TSV Eschollbrücken - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1983/1984

1:20 (0:8)

Termin: 20.03.1984, 18:30 Uhr
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Rainer Jupe (Mühltal)
Tore: Bodo Mattern (6), Harald Krämer (5), Uwe Müller (2), Ralf Sievers (2), Stefan Wöber, Thomas Klepper, Holger Friz, Günter Eymold, Joachim Jüriens

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TSV Eschollbrücken Eintracht Frankfurt
Eingesetzt:
  • Kraft
  • Heizmann
  • Wesp
  • Maibach
  • Klingelhöfer
  • Dickler
  • Plößer
  • Pschorn
  • Weißmantel
  • Bozzelli
  • Kocatepe
  • Molnar
  • Kölsch
  • Hakel
  • Richter

 


 

Wechsel
Trainer
Trainer

 

Scheibenschießen und Abschied von "Icke"

Am trainingsfreien Montag nach dem verlorenen Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig steigt Michael Sziedat, der noch bis Mitte April gesperrte Libero der Eintracht, in den Flieger nach Berlin. Dort trifft er sich mit dem Präsidenten von Hertha BSC, um sich über eine Rückkehr zum Zweitligisten zu unterhalten. Eintracht-Präsident Gramlich lässt verlauten, dass er dem 31-Jährigen "keine Steine in den Weg legen werde", da Sziedat die Eintracht schon frühzeitig von seinem Wunsch informiert habe, in die Heimat zurückkehren zu wollen und man dieses Ansinnen respektiere. Als Ablösesummer ist ein Betrag um die 100.000 Mark im Gespräch.

Bereits von 1971 bis 1980 hatte der geborene Berliner für die "alte Dame" in 280 Bundesligaspielen die Fußballstiefel geschnürt, ehe er zur Saison 80/81 nach Frankfurt wechselte und in den vier Jahren am Main bislang 98 Bundesligaeinsätze, 12 Europapokalspiele und 10 DFB-Pokalpartien mit dem Höhepunkt des Pokalsiegs 1981 absolvierte. Besonderen Respekt verdiente sich der aufgrund seines unüberhörbaren Dialekts "Icke" gerufene Berliner bei den Eintrachtfans in den beiden Spielen gegen die Mannschaft aus Bieber in der aktuellen Saison, in denen er jeweils die Rote Karte sah. Sziedats Ziel zum Ausklang seiner Karriere ist es nun, mit der der Eintracht den Abstieg zu vermeiden und dann mit der 1983 abgestiegenen Hertha den Wiederaufstieg zu schaffen.

Für Dienstag steht am Riederwald der Bus bereit, der die Spieler nach Eschollbrücken nahe Pfungstadt bringt. Dort steht ein Freundschaftsspiel gegen den ortsansässigen TSV auf dem Programm, dessen erste Mannschaft derzeit in der Darmstädter B-Klasse auf dem zwölften Platz rangiert.

In Eschollbrücken will Weise vor allem die zweite Reihe der Bundesligakicker sowie Amateure und Nachwuchsspieler testen. Aus dem Lizenzkader sind Jüriens, Sievers, Eymold, Uwe Müller und Mattern dabei, Tobollik, der ursprünglich auch eingesetzt werden sollte, muss wegen Halsschmerzen passen. Eventuell steht für den jungen Polen sogar eine Mandeloperation an, so dass er wahrscheinlich auch im anstehenden Bundesligaspiel am nächsten Samstag in Mannheim fehlen wird.

Nicht mit dabei sind Bernhard Trares, der von Berti Vogts in den Kader der U18 des DFB für das Länderspiel gegen Italien am Mittwoch berufen wurde. Überhaupt haben Eintrachtspieler beim DFB-Nachwuchs gute Karten, denn für das U21-Länderspiel gegen die Sowjetunion am 27. März in Osnabrück haben Armin Kraaz, Thomas Berthold und Uwe Müller von Vogts Einladungen erhalten.

Kaum ist das Freundschaftsspiel angepfiffen, legt sich der Nachwuchs der Weise-Bubis mächtig ins Zeug. Die Frankfurter schalten und walten, wie sie wollen, und veranstalten vor 500 Zuschauern ein regelrechtes Scheibenschießen auf das vor der Pause von Kraft und nach dem Seitenwechsel von Heizmann gehütete Tor der Gastgeber 20 Mal müssen die arg zerzausten Amateure den Ball aus dem eigenen Kasten holen, wobei sich vor allem Bodo Mattern mit sechs und Harald Krämer mit fünf Treffern als torhungrig erweisen. Selbst Torhüter Jüriens kann einen Treffer für sich verbuchen, als er einen Elfmeter zum 0:18 versenkt. Eine Minute vor dem Abpfiff setzen die Eintrachtler dann die Aufforderung ihres Trainers - "Lasst die doch auch mal eins schießen" - um: Molnar erzielt beim Stand von 0:19 das Ehrentor für die Amateure. (fgo)

 

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