Internationales Hallenfußballturnier um den Schultheiss-Pokal |
Hallenturnier 1981/1982
1. Platz
05. bis 09.01.1982 in der Deutschlandhalle, Berlin
Berliner
Auswahl
Dienstag, 05.01.1982
Fenerbahce Istanbul Berliner Stadtauswahl 0:4 (0:2) Schalke 04 AZ 67 Alkmaar 3:0 (2:0)Hertha BSC Berlin Eintracht Frankfurt 2:2 (0:1) 0:1 Nachtweih, 0:2 Körbel, 1:2 Dickert, 2:2 RasmussenAZ 67 Alkmaar Fenerbahce Istanbul 4:2 (3:2)Eintracht Frankfurt Schalke 04 2:2 (1:1) 1:0 Bum Kun-Cha, 1:1 Tüfekci, 1:2 Janzon, 2:2 Nickel Berliner StadtauswahlHertha BSC Berlin 2:4 (2:4)Mittwoch, 06.01.1982
AZ 67 Alkmaar Eintracht Frankfurt 1:5 (1:1) 1:0 Spelbos, 1:1 Nachtweih, 1:2 Bum Kun-Cha, 1:3 Nachtweih, 1:4 Pezzey, 1:5 Körbel Berliner Stadtauswahl Schalke 04 0:1 (0:0)Hertha BSC Berlin Fenerbahce Istanbul 0:1 (0:1)Berliner Stadtauswahl Eintracht Frankfurt 0:1 (0:0) 0:1 Bum Kun-ChaHertha BSC Berlin AZ 67 Alkmaar 1:4 (1:0) Fenerbahce IstanbulSchalke 04 6:2 (3:0)Donnerstag, 07.01.1982
AZ 67 Alkmaar Berliner Stadtauswahl 2:1 (0:1) Eintracht Frankfurt Fenerbahce Istanbul 2:1 (1:0) 1:0 Nachtweih, 1:1 Mustafa, 2:1 KörbelSchalke 04 Hertha BSC Berlin 1:1 (0:0)Berliner Stadtauswahl Fenerbahce Istanbul 2:2 (2:1)AZ 67 Alkmaar Schalke 04 6:2 (2:1) Eintracht FrankfurtHertha BSC Berlin 2:1 (2:0) 1:0 Bum Kun-Cha. 2:0 Nachtweih, 2:1 MohrFreitag, 08.01.1982
Fenerbahce Istanbul AZ 67 Alkmaar 0:3 (0:3) Schalke 04 Eintracht Frankfurt 2:4 (1:2) 1:0 Kügler, 1:1 Pezzey, 1:2 Bum Kun-Cha, 1:3 Nickel, 2:3 Bittcher, 2:4 NickelHertha BSC Berlin Berliner Stadtauswahl 2:1 (2:1)Eintracht Frankfurt AZ 67 Alkmaar 4:3 (2:1) 1:0 Löw, 1:1 Jonker, 2:1 Pezzey, 2:2 Hovenkamp, 3:2 Nickel, 4:2 Nachtweih, 4:3 TolSchalke 04 Berliner Stadtauswahl 0:3 (0:3) Fenerbahce IstanbulHertha BSC Berlin 1:3 (1:2)Samstag, 09.01.1982
Eintracht Frankfurt Berliner Stadtauswahl 1:2 (0:1) 0:1 Schwager, 0:2 Schamlz, 1:2 Löw AZ 67 Alkmaar Hertha BSC Berlin 2:4 (1:2)Schalke 04 Fenerbahce Istanbul 5:3 (1:1)Berliner Stadtauswahl AZ 67 Alkmaar 1:1 (1:1)Fenerbahce Istanbul Eintracht Frankfurt 0:5 (0:1) 0:1 Pezzey, 0:2 Falkenmayer, 0:3 Nickel, 0:4 Falkenmayer, 0:5 Falkenmayer (?) Hertha BSC BerlinSchalke 04 2:4 (0:2)
Abschlusstabelle
Tore Punkte 1. Eintracht Frankfurt28:14 16:4 2.AZ 67 Alkmaar 26:23 11:9 3. Hertha BSC Berlin 20:2010:10 4. Schalke 0422:27 10:10 5. Berliner Stadtauswahl16:14 8:12 6. Fenerbahce Istanbul 17:305:15
Eintracht schon Pokalsieger
Praktisch schon einen Spieltag vor Schluß steht Eintracht Frankfurt mit 14:2 Punkten als insgesamt sechster Sieger des Internationalen Hallen-Fußballturniers fest. Vorher hatten Hertha BSC (sechsmal), 1. FC Köln (zweimal), Borussia Mönchengladbach sowie Rapid Wien den Pokal erringen können. Nur noch eine rein theoretische Chance besitzt der Tabellenzweite AZ 67 Alkmaar mit 10:6 Punkten nach der knappen 3:4-Niederlage gegen die Eintracht.
Durch ein 4:2 (2:1) gegen den FC Schalke 04 konnte die Frankfurter Eintracht am vierten Turniertag weiterhin ungeschlagen bleiben. Die Siggi-Held-Schützlinge gingen zwar mit 1:0 durch Kügler in der 4. Minute in Fühi-ung, doch die Frankfurter bestimmten danach das Geschehen. Zwei Tore in einer Minute von Pezzey und Cha Bum brachten sie zum erstenmal in Führung.
Nach dem Wechsel gelang dem Torschützenkönig von 1975, Bernd Nickel, das 3:1, dem Theo Bücker noch den Anschlußtreffer entgegensetzen konnte. Doch die Eintracht zauberte und Pezzey ließ die Zuschauer mit einigen Kabinettstücken in Beifallstürme ausbrechen. Die endgültige Entscheidung besorgte wiederum Nickel mit einem harten Linksschuß ins kurze rechte Eck.
Vor 6145 Zuschauern gelang den Schützlingen von Trainer Lothar Buchmann in ihrem achten Spiel der fünfte Sieg. Gegen die Holländer von AZ Alkmaar wurde es im Rückspiel zu einem Krimi. Löw (4.) brachte die Eintracht in Führung, Jonker (7.) glich aus. Pezzey erzielte in der 8. Minute die erneute Führung, die Hoverkampf nach dem Wechsel erneut ausgleichen konnte. Bernd Nickel mit seinem vierten Treffer gelang nach einem abgewehrten Nachtweih-Schuß das 3:2, und Nachtweih machte vier Minuten vor Schluß mit dem 4:2 alles perfekt. Nur ein Aufsetzer, 20 Sekunden vor Schluß, konnte Torhüter Pahl zum 3:4 überwinden.
Fast 29 000 sahen Klasseleistungen und Frankfurter als Turniersieger
Pezzey und Tüfekci rissen alle mit
Berlins Hallenfußball-Turnier übertraf alle Erwartungen: 28.865 Zuschauer — das bedeutet einen erheblichen finanziellen Gewinn, trotz rund 300.000 DM Unkosten. Für die sportliche Klasse sorgten drei Mannschaften: Turniersieger Eintracht Frankfurt, die Ballkünstler vom holländischen Meister AZ 67 Alkmaar, und überraschenderweise die Berliner Amateurauswahl. Sie belegte — noch vor Hertha BSC — den vierten Platz, spielte erfrischenden Fußball und gewann den Fairness-Pokal.
Die einzige Niederlage mußte Bundesligist Frankfurt gegen die Berliner Amateure hinnehmen! „Die beste Mannschaft hat gewonnen", stellte Hertha-Präsident Wolfgang Holst fest. „Meine Mannschaft hat nicht versagt, aber auch nicht begeistert." Das ist eine schmeichelhafte Beurteilung, denn Deutschlandhallen-Chef Helmut Tietze hat bereits angekündigt: „Im nächsten Jahr erhält Hertha keine Garantiesumme mehr, sondern nur noch einen leistungsbezogenen Betrag." Hertha und Schalke nahmen die Vorbereitungen auf die Rückrunde offensichtlich ernster als das Turnier.
10.000 DM Siegprämie kassierten zusätzlich zum Startgeld (30.000 DM) die Frankfurter. Trainer Lothar Buchmann: „Weil Hertha enttäuschte, waren es praktisch Heimspiele für uns. Die Begeisterung der Zuschauer übertrug sich auf meine Mannschaft." Die Eintracht hatte mit Borchers und Bum-kun Cha (am letzten Tag blieb er mit dickem Knöchel im Hotelbett) neben dem Türken Cem von Istanbul die einzigen Verletzten des fünftägigen Turniers zu beklagen. „Ich hoffe jedoch, daß beide zum Rückrundenstart fit sind", sagt Buchmann.
Zwei Ausländer waren die Publikums-Lieblinge: Bruno Pezzey von Eintracht Frankfurt und der Türke Tüfekci im Schalker Dreß. Es war beinahe artistisch, was beide auf dem Kunstrasen-Parkett boten. Tüfekci wurde, obwohl er nur an drei von fünf Abenden spielte, mit neun Treffern Torschützenkönig. Sein Mannschaftskamerad Norbert Janzon traf zweimal. Janzons Rekord Von 1977, als er in Berlin für den Karlsruher SC 16 Tore schoß, blieb jedoch unerreicht.
Rund 30 deutsche, holländische, türkische und österreichische Nationalspieler wirkten beim Berliner Turnier mit. Eine aus ihnen gebildete „Mannschaft des Turniers" könnte so lauten: Pahl (Frankfurt), Spelbos (Alkmaar), Körbel, Pezzey (beide Frankfurt), Schulz (Berliner Auswahl), Tüfekci (Schalke). „Das Turnier ist große Klasse", stellte Alkmaars Trainer Georg Kessler (früher Hertha) fest. „Aber ein Bundesligist im Feld ist zu wenig." (aus dem 'Kicker' vom 11.01.1982)
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