Eintracht Frankfurt - Fortuna
Düsseldorf |
Bundesliga 1976/1977 - 17. Spieltag
1:1 (1:1)
Termin: Sa 11.12.1976, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Ferdinand Biwersi (Bliesransbach)
Tore: 0:1 Wolfgang Seel (27.), 1:1 Wolfgang Kraus (30.)
Eintracht Frankfurt | Fortuna Düsseldorf |
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Dietrich Weise zu Gast Nach einer eindrucksvollen Erfolgsserie unter ihrem neuen Trainer Gyula Lorant mußte sich die Frankfurter Eintracht gegen Fortuna Düsseldorf im letzten Spiel der Vorrunde mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Gyula Lorant war es zwar gelungen, am letzten Samstag einen profilierten Mann wie Dettmar Cramer einzusacken, seinen ehemaligen Assistenten und Vorgänger Dietrich Weise konnte er aber nicht in den Sack stecken. Dennoch hat Lorant sein Ziel erreicht und die bis zum Vorrundenende angekündigten sieben Punkte seit Amtsantritt erkämpft. Das Spiel litt unter dem unwegsamen Schneematsch und der schwachen Leistung des Schiedsrichters Biwersi. Vor 11.000 Zuschauern brachte Seel Fortuna Düsseldorf in der 27. Minute in Führung, doch schon drei Minuten später glich Wolfgang Kraus wieder aus. Der Schneematsch störte von Anfang an den Spielfluß. Die Eintracht-Torhüter Koitka und Wienhold schimpften vor dem Anpfiff wie die Rohrspatzen, daß der Torraum nicht vom Schnee geräumt worden war. Wienhold; „So etwas ist auch nur in Frankfurt möglich." Die Systeme des listigen Lorant und des weisen Weise ähnelten sich in ihrer Systemlosigkeit. Da bewachte zwischen den Strafräumen keiner keinen mit Argusaugen. Bei der Eintracht tummelte sich wieder Stepanovic völlig frei, bei Fortuna Zewe. Beide Mannschaften konzentrierten sich darauf, den Gegner am Strafraum abzufangen und auf Abspielfehler zu lauern. Das unwegsame Gelände und die oft tückischen Kapriolen das Balles spielten den Ball dem Gegner immer wieder vor die Füße. Dem Zufall war Tür, aber nicht das Tor geöffnet. Denn beide Treffer in der ersten Halbzeit waren schön herausgespielt. Da rannte nach einem herrlichen Steilpaß von Hickersberger der pfeilschnelle Seel drei Gegenspielern auf und davon, spielte den Ball an dem herausstürzenden Koitka vorbei und drückte den Ball im Stolpern gerade noch vor dem Aus ins Tor. 1:0 in der 27. Minute für Fortuna. Seel hatte ein Loch in Lorants Sack-Svstem gefunden. Nur drei Minuten später der Ausgleich: Nickel schlug eine Flanke, Grabowski verlängerte den Ball mit dem Kopf zu Kraus, der fackelte nicht lange und überraschte Woyke mit einem flachen Schuß. Bis dahin hatte die Eintracht dank leichter Überlegenheit bereits einige klare Chancen gehabt. In den ersten sieben Minuten nahm Fortunas Torwart Wovke Wenzel und Hölzenbein (beide Male hatte Stepanovic sie mit hohen Flanken in beste Position gebracht), den Ball vom Fuß und drehte einen Hinterhaltsschuß von Körbel um die Latte. In der 21. Minute hatte Wenzel dann das 1:0 auf dem Fuß, als er abermals allein vor Woyke auftauchte, am Elfmeterpunkt aber zu überhastet, zu schwach und unplaziert schoß, so daß Woyke den flachen Schuß abwehren konnte. Für Druck im Eintracht-Spiel sorgten Weidle, der bei seinen Flankenläufen Beifall erhielt, und Kraus, der sich als Leichtgewicht auf dem rutschigen und schweren Boden gut zurechtfand. In der 33. Minute kochte die Volksseele, als sich Bernd Hölzenbein einen Düsseldorfer Fehlpaß erkämpfte und bei seinem rasanten Spurt im Düsseldorfer Strafraum von Hickersberger gelegt wurde. Doch der schwache Schiedsrichter Biwersi pfiff keinen Elfmeter, an dem es keinen Zweifel gab. Stürmische Zuschauerproteste, und auch Bernd Hölzenbein reagierte aufgebracht und mußte von seinem Gegenspieler Baltes kameradschaftlich beruhigt werden. Biwersis seltsame Erklärung in der Pause: „Es war kein absichtliches Foul." Zwei Randalierer wurden von der Polizei ausfindig gemacht und abgeführt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verschärfte die Eintracht zunächst das Tempo und den Druck Eine große Chance gab es in der 75. Minute durch einen Freistoß, als Neuberger aus dem Hinterhalt den von Nickel vorgelegten Ball aus vollem Lauf an den Pfosten donnerte. Die Trainer wechselten bald aus, für Allofs kam Geye auf Düsseldorfer Seite, Lorant schickte Reichel für den schwachen Wenzel ins Spiel. Reichel spielte fortan Verteidiger und Weidle rückte in die Sturmspitze. Mit einer massierten Abwehr um den umsichtigen Libero Hickersberger begegnete Fortuna den Angriffen der Eintracht, die zusehends kraftvoller wurden. Jürgen Grabowski hatte meist einen unerbittlichen Gegenspieler, Hölzenbein wurde bei aller Gefährlichkeit oft von dem unerbittlich dazwischenfahrenden Baltes gebremst. Von Reichel kam nicht Produktives, und auch Neuberger spielte unter seinem sonstigen Leistungsstandard. Selbst Stepanovic mühte sich zwar redlich, aber vergeblich. Die Schlußphase dieses zerfahrenen Spiels bracht der Eintracht in der 77. Minute noch einmal eine große Chance, als Torwart Woyke einen Eckball verfehlte, Hölzenbein den Ball aber aus wenigen Metern über das Tor hob. Fünf Minuten vor Schluß wehrte Woyke dann einen gefährlichen Schuß von Neuberger bravourös ab. Auffälligste Figur der schwachen zweiten Halbzeit war Schiedsrichter Biwersi mit einer Fülle falscher Entscheidungen.
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