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Eintracht Frankfurt - Hamburger
SV |
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Bundesliga 1983/1984 - 16. Spieltag
0:0
Termin: Sa 03.12.1983, 15:30 Uhr
Zuschauer: 28.000
Schiedsrichter: Wolf-Dieter Ahlenfelder (Oberhausen)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | Hamburger SV |
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Mit dem Hamburger SV ist am 16. und damit vorletzten Spieltag der Hinrunde erneut eine Spitzenmannschaft im Waldstadion zu Gast. Vor einer Woche hatte hier der Tabellenführer aus Stuttgart gewonnen - die Eintracht lieferte dabei zumindest in den ersten 45 Minuten eine ordentliche Leistung ab. Heute, gegen das Team von der Alster, das in der letzten Saison die Meisterschaft sowie den Europapokal der Landesmeister erringen konnte und das derzeit punktgleich mit den Schwaben auf dem dritten Tabellenplatz steht, hofft das Gros der Zuschauer, dass die Eintracht diese Leistung über zwei Halbzeiten zeigen und zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf erringen kann. Trainer Weises Aufgabe ist es wieder einmal, den chronischen Spielermangel möglichst effizient zu verwalten. Denn Sziedat fällt ebenso aus wie der als Spielmacher verpflichtete Mohr. Da auch Berthold fehlt, rückt Fruck in die Mannschaft und auf den Liberoposten, ihm zur Seite bilden Kraaz, Schreml und Körbel den Abwehrverbund vor Torhüter Pahl. Solcherart Personalsorgen kennt Weises Gegenüber Ernst Happel nicht, für die Startelf in Frankfurt kann der Wiener Meistertrainer mit Uli Stein, der im Sommer sein erstes Länderspiel für den DFB absolvierte, Jürgen Groh, Holger Hieronymus, Ditmar Jakobs, Felix Magath, Jimmy Hartwig und Wolfgang Rolff insgesamt sieben aktuelle deutsche A-Nationalspieler aufbieten. Rund 28.000 Zuschauer füllen das weite Rund
des Waldstadions leidlich, als Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder
aus Oberhausen die Partie anpfeift. Und die Eintracht nimmt in den
ersten Minuten das Heft in die Hand und stürmt munter drauflos.
Im weiteren Verlauf der Partie zeichnet sich vor allem Ralf Falkenmayer aus. Immer wieder holt der 20-Jährige die von der sicheren Abwehr geklärten Bälle aus der Frankfurter Hälfte und leitet gefährliche Konter ein. Vom hochgelobten Hamburger Mittelfeld ist dagegen wenig zu sehen, Magath findet kaum Anspielstationen. So können in der ersten Hälfte lediglich Hartwig mit einem Kopfball und Rolff mit einem Fernschuss die Absicht der Hamburger belegen, hier im Frankfurter Stadion ein Tor erzielen zu wollen.
Angenehm enttäuscht ist der Eintrachtanhang dann auch in der zweiten Hälfte. Brachen die Weise-Bubis im letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit fortdauernder Spielzeit mehr und mehr ein und mussten schließlich eine 1:3-Niederlage quittieren, halten sie nun gegen den amtierenden Deutschen Meister auch nach Wiederanpfiff ordentlich dagegen. Zwar wird es kurz brenzlig, als Pahl eine Flanke von Wehmeyer vor die Füße von Magath faustet, doch der Hamburger Regisseur setzt den Ball aus 15 Metern über die Latte. Dann ist wieder die Eintracht am Zug, und in der 56. Minute scheint es soweit: Jan Svensson passt auf Ralf Falkenmayer, der aus rund 18 Metern abzieht - und Uli Stein ist geschlagen. Doch der Ball findet nicht den Weg ins Netz, sondern klatscht gegen den Innenpfosten.
In der letzten Viertelstunde flachen die Angriffsbemühungen der Eintrachtler dann ab. Der HSV wird stärker, ohne jedoch Druck aufbauen zu können. Dennoch stockt dem Gros der Zuschauer in der 86. Minute der Atem, denn sie sehen ihre Frankfurter Elf um den mehr als verdienten Punkt gebracht, als sich Holger Hieronymus mit einem Heber versucht und Torhüter Pahl den Ball nur noch mit den Fingerspitzen erreichen kann. Letztlich kann aber Uwe Schreml die Kugel, die ihren unheilvollen Weg in Richtung Frankfurter Tor weiter fortsetzt, aus der Gefahrenzone befördern.
Dietrich Weise: "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Sie hat viel klüger als gegen Stuttgart gespielt und bewiesen, dass sie über 90 Minuten durchstehen kann. Es war ein gutes Spiel, aber leider nur ein Punkt für uns. Ich hatte der Mannschaft heute das Erfolgserlebnis wirklich gegönnt. Sie hatte es sich mit dieser Leistung verdient. Der Einsatz von Fruck als Libero war sicher nicht das Schlechteste." Günter Netzer: "Diese Mannschaft sollte eigentlich um einen UEFA-Platz spielen, statt gegen den Abstieg. Kaum zu glauben, dass das der Tabellenletzte war. Da habe ich einige schlechtere Mannschaften in der Bundesliga gesehen." Karl-Heinz Körbel: "Wir sind nicht so vermessen,
uns nach einem guten Spiel schon auf dem Weg nach oben zu wähnen.
Wir wollen hübsch bescheiden bleiben. Der Abstiegskampf dauert
bis zum letzten Spieltag."
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