Magerkost im Opelstadion

Die ersten Verlierer des Freundschaftsspiels der Eintracht gegen den SV Darmstadt 98 in Rüsselheim, das durch das Erstrunden-Aus der beiden Mannschaften im DFB-Pokal an diesem Samstag möglich geworden ist, stehen schon vor dem Anpfiff fest. Vor dem Spiel hatten sich die Schatzmeister der beiden Vereine vor dem Spiel darauf geeignet, die Einnahmen zu halbieren. Heute können sie die Zuschauer eigentlich per Handschlag begrüßen, denn lediglich 1150 Gäste sind bereit, die zwei Mark Eintrittsgeld zu zahlen, um das Aufeinandertreffen der beiden südhessischen Mannschaften zu sehen.

Verloren hat die Eintracht auch in ihren Bemühungen um eine Verpflichtung Bernd Hölzenbeins. Der 37-Jährige, der sich derzeit bei der Eintracht fit hält und dessen mögliche Rückkehr in den Eintrachtsturm nicht nur von Trainer Zebec und Kapitän Körbel goutiert wird, teilt dem Präsidium der Eintracht mit, dass sich die erhoffte Freistellung von seinem Vertrag mit den Memphis Americans doch nicht so leicht wie gedacht realisieren lässt und dass er sich entschieden habe, nächste Woche zurück in die USA zu reisen, um dort an der Hallensaison teilzunehmen.

So muss Zebec ohne die weltmeisterliche Verstärkung planen, die der Eintracht personell wie spielerisch gut getan hätte. Für das Spiel gegen die Lilien heißt es, auf Müller, Kroth, Mattern, Mohr und den gesperrten Sziedat zu verzichten und den dünnen Kader zum wiederholten Mal mit Amateuren aufzufüllen. Auch sein Gegenüber, Darmstadts Trainer Hans-Dieter Zahnleiter, plagen Aufstellungssorgen. Vom Stammpersonal fehlen ihm Dohmen, Westenberger, Kispert und Torhüter Rudolf.

Zumindest besteht kaum Gefahr, dass den langen Verletztenlisten beider Vereine neue Namen hinzugefügt werden müssen, denn bei diesem Freundschaftsspiel geht es wahrlich freundschaftlich zu. Mittelfeldgeplänkel bestimmt das Bild, Torchancen sind Mangelware. Etwas Stimmung kommt lediglich in der 22. Minute auf, als Svensson mit einem herrlichen Volleyschuss nach einer Ecke von Trieb das 1:0 für die Eintracht gelingt.

In der Folgezeit spielen sich die Darmstädter öfter in die Frankfurter Hälfte als umgekehrt, sind aber am gegnerischen Strafraum mit ihrem Latein am Ende. So bleiben zwei Fernschüsse von Nehoda und Salisch, die ihr Ziel knapp verfehlen, die einzigen Chancen für die 98er. Auf der anderen Seite versucht Svensson, sein Torkonto aufzustocken, hat aber mit seinem Kopfball keinen Erfolg.

Zur Pause bringt Trainer Zebec Kraaz, Fruck und Rieth für Schreml, Eymold und Borchers ins Spiel, und auch Darmstadts Coach Zahnleiter wechselt reichlich. Neuen Schwung bringen die frischen Kräfte auf dem Platz allerdings nicht, die Eintracht verwaltet ihren Vorsprung, der Tabellenelfte der Zweiten Bundesliga hat nicht die Mittel, um den klassenhöheren Gegner ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. So bleibt es bis zum Schlusspfiff beim mageren 1:0 für die Eintracht. (fgo)

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