Bayern München - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 1977/1978 - Achtelfinale, Rückspiel

1:2 (0:1)

Termin: 07.12.1977
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Gussoni (Italien)
Tore: 1:0 Karl-Heinz Rummennigge (3.), 1:1 Rüdiger Wenzel (83.), 1:2 Bernd Hölzenbein (86.)

 

 

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Bayern München Eintracht Frankfurt

  • Sepp Maier
  • Jupp Kapellmann
  • Georg Schwarzenbeck
  • Klaus Augenthaler
  • Udo Horsmann
  • Franz Roth
  • Bernd Dürnberger
  • Wolfgang Rausch
  • Karl-Heinz Rummenigge
  • Gerd Müller
  • Uli Hoeneß

 


 

Wechsel
  • Norbert Janzon für Udo Horsmann (73.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Wenzel und Hölzenbein verdarben die Bayern-Revanche

Nach Rummenigges Blitztor geriet die Eintracht nur vorübergehend in Gefahr

Die Frankfurter Eintracht ist im Viertelfinale des UEFA-Pokals. Das 4:0 vom Hinspiel vor zwei Wochen im Waldstadion gegen Bayern München war eine solide Basis, und nur nach zwei Minuten dieser Partie im Olympiastadion tauchten noch einmal große Bedenken auf, als die Bayern, inzwischen vom früheren Eintracht-Trainer Gyula Lorant neu eingestellt, durch Rummenigge zum 1:0 kamen. Es war das große Verdienst der Eintracht, daß sie darüber nicht die Nerven verlor und je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher wurde ihre Überlegenheit, Wenzel und Hölzenbein erzielten in der Schlußphase schließlich noch den verdienten 2:1-Erfolg der Frankfurter. Die herausragenden Männer beim Sieger waren wie üblich Grabowski, der diesmal großartige Nickel, der wiedererstarkte Körbel und der umsichtige Libero Neuberger. Die Bayern waren zwar ein Stück besser als bei ihren 0:4-Niederlagen in Frankfurt, aber gut waren sie immer noch nicht.

Die Rechnung, daß alles schon gewonnen sei, bekam nach zwei Minuten einen Knacks. Zweimal hintereinander blieben die Bälle bei gut gedachten Eintracht-Pässen unterwegs hängen oder prallten unversehens ab, und plötzlich war Rummenigge auf freier Bahn, und unter Koitkas Körper hindurch flitzte der Ball ins Netz. Da stand es nur noch 4:1. Und als Koitka einen gewaltigen Schuß von Roth parierte, schien man das Aufatmen auf der Frankfurter Bank bis hinauf in den zweiten Rang des nur dürftig besetzten Olympiastadions zu hören.

Aber man hörte auch lautes Stöhnen, als wiederum kurz später Hölzenbein frei zum Kopfball kam und daneben zielte. Besser als Grabowski es gelungen war, konnte er gar nicht freigespielt werden. Bei einem Schuß von Wenzel, nach Vorarbeit von Hölzenbein, war dann Maier zu Stelle. Die Eintracht hatte spielerisch ein Stück mehr zu bieten, war mehr am Ball, das Kraftfeld Grabowski-Nickel-Kraus, sehr gut unterstützt von Weidle, ständig in Aktion, aber offensichtlich verfiel die Eintracht dadurch in Selbsttäuschung und beschwor gegnerische Gefahren von selbst herauf.

Die Bayern, die mit der neuen Lorantschen Aufstellung erneut überraschten (ohne Janzon, Künkel und Niedermayer), waren wie in alten Zeiten auf Kontern eingestellt, vertrauten auf die Spurtkraft von Hoeneß, der Körbel entgegenzuwirken trachtete, den Instinkt von Müller und die Schußkraft von Roth. Aus den hinteren Reihen waren es besonders Kapellmann und Rausch, der die Nummer elf trug, die die Bayern-Aktionen unterstützten, und bei all diesen wurden einige Schwachstellen im Eintracht-Team deutlich. Müller unterliefen überraschend viel Leichtsinnsfehler, und Stepanovic hielt vorerst noch wenig von seinem Schwur, es dem ungeliebten Lorant einmal zu zeigen.

Die Eintracht war zum Start des zweiten Durchgangs erst einmal bemüht, einen neuen Schock zu vermeiden. Die erste große Chance hatte sie nach vier Minuten mit Doppelpässen. Zusammen mit Hölzenbein und Nickel hatte sich Grabowski bis zu Maier durchgemogelt, aber der warf sich ihm dann erfolgreich entgegen.

Von Minute zu Minute rückte die Eintracht dem Viertelfinale näher, und man spürte deutlich, wie ihr Selbstvertrauen darüber wuchs. Sie spielte schließlich deutlich überlegen, und unlogisch war eigentlich nur, wie lange das Ausgleichstor auf sich warten ließ. Gute Chancen dazu hatten zunächst Kraus, Weidle, Stepanovic, Wenzel und Hölzenbein. Die Treffer der Frankfurter fielen schließlich in der 84. und 86. Minute. Erst wurde Wenzel von Kraus mustergültig freigespielt und markierte den Ausgleich. Dann ließ Grabowski die komplette gegnerische Abwehr aussteigen, und Hölzenbein überlistete Maier mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung. Kurz zuvor hatte Hölzenbein allerdings eine etwas unfreundliche Szene erlebt, als er die gelbe Karte sah. (Frankfurter Rundschau vom 08.12.1977)

 

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