Arminia Bielefeld - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1978/1979 - 20. Spieltag

0:0

Termin: Sa 27.01.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 21.000
Schiedsrichter: Peter Gabor (Berlin)
Tore: ./.

 

 

>> Spielbericht <<

Arminia Bielefeld Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
  • Christian Sackewitz für Eduard Angele (46.)
  • Harry Ellbracht für Norbert Eilenfeldt (63.)
Wechsel
Trainer
  • Otto Rehhagel
Trainer

 

 

Wenzel als Verteidiger

Friedel Rausch hat sein Vorhaben wahrgemacht: „Wir brauchen Auswärtspunkte, wenn wir noch ganz oben mitmischen wollen", hatte der Eintracht-Trainer gesagt und brachte von der gefürchteten Bielefelder Alm gleich in seinem ersten Auswärtsspiel einen Punkt mit. 0:0 trennten sich die Eintracht und die Arminia auf eisglattem Boden, der ein reguläres Spiel nicht zuließ. Das Ergebnis entsprach schließlich dem Spielverlauf, war die Eintracht vor der Pause die überlegene Mannschaft, hatte Bielefeld nach dem Wechsel ein leichtes Übergewicht. Rauschs Plan ging nicht nur mit dem Ergebnis auf, sondern auch mit einigen taktischen Varianten. Rüdiger Wenzel beispielsweise lieferte eine hervorragende Partie als Außenverteidiger, Werner Lorant überzeugte im Mittelfeld ebenso wie Bernd Hölzenbein.

Friedel Rausch hatte einige Umstellungen in der Mannschaft vorgenommen. Die überraschendste war sicherlich die Rückversetzung Rüdiger Wenzels vom Mittelstürmer zum linken Außenverteidiger. Rausch: „Wenzel hat im Training einen hervorragenden Eindruck hinterlassen." In den Angriff kehrte der wieder genesene Ronald Borchers zurück, Wolfgang Kraus mußte für ihn weichen. „Wolfgang Kraus hebe ich mir als Joker auf", begründete Friedel Rausch diese Maßnahme.

Und die taktischen Umbesetzungen verwirrten die Bielefelder völlig, minutenlang gab es vor der Arminia-Bank Diskussionen zwischen den Spielern und Trainer Rehhagel, wer denn nun gegen Wenzel spielen sollte. Schließlich einigte man sich auf Mittelstürmer Volker Graul, der auf die Außenposition auswich. Doch als Verteidiger lieferte der sonstige Torjäger in der ersten Halbzeit eine brillante Partie. Souverän stoppte er seine Gegenspieler, verriet erstaunliches Spielgeschick und leitete so aus der Defensive bereits die Gegenzüge ein.

So entwickelte sich von Beginn an eine optische Überlegenheit der Frankfurter, die ihre spielerischen Mittel optimal einsetzten. Der Ball wurde möglichst lange in den eigenen Reihen gehalten, die Bielefelder Spieler so aus dem Rhythmus und die Zuschauer auf die Palme gebracht. Schon nach 20 Minuten gellten Pfiffe über die Alm, das konzeptionslose Spiel der eigenen Mannschaft war den Arminia-Fans unverständlich. Die Eintracht kam mit dem spiegelglatten Boden jedenfalls besser zurecht als die Bielefelder.

Doch zählbaren Erfolg brachte diese Überlegenheit nicht, dafür wurden die beiden Sturmspilzen Borchers und Elsener zu genau markiert. Während sich Borchers wenigstens im Mittelfeld gegen Peter Krobbach einige Male durchsetzen konnte, blieb Ruedi Elsener gegen Angele völlig ohne Chance. So gab es auch für die Eintracht keine echte Tormöglichkeit, nur einmal mußte Torwart Uli Stein in höchster Not eingreifen. Bernd Hölzenbein, der sich neben Wenzel am geschicktesten aus der Affäre zog, schoß aus spitzem Winkel, und der überraschte Stein konnte den Ball gerade noch um den Pfosten drehen. Auf der Gegenseite mußte Jürgen Pahl nicht einen gefährlichen Schuß halten, und die hohen Flanken in seinen Strafraum fing er souverän ab.

Otto Rehhagel, Bielefelds Trainer, setzte nach dem Wechsel alles auf eine Karte. Für Abwehrspieler Angele kam Stürmer Sackewitz ins Spiel. Und bald wurde auch Friedel Rausch zum Auswechseln gezwungen. Rüdiger Wenzel, der schon vor der Pause wegen Verzögerung die gelbe Karte erhalten hatte, unterlief ein unbeabsichtigtes Foul an Köstner, das mit einem großen Sturzflug des Bielefelders endete. Die Alm kochte, und Schiedsrichter Gabor deutete an, daß Wenzel beim nächsten Vergehen Rot sehen würde. Rausch zog die Konsequenz und brachte Wolfgang Kraus ins Spiel. Kraus übernahm eine Mittelfeldaufgabe, während Lorant Wenzels Platz in der Verteidigung einnahm.

Die Arminia versuchte nun offensiver anzugreifen und brachte so auch schnell wieder das Publikum hinter sich. Doch die Eintracht blieb kühl, hielt weiter den Ball ruhig in den eigenen Reihen und wartete geduldig auf ihre Chancen. Schon in der 49. Minute kam eine große. Ronald Borchers setzte sich gegen Peter Krobbach durch und flankte genau nach innen. Ruedi Elsener kam völlig frei mit dem Kopf an den Ball, traf aber nur den Pfosten. Großes Pech also für die Eintracht.

Otto Rehhagel aber ließ sich davon nicht einschüchtern und setzte weiter auf Sieg. Er brachte mit Ellbracht für Eilenfeld einen weiteren Stürmer in seine Mannschaft. Bielefeld wurde nun auch druckvoller, ohne sich allerdings echte Chancen zu erarbeiten. Nur einmal mußte Friedel Rausch zittern. Ellbracht traf mit einem abgefälschten Schuß das Außennetz.

Doch die Eintracht schlug bald zurück. Bernd Hölzenbein versuchte sich dreimal mit Weitschüssen, dem einzig richtigen Mitte lbei den glatten Bodenverhältnissen. Doch der „Weltmeister" verfehlte zweimal, und beim dritten Mal parierte Torwart Uli Stein. Zwölf Minuten vor dem Ende schenkte Schiedsrichter Gabor den Arminen dann noch eine Möglichkeit. Bei einem Einsatz von Pezzey im Strafraum pfiff er indirekten Freistoß, elf Meter vor dem Eintracht-Tor. Schröder knallte den Ball jedoch in die Mauer. Die Frankfurter konnten aufatmen. Bielefeld spielte nun etwas überlegen, und Friedel Rausch wechselte ein zweitesmal aus. Für Ruedi Elsener kam 4 Minuten vor dem Ende Norbert Nachtweih.

 

 

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