Eintracht Frankfurt - Bayer
05 Uerdingen |
Bundesliga 1984/1985 - 8. Spieltag
3:2 (3:0)
Termin: Mi 10.10.1984, 20:00 Uhr
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Hans-Joachim Osmers (Bremen)
Tore: 1:0 Thomas Berthold (26.), 2:0 Thomas Berthold (37.), 3:0 Jürgen Mohr (43.), 3:1 Wolfgang Schäfer (48.), 3:2 Friedhelm Funkel (53.)
Eintracht Frankfurt | Bayer 05 Uerdingen |
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Trainer | Trainer |
Die Eintracht macht es spannend Etwas voreilig wurde im Fanklub der Gesang angestimmt: „Bayern wir kommen.“ Was auf sicherer Schiene in Richtung Sieg zu rollen schien, geriet plötzlich an einer Weiche aus der Bahn: Ein 3:0-Vorsprung war kurz nach der Pause wieder in hoher Gefahr und bis zum Schlußpfiff mußte die Eintracht erneut um ihren Sieg bangen. Im Gegensatz zu drei anderen Spielen vorher brachte ihn die junge Mannschaft aber diesmal,über die Zeit. Berthold (2) und Mohr, die auch die auffälligsten Figuren waren, hatten die Tore geschossen, Schäfer und Funkel die Gäste auf 2:3 herangebracht. Schon nach 15 Sekunden strich der Ball zum ersten Mal über das Tor der Uerdinger, als Svensson eine Flanke von Berthold volley aus der Luft nahm. Berthold hatte den Krefeldern den Ball beim Anstoß weggespitzelt, und dieses System früh und energisch anzugreifen, pflegte die Eintracht auch weiterhin mit beachtlichem Erfolg. Nur wurden die gewonnenen Bälle bald wieder verspielt. Das erste Tor fiel auf der anderen Seite, doch Friedhelm Funkel stand klar im Abseits und der gefährliche Kopfball seines Bruders Wolfgang landete neben dem Tor. Das Kombinationsspiel der Krefelder wirkte manchmal flüssiger als das der Eintracht, für die nur Kroth und Trieb gefährliche Fernschüsse losließen. So ein Fernschuß, diesmal von Berthold, führte dann unversehens in der 26. Minute zum 1:0. Es wäre kein Tor geworden, hätte Libero Herget nicht im Weg gestanden und den Ball abgefälscht. Nun kam Leben ins Spiel, das vorher vermißt wurde. Die Krefelder versuchten zurückzuschlagen, Schäfer traf den Pfosten und Wolfgang Funkel im Nachschuß ans Außennetz. Kraaz sah nach einem Foul an dem raffinierten Loontiens, Nationalspieler Herget nach einem Foul an Uwe Müller die gelbe Karte. Freistöße von Raschid, mal von links und mal von rechts, bedrohten das Tor von Jürgen Pahl. Ein. gewaltiger Schuß von Mohr verfehlte nur knapp sein Ziel und einen nicht minder gewaltigen Schuß von Kroth lenkte Torwart Vollack zur Ecke. Und diese dritte Eintracht-Ecke trat Mohr so wunderbar, daß der überragende Berthold ihn vom hinteren Torpfosten aus zum 2:0 einköpfte. Man schrieb die 38. Minute. Die Uerdinger blieben aggressiv. Schäfer, den Körbel abzuschirmen suchte, traf das Außennetz. Doch dann kam es knüppeldick für sie, als Falkenmayer einen Traumpaß spielte, Mohr mutterseelenallein auf Torwart Vollack zulaufen konnte und endlich sein erstes Saisontor für die Eintracht erzielte. 3:0 bei der Pause, das war ein gutes Polster. Die Glückseligkeit bekam gleich nach dem Wiederanstoß ihren Dämpfer, als Berthold im eigenen Strafraum ein grober Querschlag unterlief und Schäfer den Ball ins äußere Toreck bugsierte. Und später gelang Friedhelm Funkel sogar der Anschlußtreffer, als Klinger eine feine Flanke in den Torraum zog und vier Eintrachtler den Ball nicht erwischten. Die Eintracht schlug zurück, aber als Berthold herrlich vom Elfmeterpunkt aus schoß, köpfte Friedhelm Funkel den Ball aus dem Toreck, Auch Mohr und Müller scheiterten dreimal an Torwart Vollack, Deutlich war zu spüren, daß die Eintracht-Mannschaft leicht nervös geworden war. Doch wiederum dem überragenden Berthold wäre es beinahe gelungen, für klare Verhältnisse zu sorgen, doch seinen glasharten Volley kratzte Wolfgang Funkel eben noch von der eigenen Linie. So landete die Eintracht, nicht nur aufgrund der besseren Chancen, einen verdienten Sieg. (Frankfurter Rundschau vom 11.10.1984)
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