Eintracht Frankfurt - Borussia
Dortmund |
Bundesliga 1978/1979 - 33. Spieltag
3:1 (1:1)
Termin: Sa 02.06.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Wilfried Heitmann (Drentwede)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (19.), 1:1 Norbert Runge (37.), 2:1 Bernd Hölzenbein (54.), 3:1 Werner Lorant (65., Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt | Borussia Dortmund |
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Trainer | Trainer
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Bernd Hölzenbein entschied 3:1 Im letzten Heimspiel gegen Dortmund / Grabowskiüberzeugte 3:1 (1:1) gewann die Frankfurter Eintracht ihr letztes Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund, doch der begehrte Platz im UEFA-Pokal ist dennoch nicht näher gerückt. Die Punktgewinne von Fortuna Düsseldorf und dem 1. FG Köln waren Wermutstropfen im Freudenbecher. Für das Pokalhalbfinalspiel am Mittwoch in Berlin sollte der verdiente Erfolg gegen Borussia Dortmund allerdings Auftrieb geben. Die Eintracht konnte zum erstenmal wieder aus dem vollen schöpfen, und das zahlte sich bei der brütenden Hitze besonders in der zweiten Halbzeit aus. Jürgen Grabowski zeigte in den ersten 45 Minuten ein überzeugendes Comeback, dann kam Bernd Hölzenbein für ihn und entschied mit seinem Tor zum 2:1 die Partie. Auch am 3:1 war Hölzenbein beteiligt. Nach einem Foul von Theis am Frankfurter Ex-Weltmeister entschied Schiedsrichter Heitmann auf Elfmeter. Lorant verwandelte. Die Partie war entschieden. Vor der Pause hatten Bernd Nickel und Norbert Runge getroffen. Fast 50 Grad wurden im Kessel des Waldstadions gemessen, und doch begann die Eintracht schwungvoll und schnell. Bernd Nickel und Jürgen Grabowski dirigierten. Werner Lorant und Karlheinz Körbel verrichteten die Laufarbeit und Ruedi Elsener und Fred Schaub brachten immer wieder Gefahr vor das Dortmunder Tor. Chancen erspielten sich die Frankfurter wie am Fließband, doch Tore blieben zunächst aus. Eine Auswahl der besten vergebenen Möglichkeiten:
Daß die Frankfurter nach dieser Serie nicht gänzlich mit leeren Händen dastanden, dafür sorgte Bernd Nickel. Werner Schneider hatte in der 19. Min. Grabowski zum wiederholten Mal gefoult und Nickel schoß den Freistoß aus 18 Metern mit unheimlicher Schärfe ins Netz. Nun endlich wurden auch die Gäste aktiver und starteten einige geschickte Konter. Runge scheiterte mit einem Volleyschuß nur knapp, und Wenzel mußte dann zweimal in höchster Not retten. Doch auch diese Warnschüsse.ermahnten die Deckungsspieler nicht zu mehr Disziplin. Die Quittung kam in der 35. Minute. Burgsmüller schlug eine weite Flanke, Friedl war einen Moment lang nicht im Bilde und Runge nutzte die Verwirrung mit einem entschlossenen Schuß hoch unter die Querlatte. Nun war der vorher so fein gesponnene Faden bei der Eintracht gerissen, die Dortmunder bestimmten Tempo und Rhythmus der Partie. Doch auch sie behielten in der Hitze keinen kühlen Kopf. Zwei gute Chancen wurden von Segler und Burgsmüller unkonzentriert vergeben, so daß es beim 1:1 bis zur Pause blieb. Trainer Friedel Rausch probierte es dann nach dem Wechsel mit zwei frischen Stürmern. Für Ruedi Elsener kam Ronald Borchers ins Spiel, und für Jürgen Grabowski kam Bernd Hölzenbein auf den Platz.Mit dieser doppelten Auswechslung zu einem so frühen Zeitpunkt setzte Friedel Rausch alles auf eine Karte. Sein Glück, daß sie stach. Bernd Hölzenbein und Ronald Borchers brachten jenen frischen Wind, der in den letzten Minuten der ersten Halbzeit gefehlt hatte, Erstaunlich besonders, daß Hölzenbein mit seinem sonstigen Angstgegner Armand Theis so gut zurechtkam. Der Ex-Offenbacher Theis konnte ihn kaum stoppen. Immer wieder mußte er zu unfairen Mitteln greifen. Das 2:1, die Vorentscheidung der Partie, konnte Theis
dennoch nicht verhindern. Fred Schaub schlug aus Linksaußenposition
eine Flanke, die sich im hinteren Fünfmeterraum genau auf den Nur drei Minuten später hatten gleich drei Frankfurter das dritte Tor auf dem Fuß. Nacheinander veranstalteten Schaub, Hölzenbein und Nickel ein wahres Scheibenschießen, ohne bis ins Tor durchzukommen. Immer wieder warf sich ein Dortmunder dazwischen. Völlig freie Bahn hatte dagegen in der 63. Minute Bruno Pezzey. Borchers Flanke nahm er aus der Luft, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei. Das 3:1 und damit die Entscheidung dann in der 67. Minute. Müller schlug eine Flanke nach innen, Hölzenbein lag im Clinch mit Theis und konnte dennoch aufs Tor köpfen. Dazwischen platzte ein ebenso überraschender wie regelgerechter Pfiff des Schiedsrichters. Elfmeter: Theis hatte Hölzenbein festgehalten. Werner Lorant ließ Bertram mit einem Flachschuß keine Chance. Nach diesem Treffer forderte die Hitze ihren Tribut.
Die Eintracht hielt das Heft sicher in der Hand, ohne außergewöhnliche
Leistungen vollbringen zu müssen. Borussia Dortmund resignierte
früh, da halfen auch die frischen Leute Vöge und Theo Schneider,
die für Burgsmüller und Segler gekommen waren, nichts mehr.
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