SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1982/1983

2:3 (1:3)

Termin: 19.10.1982
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Helmut Kühne (Mainz)
Tore: 0:1 Josef Kaczor (9.), 1:1 Mattern (20.), 1:2 Martin Trieb (27.), 1:3 Martin Trieb (38.), 2:3 Mattern (60.)

 

 

>> Spielbericht <<

SV Darmstadt 98 Eintracht Frankfurt

  • Berlepp
  • Macela
  • Beginski
  • Wagner
  • Posniak
  • Salisch
  • Ossen
  • Trapp
  • Hahn
  • Stetter
  • Mattern

 


 

Wechsel
  • Westenberger für Beginski (46.)
  • Cestonaro für Stetter (46.)
  • Kuhl für Salisch (86.)
Wechsel
Trainer
  • Manfred Krafft
Trainer

 

 

"Volltreffer" Trieb

Eintracht Frankfurt gewinnt in Darmstadt 2:3 - Ex-Augsburger zweifacher Torschütze

Das Resultat des Freundschaftsspiels zwischen Darmstadt 98 und dar Frankfurter Eintracht war letztlich zweitrangig. Wichtiger war aus Sicht des Bundesligisten ganz sicher die famose Leistung von Martin Trieb. Mit der Nummer 10 auf dem Rücken spielte Trieb nicht nur im Trikot von Bernd Nickel, sondern übernahm auch prächtig die Rolle des diesmal wegen einer leichten Verletzung geschonten Regisseurs. Trieb krönte seine überzeugende Leistung in der ersten Halbzeit mit zwei blitzsauberen Toren, die maßgeblich zum 3:2-(3:1-)Erfolg der Frankfurter beitrugen. Die übrigen Treffer erzielten Bodo Mattern für Darmstadt und Jupp Kaczor für die Eintracht.

Den ersten Treffer erzielte Jupp Kaczor. Aus kurzer Distanz staubte er einen abgeprallten Ball in der neunten Minute zur Führung ab. Es war das erste Tor des Neuzugangs im Eintrachtdreß. Die Darmstädter ließen sich von diesem Rückstand nicht schocken und starteten gefährliche Gegenstöße. Begünstigt wurden sie dabei von einer Frankfurter Abseitsfalle, die nur in dm seltensten Fällen klappte. Einmal konnte Bruno Pezzey mit einem gewagten Schuß an die Latte des eigenen Tors noch retten, dann fiel der Ausgleich. Hahn hatte Mattern eingesetzt, und der Darmstädter Torjäger überwand in der 20. Minute Torwart Pahl.

Danach kam die große Zeit von Martin Trieb. 27 Minuten waren gespielt, als er aufs Tor schoß. Aus 25 Metern flog der Ball wie an einer Schnur gezogen flach ins Eck, 1:2. Und zehn Minuten später war es erneut Trieb, der das 1:3 erzielte. Ronald Borchers hatte von links geflankt, der ehemalige Augsburger mit einem herrlichen Fallrückzieher genau in den Torwinkel getroffen. Zwei Tore, die das Eintrittsgeld alleine wert waren.

Branko Zebec, der Frankfurter Trainer, war in der Halbzeit zufrieden. „Das Ergebnis ist nicht so wichtig", sagte Zebec, „aber unser Offensivspiel gefällt mir ganz gut."

Nach der Halbzeit wechselten beide Trainer aus. Der Spielrhythmus ging dadurch verloren, die Darmstädter kamen gegen eine nun stark geschwächte Frankfurter Mannschaft besser ins Spiel. Nach genau einer Stunde gelang Bodo Mattern mit seinem zweiten Treffer zum 2:3 auch der gerechte Anschlußtreffer. ('Abendpost-Nachtausgabe')

 

 


 

 

2:3, der kleine Unterschied

SV Darmstadt 98 bietet der Frankfurter Eintracht nach der Pause Paroli

Das war ein flotter Dienstagabend. Im Ablösespiel für Wolfgang Trapp, er war vor knapp einem Jahr vom Main an den Böllenfalltor gewechselt, unterlag Zweitligist SV Darmstadt 98 dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt mit 2:3 (1:3) Toren. Ohne Zwang des Gewinnenmüssens oder Nichtverlierendürfens legten beide Mannschaften ihr Augenmerk auf Technik, Spielfreude und Kombinationsfluß. Knorriger Kampfeswille blieb jenseits der Außenlinie. Der große Bruder vom Main hatte vor allem in der ersten Halbzeit das Sagen. Da schien es, als habe die Eintracht einen Mann mehr an Bord. Tscha Kun Bum trickste seinen Gegenspieler Uwe Beginski schwindelig, Libero Pezzey und Ralf Falkenmayer trieben ihre Mitspieler nach vorn und der junge Martin Trieb schoß Darmstadts Torhüter Frank Berlepp die Hände warm. Das Spiel ohne Ball klappte bei den Frankfurtern wie am Schnürchen. Der SV 98 wirkte im Vergleich dazu ein bißchen hausbacken, ein Klassenunterschied war vor der Pause auszumachen. Kickers Offenbachs Trainer Lothar Buchmann und Waldhofs Coach Klaus Schlappner (beide mit Ehefrau auf der Tribüne) jedenfalls brauchten wegen Darmstädter Klasse nicht ins Grübeln zu kommen.

Nach dem Wechsel sah's beim Gastgeber dann besser aus. Nun, man mag einwenden, daß die Eintracht mit vier Auswechslungen (später kamen zwei weitere dazu) aus dem Tritt geriet, dennoch verkauften sich die 98er jetzt besser. Mit Peter Cestonaro stand eine weitere Anspielstation in der Spitze - vor der Pause versuchte sich Guido Stetter neben Bodo Mattem als Angreifer - und Runald Ossen, Peter Salisch und Willi Wagner (nach dem Wechsel Libero) sorgten für Druck Richtung Eintracht-Tor. Wolfgang Trapp, die eigentliche Hauptperson des Fußball-Abends, stand mehr im Hintergrund. Er wollte es gewiß besonders gut machen, doch gegen seine früheren Mannschaftskameraden gelang das selten.

Die Gäste traten bis auf Bernd Nickel (Kniebeschwerden) in Bestbesetzung an. Beim SV 98 fiel neben Torhüter Dieter Rudolf (Beruf) noch Willi Bernecker (Magenverstimmung) aus. Uwe Beginski, Edwin Westenberger und Peter Cestonaro sind noch nicht hundertprozentig fit und standen deswegen nur eine Halbzeit lang im Team.

Die Eintracht ging nach neun Minuten in Führung. Berlepp bekam Tschas Flanke nicht zu fassen, Kaczor war zur Stelle und schoß ein. Noch in der gleichen Minute traf Bruno Pezzey die Latte - des eigenen Tores allerdings; ein Abwehrversuch wäre um Haaresbreite nach hinten losgegangen. Die erste Ausgleichs-Chance bot sich Mattern, doch Pezzey sprang dem geschlagenen Torhüter Pahl zur Seite. In der 20. Minute machte es der Darmstädter Stürmer besser: Er nahm Hahns Flanke auf, umkurvte die Abseitsfalle und schoß zum 1:1 ein. Im nächsten Abschnitt spielte sich der junge Trieb in den Blickpunkt. Zuerst traf er aus 25 Meter Entfernung in die Maschen (27.), dann verwertete er eine Borchers-Flanke volley zum 1:3 (38.).

In der zweiten Halbzeit bestimmte Darmstadt das Bild. Zwar flog Cestonaros Kopfball über die Latte (56.), Mattern indes traf ins Schwarze (60.). Es war ein Tor in Etappen, erst nach dem vierten Versuch landete das Leder zum 2:3 im Netz. Trapp und Mattern hatten in der Schlußphase den Ausgleich auf dem Fuß, doch ein Unentschieden wäre nicht das ideale Ergebnis gewesen. Es hätte vor dem schweren Spiel am Samstag in Mannheim vielleicht Überheblichkeit keimen lassen. ('Darmstädter Echo')

 

 


 

 


Eine starke Halbzeit reichte Frankfurt zum Sieg

SV 98 verlor das Hessenderby gegen den Fußball-Bundesligisten mit 2:3 Toren

Zweimal hatte der SV Darmstadt 98 in der vergangenen Fußball-Bundesligasaison gegen die Frankfurter Eintracht verloren. Auch gestern abend, im Ablösespiel für den ehemaligen Frankfurter und jetzigen Darmstädter Mannschaftskapitän Wolfgang Trapp, mußten die „Lilien" den Gästen vom Main den Sieg überlassen. Eine starke erste Halbzeit genügte dem Bundesligisten, um den Vertreter der Zweiten Liga mit 3:2 (3:1) Toren in die Schranken zu verweisen.

Ein Grund für die Darmstädter Niederlage war die Tatsache, daß Regisseur Trapp nicht wie gewohnt ins Spiel kam. Der „Trapper" wollte es gegen seine ehemaligen Mitspieler zu gut machen, wobei ihm mancher Schnitzer unterlief. Mit einer zufriedenstellenden Leistung wartete dagegen erneut Willi Wagner auf. Sowohl als Vorstopper in der ersten Halbzeit als auch als Libero im zweiten Durchgang bot er eine fehlerlose Partie. Positive Kritiken erhielten mit Abstrichen auch Oliver Posniak und Runald Ossen. Auf Frankfurter Seite überzeugten der Ex-Darmstädter Cha und Junioren-„Weltmeister" Trieb, an dessen Verpflichtung auch der SV 98 einmal interessiert war.

Angesichts der nur mageren Kulisse von 1000 Zuschauern kamen die „Lilien" nicht auf ihre Kosten, denn die dem Gast zustehenden restlichen 30.000 Mark der Trapp-Ablösesumme konnten so natürlich nicht eingespielt werden. Die treuesten der treuen Anhänger des SV 98, der vor dem Anpfiff aus aktuellem Anlaß in einer Lautsprecher-Durchsage dem Rowdytum den Kampf angesagt hatte, sahen eine Frankfurter Mannschaft, die nahezu komplett antrat. Lediglich der an der Kniekehle verletzte Routinier Nickel mußte passen, für ihn kam Youngster Falkenmayer im Mittelfeld zum Einsatz. Bei Darmstadt hütete Berlepp anstelle des auf einem „zivilberuflichen" Lehrgang in Duisburg weilenden Stammkeepers Rudolf das Tor.

Berlepp hatte allerdings keinen allzu glücklichen Einstand, denn nach nur neun Minuten hatte er maßgeblichen Anteil an der frühen Frankfurter Führung, als er Tschas flache Hereingabe passieren ließ und Kaczor so den zum 1:0 führenden "Abstauber" ermöglichte. Im Gegenzug hätte Eintracht-Kapitän Pezzey um ein Haar ein klassisches Eigentor fabriziert, doch die Latte bewahrte den Bundesligisten vor dem postwendenden Ausgleich. Den markierte unter den Augen der beiden Zweitliga-Trainer Klaus Schlappner (SVW Mannheim) und Lothar Buchmann (Kickers Offenbach) nach zwanzig Minuten Mattern, der zuvor bereits einmal an dem auf der Linie rettenden Pezzey gescheitert war. Nach sehenswerter Vorarbeit von Stetter und Salisch völlig frei, ließ Mattern Pahl im Eintracht-Tor keine Chance. Nur sieben Minuten später allerdings stellte Trieb mit placiertem Flachschuß aus rund 25 Metern Entfernung den alten Abstand wieder her. Trieb war es dann auch, der sieben Minuten vor dem Seitenwechsel für den 1:3-Pausenstand sorgte, als er eine Flanke von Borchers volley in die Maschen jagte.

Beide Trainer machten bei Wiederbeginn regen Gebrauch von der Austauschmöglichkeit. Während Frankfurts Coach Branko Zebec — wie angekündigt — seine Reservisten Jüriens, Sievers, Lottermann und Gulich einem Leistungstest unterzog, nutzte sein einheimischer Kollege Manfred Krafft die Gunst der Stunde und ließ die beiden Rekonvaleszenten Westenberger und Cestenaro einlaufen. Wagner, der auch am Samstag im Punktspiel in Mannheim den dann gesperrten Macela vertreten muß, rückte nun anstelle des CSSR-Imports auf die Liberoposition. Cestonaro bot sich die erste Möglichkeit in der zweiten Hälfte, doch sein Kopfball war zu hoch angesetzt. Besser machte es nach exakt einer Stunde Spieldauer Mattern, der die Vorarbeit von Hahn und die Unentschlossenheit der Eintrachtabwehr zum Darmstädter 2:3-Anschlußtreffer nutzte.

Damit hatten sich die Aktivitäten beider Teams bereits fast erschöpft, denn in der schwachen zweiten Halbzeit war besonders bei den Gästen — bedingt durch die zahlreichen Auswechslungen — der Faden gerissen. Den Gastgebern boten sich noch zwei Gelegenheiten zum Ausgleich, doch wurde Cestonaros Nachschuß im Anschluß an eine von Mattern verstolperte Möglichkeit abgeblockt und Trapp rutschte nur knapp nach einer Hahn-Flanke am Ball vorbei. Darmstadts Torhüter Berlepp wurde nur noch einmal vom eingewechselten Müller geprüft. ('Darmstädter Tagblatt')

 

 

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