8. Frankfurter Hallen-Fußball-Turnier |
Hallenturnier 1985/1986
2. Platz
26. bis 28. 12.1985 in der Festhalle
|
|||||
Kickers Oxxenbach |
Amateur- auswahl |
FC Rhein-Main (Prominenten- mannschaft) |
Hamburger SV |
FSV Frankfurt |
Eintracht Frankfurt |
26.12.1985 | |||
Amateurturnier mit 16 Mannschaften; die besten Spieler dieses Turniers treten als Amateurauswahl beim Hauptturnier an. | |||
27.12.1985 | |||
Hamburger SV | Kickers Oxxenbach | 5:0 | |
Eintracht Frankfurt | FSV Frankfurt | 0:2 | |
0:1 Kupfer, 0:2 Mintgen | |||
FC Rhein-Main | Amateurauswahl | 2:4 | |
Hamburger SV | Eintracht Frankfurt | 2:1 | |
0:1 Kitzmann, 1:1 Lux, 2:1 Plessers | |||
Amateurauswahl | Kickers Oxxenbach | 3:2 | |
FC Rhein-Main | FSV Frankfurt | 5:5 | |
Hamburger SV | Amateurauswahl | 4:0 | |
FSV Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 1:2 | |
Eintracht Frankfurt | FC Rhein-Main | 4:2 | |
1:0 Krämer, 2:0 Kitzmann, 3:0 Sarroca, 3:1 Emmerich, 3:2 Kremers, 4:2 Friz | |||
Hamburger SV | FSV Frankfurt | 2:1 | |
Eintracht Frankfurt | Amateurauswahl | 3:2 | |
1:0 Kitzmann, 2:0 Friz, 2:1 Zeh, 3:1 Sarroca, 3:2 Strack | |||
Hamburger SV | FC Rhein-Main | 7:0 | |
Eintracht Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 3:2 | |
1:0 Kitzmann, 2:0 Sievers, 3:0 Müller , 3:1 Eichhorn, 3:2 Eichhorn | |||
FSV Frankfurt | Amateurauswahl | 1:4 | |
FC Rhein-Main | Kickers Oxxenbach | 4:4 | |
28.12.1985 | |||
FSV Frankfurt | FC Rhein-Main | 3:0 | |
Kickers Oxxenbach | Hamburger SV | 3:3 | |
Eintracht Frankfurt | Amateurauswahl | 2:1 | |
1:0 Müller, 1:1 Strack, 2:1 Sarroca | |||
FSV Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 3:1 | |
Eintracht Frankfurt | FC Rhein-Main | 8:1 | |
1:0 Kitzmann
2:0 Kitzmann, 3:0 Trieb,
4:0 Sievers, 5:0
Müller, 6:0 Fruck,
|
|||
Hamburger SV | Amateurauswahl | 5:1 | |
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt | 3:2 | |
0:1 Müller, 1:1 Bär, 1:2 Sarroca, 2:2 Weigert, 3:2 Bär | |||
FC Rhein-Main | Hamburger SV | 1:6 | |
Kickers Oxxenbach | Amateurauswahl | 3:1 | |
Hamburger SV | FSV Frankfurt | 4:2 | |
Amateurauswahl | FC Rhein-Main | 2:6 | |
Eintracht Frankfurt | Kickers Oxxenbach | 4:2 | |
1:0 Körbel, 2:0 Binz, 3:0 Trieb, 3:1 Brommer, 3:2 Müller (Eigentor), 4:2 Sievers | |||
FSV Frankfurt | Amateurauswahl | 1:3 | |
FC Rhein-Main | Kickers Oxxenbach | 2:2 | |
Eintracht Frankfurt | Hamburger SV | 1:2 | |
1:0 Trieb, 1:1 Gründel, 1:2 Rolff |
Tore |
Punkte |
||
1. | Hamburger SV | 40:10 | 19:1 |
2. | Eintracht Frankfurt | 27:19 | 12:8 |
3. | FSV Frankfurt | 22:23 | 9:11 |
4. | Amateurauswahl | 21:29 | 8:12 |
5. | Kickers Oxxenbach | 21:29 | 7:13 |
6. | FC Rhein-Main | 23:44 | 5:15 |
Wenig Unterhaltsames in der 'Guud Stubb' Allzu beeindruckend sind sie nicht, die Namen der Teams, die das 8. Frankfurter Hallenfußballturnier bestreiten. Neben Mitveranstalter Eintracht Frankfurt ist mit dem Hamburger SV, der ein Antrittsgeld von 35.000 Mark kassiert, nämlich nur ein weiterer Erstligist an Bord. Aufgefüllt wird das Feld durch drei Amateurmannschaften sowie dem FC Rhein-Main, dessen Kader einer fixen Idee des Sponsors 'Portas' entsprungen ist. Denn es sind nicht die Kicker des Vereins aus der Frankfurter Kreisliga C, die in der Festhalle gegen den Ball treten sollen. Vielmehr hat man eine ganze Reihe an Altnationalspielern verdingt. Namen wie Paul Breitner, Bernd Cullmann, Werner Lorant, Lothar Emmerich, Erwin Kremers und Franz 'Bulle' Roth sowie die Frankfurter Legenden Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, der am Rande des Turniers bekanntgibt, noch einmal ein halbes Jahr beim FSV Salmrohr spielen zu wollen, sollen für eine ausverkaufte 'Guud Stubb' sorgen. Dass dieser Plan fehlschlägt, zeigt sich schon am ersten Hauptspieltag des Turniers, das einen Tag zuvor mit den Spielen um einen Amateurpokal und um die Plätze in der Amateurauswahl begonnen hatte. Gerade einmal 4.500 Zuschauer tummeln sich in der Festhalle mit ihren 8.000 Plätzen. Der guten Stimmung abträglich ist auch das Auftreten der Eintracht, die es nicht nur schafft, ihre ersten beiden Spiele gegen die Amateure des Fußballsportvereins (0:2) und gegen den HSV (1:2) zu verlieren, sondern auch ihre Abschlussschwäche aus der Ligasaison in die Halle herüberzugeretten. Gerade einmal ein Treffer durch Kitzmann gelingt den Adlerträgern in ihren ersten 30 Hallenminuten. Kitzmann ist neben Uwe Müller und Karl-Heinz Körbel auch einer der Spieler der Eintracht, die zumindest ansatzweise Engagement und Leistung auf den Hallenkunstrasen bringen. Die anderen Spieler dürften froh sein, dass nicht Cheftrainer Weise, der mit Grippe das Bett hütet, sondern Co Timo Zahnleiter an der Bande steht und sich das Gekicke ansehen muss. Mehr Tore gelingen der Eintracht dann gegen die überforderten Altstars des FC Rhein-Main. Als die Oldies mit Grabowski und Hölzenbein in ihren Reihen es aber schaffen, von 0:3 auf 2:3 heranzukommen, gibt es Pfiffe gegen die Bundesligaprofis. Zumindest sichert Friz mit dem 4:2 den Sieg und damit zwei Punkte. Weitere Zähler auf dem Habenkonto können dann nach zwei mühevollen 3:2-Siegen gegen die Amateurauswahl und gegen den Vizemeister von 1959 verbucht werden, so dass dieser erste Hallentag, den der HSV mit fünf Siegen aus fünf Spielen als souveräner Tabellenführer abschließt, für die Eintrachtfans noch halbwegs versöhnlich endet. Am Samstag sind zumindest knapp 6.000 Zuschauer erschienen, um am Finaltag des Frankfurter Hallenturniers die Spiele zu verfolgen. Kurzeitig keimt bei der Fans der Eintracht sogar die leise Hoffnung auf, den HSV doch noch einholen zu können, denn während sich die Hamburger in ihrem ersten Spiel ein Unentschieden leisten, können die Adlerträger ihre ersten beiden Partien gegen die Amateurauswahl mit 2:1 und gegen den FC Rhein-Main mit 8:1 gewinnen. Eine neuerliche Niederlage gegen den FSV (2:3) macht allerdings die Chancen auf den Turniersieg zunichte, denn die HSVler ziehen weiter souverän ihr Programm durch und stehen so frühzeitig als Sieger fest. Damit ist die letzte Portion Spannung aus den Spielen gewichen, denn im Gegensatz zu Turnieren in anderen Städten gibt es in Frankfurt keine Vorrunde mit anschließenden Halbfinals und einem Endspiel, sondern eine doppelte Punktrunde. So bleibt der Eintracht nur noch die Genugtuung eines Sieges gegen die Rivalen von der anderen Mainseite (4:2), denn auch das letzte Spiel gegen den HSV geht wie schon am ersten Tag mit 1:2 verloren. Letztlich reichen die erzielten 12:8 Punkte für die Eintracht aber dennoch zu einem zweiten Platz im Abschlussklassement. So enttäuschend die Leistung der Eintracht auf dem Kunstrasen war, so enttäuschend fällt auch die Bilanz des gesamten Hallenturniers in Frankfurt aus. Die Veranstalter, die zur Kostendeckung zwei ausverkaufte Tage mit insgesamt 16.000 Zuschauern benötigt hätten, schreiben durch die gerade mal 10.500 Besucher rote Zahlen. Ein Teilnehmerfeld mit lediglich zwei Erstligisten erwies sich als zu unattraktiv, der Versuch, durch ein Altstarteam Zuschauer in die Halle zu locken misslang, die ehemaligen Nationalspieler selbst sind unzufrieden. So stellt Jürgen Grabowski fest: "Wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, dass wir lieber gegen andere Prominenten-Mannschaften gespielt hätten, und uns mit der Idee, gegen Aktive anzutreten, bis zur letzten Minute nicht anfreunden konnten. 40-Jährige, die im Monat einmal trainieren, haben gegen 20-Jährige, deren Beruf Training und Spiel ist, weder in der Halle noch auf dem Feld eine ernsthafte Chance. Ein Fazit muss man ganz klar ziehen: So ein Experiment wie in der Festhalle gegen aktive Profis sollte von uns 'Alten' nicht wiederholt werden. Es kann und darf sportlich nicht passen. Wenn sich in einem solchen Kräftemessen eine Bundesligamannschaft nicht durchsetzen würde, wäre es schlimm um den Fußball bestellt.". (fgo)
|