SpVgg Bad Homburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1984/1985

1:5 (0:3)

Termin: 18.08.1984
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter: Hartmann (Weilrod)
Tore: 0:1 Ralf Sievers (18.), 0:2 Jürgen Mohr (23.), 0:3 Thomas Berthold (40.), 0:4 Uwe Müller (48.), 0:5 Jan Svensson (65.), 1:5 Pross (75.)

 

 

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SpVgg Bad Homburg Eintracht Frankfurt

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Wechsel
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Trainer
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Zur Kur

Der Countdown läuft: Eine Woche vor dem Bundesligastart gegen den VfL Bochum steht der vorletzte Test beim Landesligisten SpVgg Bad Homburg an. Co-Trainer Willi Neuberger, der den auf einer Familienfeier weilenden Dietrich Weise - seine Frau wird 50 - vertritt, nutzt das Spiel in der Kurstadt, um die voraussichtliche Formation für das erste Ligaspiel auflaufen zu lassen.

Vor Torwart Jürgen Pahl und Libero Thomas Kroth steht die Viererabwehrkette mit Ralf Sievers, Thomas Berthold, Armin Kraaz und Martin Trieb. Das Mittelfeld ist besetzt mit Jan Svensson, Jürgen Mohr und Ralf Falkenmayer, die Angriffsformation bilden Müller und Tobollik.

Schon bald nach dem Angriff wird den 1.800 Zuschauern klar, was sie erwartet: Um das Risiko einer Verletzung und damit die Gefahr eines Ausfall im ersten Ligaspiel zum minieren, bieten die Spieler des Bundesligisten nur mäßig inspirierten und langsamen Sommerfußball. Lediglich in einer kurzen Phase vor der Pause drehen die Riederwälder etwas auf. Dass die Eintracht nach Toren von Sievers mit einem Zehnmeterschuss unter die Latte, Mohr mit dem Kopf nach Vorarbeit von Svensson und Berthold nach seinem Alleingang dennoch mit einer 3:0-Führung in die Halbzeit geht, ist weniger ihrem Engagement als den limitierten Fähigkeiten der Amateure zuzuschreiben.

Von den Aktiven ist Berthold noch der Fleißigste, Kraaz fällt durch einige Unkonzentriertheiten negativ auf. Überhaupt zeigt sich die heute nur selten geforderte Deckung wenig geordnet, wie auch Libero Kroth feststellt: "Heute hat ja keiner gedeckt." Recht deutlich treten auch Mängel im Mittelfeld zutage. Svensson und Falkenmayer haben nicht ihren besten Tag erwischt, und Mohr, dem mit Ausnahme eines Kopfballtors an seinem 26. Geburtstag rein gar nichts gelingt, einen schlechten. Im Angriff versucht sich Tobollik als Alleinunterhalter, verwirrt nicht nur seine Gegen- sondern auch seine Mitspieler und bleibt letztlich wirkungslos. Uwe Müller setzt sich wenigstens ab und an besser in Szene.

In der zweiten Halbzeit schalten die Eintrachtler dann gänzlich auf Kurbetrieb um. Körperkontakte werden ebenso gemieden wie anstrengende Sprints. Vielmehr wetteifern die Frankfurter untereinander in Sachen Umständlichkeit, im Produzieren von eklatantesten Abspielschwächen und im Abschieben der Verantwortlichkeiten. Erwähnenswert sind lediglich die Treffer von Uwe Müller mit einem 12-Meter-Schrägschuß und Jan Svensson, denen Pross eine Viertelstunde vor dem Abpfiff den Ehrentreffer entgegensetzt.

"Zwanzig Minuten waren in Ordnung, den Rest vergessen wir am besten ganz schnell", urteilt Trainerassistent Willi Neuberger über die Leistung der Mannschaft, während Körbel die logische Erklärung abliefert: "Es fehlte ganz einfach die Einstellung, keiner will sich mehr verletzen, alle sind den Zweikämpfen aus dem Weg gegangen."

Auch zu seinen eigenen Chancen, bald wieder für Pflichtspiele einsatzbereit zu sein, äußert sich der Kapitän: "Wenn das so weitergeht, kann ich vielleicht in Bochum schon auf der Bank sitzen. Möglich ist alles, zumal ja fast noch eine Woche Zeit ist. Wenn wir in Bochum 3:0 führen, kann mich der Trainer ohne Risiko einwechseln." Realistischer sieht das aber wohl Willi Neuberger, der feststellt: "Karlheinz braucht noch vier Wochen." (fgo)

 

 

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