Die Reihen füllen sich

Zum Abschluss der ersten Trainingsphase treten die Riederwälder am Wochenende beim Landesliga-Aufsteiger Olympia Lampertheim an. Dabei kann Trainer Weise auf etliche der bislang fehlenden Spieler zurückgreifen. Bis auf die Sorgenkinder Rolf Falkenmayer und Karl-Heinz Körbel, die immer noch verletzt sind, stehen alle Spieler zur Verfügung. So ist Cesary Tobollik nach seiner Mandeloperation wieder dabei, die Bundeswehrsoldaten Harald Krämer und Thomas Berthold haben Urlaub vom Grundwehrdienst, den sie in saarländischen Bexbach leisten, bekommen und können erstmals auf das Feld geschickt werden.

Dietrich Weise experimentiert erneut in allen Mannschaftsteilen. Pahl und Gundelach teilen sich die 90 Minuten im Tor. Auf dem Liberoposten steht diesmal Kroth. Berthold und Fruck in der Abwehr. Die Amateure Boy und Rieth (60. Sievers) bilden gemeinsam mit Mohr und Trieb das Mittelfeld und im Angriff spielen Krämer, Svensson (46. Mattern) und Tobollik (46. Müller). Weise nutzt die Trainingsspiele, um die neuen Spieler in der Mannschaft 'heimisch' werden zu lassen: "Peter Boy, Dennis Rieth und Gundelach werde ich auch in den nächsten Spielen einsetzen. Sie sollen an die neue Umgebung gewöhnt werden."

Vor 1200 Zuschauern tut sich die Mannschaft um Trainer Dietrich Weise in der ersten Halbzeit allerdings sichtbar schwer. Immer wieder scheitern die Frankfurter am überragenden Lampertheimer Torhüter Jäger, dem zudem das Glück des Tüchtigen zur Seite steht, als die Riederwälder gleich fünfmal Pfosten und Latte treffen.

In der zweiten Halbzeit wird der Bann dann gebrochen es fallen Tore für die Riederwälder. Zwar haben zunächst die Lampertheimer einige gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen, dann aber trifft Jürgen Mohr zum 0:1. Nach diesem Tor in der 65. Minute bauen die Amateure ab, der Eintracht wird das Toreschießen leicht gemacht Ralf Sievers und zweimal Krämer schrauben das Ergebnis auf 4:0 hoch. Mohr setzt drei Minuten vor dem Abpfiff mit dem 5:0 den Schlusspunkt.

Trainer Weise empfindet den Sieg seiner Mannschaft zu hoch und zollt dem Gastgeber Respekt: "Die Lampertheimer haben lange mitgehalten. Mit der ersten Trainingswoche und den drei Freundschaftsspielen zeigt sich der Frankfurter Coach insgesamt zufrieden: „Es läuft alles so, wie ich es erwartet habe."

Mit einem einwöchigen Trainingslager im Schwarzwald setzt der Fußball-Bundesligist ab Montag seine Vorbereitungen für die Saison 1984/85 fort. Nach Freudenstadt fährt Dietrich Weise mit einem 17-köpfigen Spieleraufgebot. Verzichten muss er auf Thomas Klepper, der sich bei einem Spiel der Eintracht-Amateure in Erzhausen (10:1) eine Leistenverletzung zuzog. Für ihn rückt der frühere Jugendnationalspieler Bernhard Trares nach. Auch Hans-Peter Boy wird nicht mitreisen. Er absolviert in dieser Woche eine mündliche Prüfung vor der Landeskammer. Krämer und Berthold sind wieder in die Kaserne zurückgekehrt. Ab 11. August werden Berthold und Krämer dann zur Sportakademie nach Mainz wechseln und stehen dann auch Trainer Dietrich Weise wieder zur Verfügung. Unterdessen hat Ralf Falkenmayer vom Sportmediziner Schneider in Köln grünes Licht für das Trainingslager bekommen. Der Junioren-Nationalspieler hatte sich beim Tennisspielen erneut am Fuß verletzt und musste deshalb die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Los Angeles absagen.

Nicht mit ins Trainingslager fahren wird der polnische Junioren-Nationalspieler Boguslaw Kwiecien, doch er darf bei der Eintracht bleiben, so denn sich beide Parteien über die finanziellen Rahmenbedingungen einigen. Nach einem einwöchigen Probetraining bei den Profis scheint Dietrich Weise von dem 24-jährigen Verteidiger recht angetan. "Er hat im konditionellen Bereich einen guten Eindruck hinterlassen. Er ist ein körperlich dynamischer Spieler." Kwiecien soll in dieser Woche unter Amateurcoach Herbert Dörenberg weitertrainieren. Unterdessen will sich Schatzmeister Wolfgang Knispel beim polnischen Fußball-Verband um die Freigabe bemühen. (fgo)