VfR Achern - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1983/1984
1:5 (1:3)
Termin: 03.03.1984
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Dehmelt (Sasdorf)
Tore: 1:0 Funk (20.), 1:1 Karl-Heinz Körbel (29., Handelfmeter), 1:2 Jan Svensson (34.), 1:3 Cezary Tobollik (40.), 1:4 Jan Svensson (66.), 1:5 Armin Kraaz (86.)
VfR Achern | Eintracht Frankfurt |
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Faschingsausflug Abschied nehmen aus dem Kreis der U21-Nationalmannschaft des DFB heißt es am Dienstag anlässlich des Länderspiels gegen Belgien für Ralf Falkenmayer. Der Mittelfeldspieler, der am 11. Februar seinen 21. Geburtstag feierte, ist mittlerweile zu alt, um bei der Qualifikation für die U21-EM 1986 noch mitzutun. Berti Vogts entlässt ihn aus seinem Kader mit einer Empfehlung an Jupp Derwall, den Youngster in den Kreis der 'großen' Nationalkicker aufzunehmen. Dafür, dass auch weiterhin ein Eintrachtler beim DFB-Nachwuchs aktiv ist, sorgt Armin Kraaz. Der 18-jährige Innenverteidiger wird beim 1:0-Sieg gegen die Belgier in der 71. Minute eingewechselt und kommt so zu seiner Premiere im U21-Nationalteam. Nicht zum Einsatz kommt dagegen Uwe Müller, der zwar zum Kader gehört, aber 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen muss. "Falke" nutzt derweil das Presseinteresse an seiner Person dazu, Spekulationen um einen möglichen Vereinswechsel zurückzuweisen: "Mein Vertrag bei der Eintracht läuft bis zum Ende der Saison, dann habe ich ein Jahr Option. Und die werde ich in jedem Fall in Anspruch nehmen." Die Terminierung der DFB-Viertelfinalspiele auf das erste Wochenende im März beschert den bereits aus diesem Wettbewerb ausgeschiedenen Mannschaften ein pflichtspielfreies erstes Märzwochenende. Um nicht aus der Übung zu kommen, schließt die Eintracht daher ein Freundschaftsspiel beim südbadischen Landesligisten VfR Achern ab, der derzeit den vierten Platz in seiner Liga belegt. Bei dieser Partie soll Willi Neuberger den Platz als verantwortlicher Trainer übernehmen, Cheftrainer Weise will gen Norden reisen, um den nächsten Bundesligatrainer Werder Bremen in seinem Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart zu beobachten. Letztlich findet die Premiere von "Williieeeee" auf der Trainerbank dann aber doch nicht statt, denn das Spiel an der Weser wird aufgrund schlechter Witterungsbedingungen auf den 13. März verschoben, so dass Weise den Eintrachttross bei seiner Reise in den Schwarzwald anführt. Gerade einmal 400 Zuschauer kann das Spiel der Eintracht am Faschingssamstag auf den Sportplatz in Achern locken - viele Badener ziehen die warme Stube zu Hause oder eine Beteiligung am närrischen Treiben dem Besuch eines Fußballspiels im Schneetreiben vor. Auf dem extrem rutschigen Boden sieht die Eintrachtabwehr gegen die schnellen Stürmer der Gastgeber zunächst schlecht aus. So muss Eintracht-Torhüter Pahl bereits nach acht Minuten Kopf und Kragen riskieren und per Fußabwehr vor Manfred Funk, dem Mittelstürmer der Gastgeber, klären. Nach zwanzig gespielten Minuten hat Funk jedoch sein Erfolgserlebnis: Er überlistet Fruck und bezwingt Pahl aus 12 Metern. Der Landesligist geht mit 1:0 in Führung. Nur fünf Minuten später hat der Schiedsrichter ein Einsehen mit den Spielern und veranlasst einen Ortswechsel: Von der Rutschbahn des Rasenplatzes geht es in die Schlammwüste des benachbarten Hartplatzes. Ein besseres Spiel ist dort zwar auch nicht möglich, dafür ist aber die Verletzungsgefahr geringer. Ein Handelfmeter - von Kapitän Karl-Heinz Körbel verwandelt - ergibt nach 31 Minuten das schmeichelhafte 1:1, dem Svensson in der 35. Minute mit einem Abstauber die Führung für die Eintracht und Linksaußen Tobollik nach 41 Minuten den 3:1-Pausenstand aus Sicht der Gäste folgen lassen. Trainer Weise nutzt die Pause, um in seinem Team kräftig durchzuwechseln - Jüriens, Sievers, Schreml und Eymold kommen für Pahl, Berthold, Trieb und Borchers. In der 58. Minute darf dann der ehemalige U21-Akteur Falkenmayer seinen Platz an den frisch gekürten U21-Nationalspieler Kraaz abtreten. Bis auf den langzeitverletzten Mohr, den beim Sieg gegen die Kickers vom Platz gestellten Sziedat und den mit einer Rippenprellung pausierenden Mattern kommt so der gesamte Lizenzspielerkader der Adlerträger im Schwarzwälder Schneematsch zum Einsatz. Aber auch mit ihren frischen Kräften hält sich die Eintracht, die das Spiel nun vollends unter Kontrolle hat, beim Toreschießen unter diesen unwirtlichen Bedingungen merklich zurück. Den nächsten zählbaren Erfolg kann Jan Svensson in der 67. Minute mit dem 4:1 verbuchen, während Tobolliks Schuss in der 75. Minute nur die Latte trifft. Den Schlusspunkt setzt schließlich Armin Kraaz vier Minuten vor dem Abpfiff mit einem herrlichen Kopfballtreffer nach der zwanzigsten Eintracht-Ecke zum 5:1-Endstand. Nach dem Spiel zeigt sich Trainer Weise durchaus zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: "Wir sind nicht hierher gekommen, um neue Erkenntnisse zu sammeln, sondern um im Wettkampfrhythmus zu bleiben. Das Spiel war besser als jedes Training. Ein Kompliment an meine Mannschaft, die auf dem schlechten Platz eine gute Leistung gebracht hat." (fgo)
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