Sliema Wanderers - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 1977/1978 - 1. Runde, Rückspiel

0:0

Termin: 28.09.1977
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Ciacci (Italien)
Tore: ./.

 

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Sliema Wanderers Eintracht Frankfurt

  • Sciberras
  • Borg
  • Camilleri
  • Losco
  • Schembri
  • Tortell
  • Parkin
  • Azzopardi
  • R. Aguilina
  • Fabri
  • Loporto

 


 

Wechsel
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Trainer
  • Cardona
Trainer



 

Betriebsausflug

Der Bundesligazweite Eintracht Frankfurt überstand seinen „Betriebsausflug" auf die Mittelmeerinsel Malta unbeschadet. Doch wie so manche renommierte Mannschaft vor ihr machte auch die Eintracht die Erfahrung, daß auf dem sandbedeckten Betonplatz des Gzira-Stadions in La Valetta keine Lorbeeren zu ernten sind. Von einer europäischen Spitzenelf war denn auch an diesem Mittwochnachmittag nichts zu sehen. Der Bundesligist vermied jedes Risiko, scheute den Zweikampf und verlegte sich fast ausschließlich auf das Verteidigen seines 5:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel. Torwart Sciberras von Sliema, der im Waldstadion noch unter Dauerbeschuß stand, bekam diesmal nur zwei schwere Schüsse zu halten. Die größte Chance für die Eintracht vergab dabei Kraus in der 60. Minute.

Vor allem in der ersten Hälfte waren die Malteser mit dem starken Ostwind im Rücken optisch überlegen, In dieser Phase hatten sie auch ihre besten Möglichkeiten. Bei Schüssen von Mittelstürmer Fabri und Linksaußen Loporte mußte Eintracht-Keeper Koitka schon sein ganzes Können aufbieten, um eine peinliche Niederlage zu verhindern. Überdies hatten die Wanders auch noch Pech, als ihr Kapitän und Rechtsverteidiger Borg in der 30. Minute mit einem kapitalen Schuß nur die Latte traf. Trainer Lorant hatte auf den Einsatz von Körbel, Nickel und Wenzel verzichtet und den Dauerreservisten Krobbach und Trapp eine Bewährungschance gegeben. Dabei zeigte sich Lorant von Krobbachs Vorstopperleistung recht angetan: ,,Er hat seine Sache gut gemacht und bewiesen, daß wir jederzeit auf ihn bauen können."

Auch Trapp versagte nicht, zog sich aber auf dem harten Boden eine Schürfwunde zu. Dies war jedoch die einzige, ohnehin nicht schwerwiegende Verletzung eines Frankfurter Spielers. So zog denn Lorant auch das Fazit: ,,Keine Verletzung und nicht verloren — das war heute die Hauptsache. Ich bin allerdings doch etwas enttäuscht von meiner Mannschaft. Sie hat keine Einstellung zu diesen Bodenverhältnissen gefunden."

Sliema-Trainer Cordona, der die Wanderers zum erstenmal betreute, war natürlich sehr zufrieden mit seinem Einstand: „Unser Rechnung, gegen diesen prominenten Gegner ein Unentschieden zu erreichen, ist voll aufgegangen Wenn wir nicht große Schwächen beim Abschluß gehabt hätten, hätten wir sogar gewinnen können."

Eine Feststellung, die nicht übertrieben war, denn bei der Eintracht konnten neben Torwart Koitka nur noch Kapitän Grabowski und Krobbach einigermaßen überzeugen. Allerdings sollte man die schwache Partie des Bundesligisten nicht überbewerten. Der Trip nach Malta war ja mehr als „Betriebsausflug" aufgezogen und auch Frauen und Bräute der Spieler waren mit von der Partie. Nicht eingeplant war lediglich die Gelbe Karte, die sich Stürmer Kraus wegen Meckerns von dem ansonsten recht ordentlich leitenden Italienischen Schiedsrichter einhandelte.

Hauptsache niemand verletzt

Mit einem etwas enttäuschenden, allerdings keineswegs überraschenden 0:0 beim maltesischen Vertreter Sliema Wanderers und damit dem Einzug in die zweite Runde des Fußball-Uefa-Cups endete der „Familienausflug" der Frankfurter Eintracht auf die Mittelmeerinsel Malta. Den Grundstein zum Gesamterfolg hatte der Bundesligist bereits mit dem 5:0-Sieg vor 14 Tagen im heimischen Waldstadion gelegt.

„Keine Verletzten und nicht verloren", rang Eintracht-Trainer Gyula Lorant der insgesamt mäßigen Partie seiner Elf etwas Positives ab, die sich angesichts der ungewohnten Bodenverhältnisse auf dem sandbedeckten Betonplatz des Gzira-Stadions sichtlich zurückhielt und schon für das Bundesliga-Schlagerspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag schonte.

Die nur 3000 Zuschauer — wegen der Fernseh-Übertragung des Spiels Panathinaikos Athen — Floriana/La Valetta hatte das Sliema-Eintracht-Treffen keine größere Resonanz — waren von der Frankfurter Vorstellung enttäuscht. Der im Hinspiel noch überbeschäftigte Torwart Sciberras bekam während der 90 Minuten nur zwei schwierige Bälle zu halten.

Die größte Chance vergab dabei Kraus in der 60. Minute, dem auch die gelbe Karte gezeigt wurde. Andererseits stand Frankfurts Torwart Koitka im Brennpunkt des überwiegend in die Frankfurter Hälfte verlagerten Geschehens. In der 30. Minute traf Sliema-Kapitän Borg nur die Latte, zwei Minuten später versagte Azzopardi frei vor Koitka. Neben Koitka zeichneten sich bei der ohne Wenzel, Körbel und Nickel angetretenen Eintracht noch Grabowski und Krobbach aus.

Stimmen zum Spiel

Trainer Cardona (Sliema Wanderers): „Heute habe ich die Mannschaft zum ersten Mal betreut, und ich freue mich sehr über die gute Leistung und das Resultat. Den vergebenen Chancen meiner Spieler trauere ich natürlich ein wenig nach. Zur Pause hätten wir schon 2:0 führen können."

Trainer Gyula Lorant (Eintracht Frankfurt): „Als ich vor dem Spiel einen Sieg der Eintracht' voraussagte, habe ich nicht geahnt, wie gut die Malteser auf eigenem Platz spielen können. Von der Leistung meiner Mannschaft bin ich enttäuscht, auch wenn wir nicht in Bestbesetzung angetreten sind. Immerhin gab es auf dem harten Platz, auf dem wir leider den Doppelpaß nicht als taktische Waffe genutzt haben, keine neuen Verletzten für uns. Es war eine saubere und faire Partie."

 

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