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Eintracht Braunschweig - Eintracht
Frankfurt |
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Bundesliga 1983/1984 - 8. Spieltag
4:3 (2:2)
Termin: Sa 24.09.1983, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Wolf-Dieter Ahlenfelder (Oberhausen)
Tore: 0:1 Ralf Falkenmayer (28.), 1:1 Peter Lux (35.), 1:2 Uwe Schreml (40.), 2:2 Günter Keute (45.), 3:2 Jaroslav Studzizba (52.), 3:3 Thomas Kroth (65.), 4:3 Armin Kraaz (67., Eigentor)
Eintracht Braunschweig | Eintracht Frankfurt |
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Der Schüler schlägt den Lehrer In der Woche vor dem Spiel in Braunschweig wirft Trainer Zebec dem verletzten Mohr Wehleidigkeit und dem angeschlagenen Borchers seinen Hang zu Aktivitäten im Nachtleben vor. Die Spieler reagieren durchaus angefressen und erhalten unter anderem Rückendeckung von Kapitän Körbel.
Weitere Youngster wie Falkenmayer und Berthold haben sich mittlerweile als Stammspieler etabliert. Seinen Kredit verspielt zu haben scheint dagegen Eymold. Dem mit viel Vorschusslorbeeren für den Liberoposten verpflichteten ehemaligen Spieler von Hessen Kassel bleibt trotz des personellen Engpasses nur ein Platz auf der Bank. Dort findet sich überraschend auch der ob dieser Sitzgelegenheit verärgerte Joachim Jüriens wieder, der seinen Platz im Tor an Jürgen Pahl abtreten muss.
Schon kurz nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Ahlenfelder aus Oberhausen zeigt sich, dass nicht der Frankfurter 'Kindergarten', sondern die routinierten Braunschweiger Profis um Merkhoffer (36 Jahre), Franke (35), Hollmann (33) und Zavisic (31) die Nervosität gepachtet zu haben scheinen. Zwar versuchen die Gelbblauen von Anfang an, Druck aufzubauen, ihr Weg vor das Frankfurter Tor scheitert aber immer wieder an Fehlpässen. Einzig eine Chance von Lux, dem Berthold den Ball vom Fuß spitzelt, können die Gastgeber verzeichnen. Zudem muss Ristic schon früh Umstellungen vornehmen, da Reiner Hollmann in der 14. und Reinhard Kindermann in der 19. Minute verletzungsbedingt ausscheiden und durch Matthias Bruns und Günter Keute ersetzt werden müssen. Die Nervosität beim Tabellenvorletzten aus Niedersachsen nimmt nochmals zu, als der Bundesligadebütant Kloss seinen Frankfurter Mannschaftskollegen Falkenmayer mit einem herrlichen Pass in Schussposition bringt und dieser den Ball per Heber über Franke ins Netz der Braunschweiger zum 0:1 versenkt. Nur drei Minuten später hat Kroth die Chance, die Führung auszubauen, verzieht aber knapp und setzt den Ball über die Latte. Besser macht es zum Leidwesen der Adlerträger Peter Lux in der 35. Minute auf der anderen Seite, als der Defensivspieler eine Flanke von Worm mit der Brust annimmt und den Ball anschießend volley zum 1:1 in die Maschen des von Pahl gehüteten Tores jagt. Nur fünf Minuten später ist die Frankfurter Eintracht ihrem Namensvetter aus Braunschweig aber wieder ein Tor voraus. Zunächst vergibt zwar Falkenmayer, erneut von Kloss in Szene gesetzt, überhastet, doch dann kann Schreml einen Eckball von Sievers zum 1:2 einköpfen.
Das muntere Toreschießen der ersten Hälfte findet schon nach sieben gespielten Minuten in der zweiten seine Fortsetzung, als die Braunschweiger erstmals in dieser Partie in Führung gehen. Es ist Jaroslav Studzizba, der am schnellsten reagiert, als Worm einen Kopfball nach einem Freistoß von Lux an die Latte setzt und der Pole den Abpraller zum 3:2 verwerten kann. Nun sind wieder die Frankfurter am Zug. Angetrieben von Falkenmayer und dem nun offensiver agierenden Berthold versuchen sie, den Ausgleich zu erzielen und werden in der 65. Minute für ihre Bemühungen belohnt. Wie schon bei der zwischenzeitlichen 2:1-Führung für die Hessen bereitet eine von Sievers geschlagene Ecke den Weg zum Torerfolg. Dieses Mal ist es Thomas Kroth, der zum 3:3 einköpft. Der erneute Rückschlag folgt nur zwei Minuten
später, als Lux flach in den Frankfurter Strafraum flankt. Armin
Kraaz, bislang einer der besten Eintrachtler, ist zur Stelle und will
mit dem Fuß klären, lenkt aber die Flugbahn des Balles unglücklicherweise
ins eigene Tor. Fortan spielt nur noch eine Eintracht, und das ist die
aus Frankfurt. Das Team mit dem Adler auf der Brust zeigt deutlich,
dass es nicht gewillt ist, eine Niederlage zu akzeptieren und erspielt
sich etliche Chancen. Die größte davon hat Thomas Kloss in
der 76. Minute, als er sich gegen mehrere Braunschweiger Mit dem Schlusspfiff in der 90. Minute steht nicht nur die vierte Niederlage im vierten Auswärtsspiel dieser Bundesligasaison fest, sondern auch die Rote Laterne hat die Mainseite gewechselt und hängt nun am Riederwald. (fgo)
Aleksandar Ristic: "Ich möchte mich bei den Zuschauern für dieses schlechte Spiel entschuldigen. Aber wir mussten zwei Punkte holen und konnten deshalb auf Schönspielerei keinen Wert legen." Branko Zebec: "Es tut mir leid um diese Jungen. Sie haben großartig gekämpft und sind dafür nicht belohnt worden. Meine junge Mannschaft hat alles gegeben, was sie spielerisch und kämpferisch besaß. Trotzdem fällt es schwer zu verlieren, wenn man auswärts drei Tore schießt." |