SSV Dillenburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1984/1985

0:8 (0:4)

Termin: 04.09.1984
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Kreft (Steinbach)
Tore: 0:1 Martin Trieb (9.), 0:2 Norbert Fruck (13.), 0:3 Cezary Tobollik (19.), 0:4 Norbert Fruck (33.), 0:5 Martin Trieb (69., Handelfmeter), 0:6 Thomas Kroth (76.), 0:7 Uwe Müller (78.), 0:8 Jan Svensson (83.)

 

 

>> Spielbericht <<

SSV Dillenburg Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

 

Test bestanden

Ein Mann steht beim Freundschaftsspiel beim Landesligisten SSV Dillenburg im Mittelpunkt des Interesses: Karl-Heinz Körbel. Nachdem der Kapitän drei Monate nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch bei der Testpartie gegen der SV Nieder-Wöllstadt vor exakt einem Monat erstmals wieder mit Spielerfahrung sammeln konnte, in der Saisonvorbereitung aber nur das Spiel beim SKV Mörfelden über die volle Distanz absolvierte, soll er heute seine Einsatzfähigkeit über 90 Minuten beweisen. Körbels Comeback wäre umso wichtiger, da Thomas Berthold mit einer im Pokalspiel in Braunschweig erlittenen Bänderverletzung am Ellenbogen wohl längere Zeit ausfällt.

Beim Spiel gegen die überforderten Amateure heben sich in der ersten Halbzeit besonders Uwe Müller und Norbert Fruck heraus. Müller absolviert ein großes Laufpensum, ist immer anspielbereit und setzt jedem Ball nach. Einzig ein Tor gelingt ihm nicht. Das wiederum erledigt Fruck. Gleich zweimal betätigt sich der gelernte Abwehrspieler als Abstauber und setzt die Kugel zum 0:2 und 0:4 ins Netz. Dazu kommt ein Lattentreffer. Fruck zeigt sich von seiner Torausbeute keineswegs überrascht: "Ich hatte die Order, im linken Mittelfeld offensiv zu spielen. Ich glaube, das ist mir gelungen. Man sieht es ja an den Toren."

Auch Kapitän Körbel ist mit den ersten 45 Minuten zufrieden: "Bei mir lief es ganz gut. ich bin froh, dass wir das Spiel überhaupt gemacht haben, denn die Spielpraxis bekommt man halt nur im Spiel."

Nach dem Wechsel schaltet die Eintracht einen Gang zurück. Zudem gönnt Dietrich Weise seinen Spielmachern Falkenmayer und später auch Mohr eine Pause - für sie kommen Svensson und Sievers aufs Feld. Die letzten 20 Minuten des Spiel werden dann wieder etwas munterer. Eingeleitet durch Frucks Elfmetertor startet die Eintracht eine Schlussoffensive, bei der sich vor allem die beiden Außen Tobollik und Svensson hervorheben. Auch der in den zweiten 45 Minuten zunächst unauffälliger agierende Müller kann sich wieder besser in Szene setzen und trifft in der 78. Minute auch endlich das Tor zum 0:7. Der achte Treffer von Svensson in der 83. Minute ist der Schlusspunkt unter ein Spiel, das vor allem eine Erkenntnis bringt: Charly Körbel ist wieder da.

"Charlies Ruhe und Cleverness sind für uns ganz wichtig", stellt Eintracht-Trainer Dietrich Weise zufrieden fest. "An seinem Einsatz am Freitag in Karlsruhe gibt es keinen Zweifel." Auch Körbel selbst blickt seinem Bundesliga-Wiedereinstand zuversichtlich entgegen: "Es war ein schönes Gefühl, wieder dabei zu sein, ich bin richtig aufgelebt. Nach zehn Minuten war die alte Sicherheit wieder da, die Hemmschwelle vor allen bei Zweikämpfen völlig überwunden. Konditionell habe ich keine Probleme, die totale Kraft kommt sowieso erst nach vier, fünf Bundesligaspielen."

Thomas Berthold hat Karl-Heinz Körbels vollstes Mitgefühl: "Er tut mir besonders leid, weil er gerade auf dem Sprung in die Nationalmannschaft stand. Thomas soll sich aber nicht verrückt machen lassen. In drei, vier Wochen ist er wieder dabei. Und auch die Chance beim DFB kommt bestimmt wieder." (fgo)

 

 

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