fast genau zwei Jahren im Abstiegskampf beim Heimspiel gegen den Club aus Nürnberg hatte sich der Kapitän einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Um die Knochen zu fixieren, setzen ihm die Ärzte einen 36 Zentimeter langen Edelstahlnagel ein, der am Montag im Höchster Krankenhaus von Eintracht-Mannschaftsarzt Dr. Georg Degenhardt entfernt wurde.

Das Spiel vor 700 Zuschauern gerät den Eintracht-Akteuren dann allerdings recht holprig. Zwar stolpert Mitchell nach zwölf Minuten den Ball zur Führung über die Linie, doch in der Folgezeit scheinen die Riederwälder ihre Schussstiefel am Main gelassen zu haben. Die Stürmer Krämer Kitzmann und Mitchell vergeben mehrere Male freistehend. Auch die restliche Truppe gibt sich eher uninspiriert. So fällt Falkenmayer als Impulsgeber im Mittelfeld lediglich durch seinen Treffer zum 0:2 in der 27. Minute auf, Fruck bewegt sich als weitgehend unbeschäftigter Libero nur so viel, wie unbedingt nötig, und auch der etatmäßige freie Mann Theiss, der sich heute im Mittelfeld tummeln darf, kann keine Akzente setzen.

In der zweiten Hälfte zeigen die Riederwälder dann etwas mehr Engagement. Mitchell stellt das Ergebnis mit zwei schnellen Treffern nach der Pause auf 0:4, die eingewechselten Sarroca und Sievers beleben das Spiel und fallen durch platzierte Weitschüsse auf, die auch jeweils einmal den Weg ins Tor finden. Weniger zielsicher ist Theiss, der nicht nur einen von Overbeck an Mitchell verschuldeten Elfmeter verschießt, sondern auch Limburgs Stein durch einen Fehler den Ehrentreffer zum 1:6 ermöglicht.

In der 85. Minute schickt Trainer Weise dann Alexander Conrad aufs Feld, der sich im Oktober 1985 im Training einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen hatte. Den Schlusspunkt setzt David Mitchell mit seinem Treffer zum 1:8-Endstand neun Minuten vor Abpfiff. (fgo)