Eintracht Frankfurt - Hertha Zehlendorf

DFB-Pokal 1976/1977 - 2. Hauptrunde

10:2 (3:0)

Termin: 15.10.1976 (Hertha Zehlendorf verzichtete auf das Heimrecht)
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Jürgen Schumann (Neuwied)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (17., Elfmeter), 2:0 Egon Bihn (23.), 3:0 Willi Neuberger (35.), 4:0 Egon Bihn (50.), 5:0 Bernd Nickel (53.), 5:1 Winkler (54.), 6:1 Rüdiger Wenzel (61.), 7:1 Helmut Müller (76.), 7:2 Schulz (80.), 8:2 Egon Bihn (83.), 9:2 Dragoslav Stepanovic (85.), 10:2 Willi Neuberger (87.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hertha Zehlendorf

 


  • Schwabe
  • Keßler
  • Hochberger
  • Gröger
  • Sendrowski
  • Schollbach
  • Kohle
  • Winkler
  • Koppe
  • Schulz
  • Bieder

 

Wechsel Wechsel
  • Hartfiel für Schwabe (38.)
  • Steinke für Schollbach (57.)
Trainer Trainer
  • Mehlhose



Alles klar: „Stepi" darf spielen

Dem Einsatz von Eintracht-Neuzugang Dragoslav Stepanovic im DFB-Pokalspiel gegen Hertha Zehlendorf steht nichts mehr im Wege. Der 28jährige Abwehrspieler von Roter Stern Belgrad erschien am Dienstag auf der neuesten Transferliste (Nr. 32) des Deutschen Fußball-Bundes und unterschrieb am Mittwoch einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 1977/78.


Vier Torhüter und ein Dutzend Tore

Mit einem Drei-Phasen-Programm schoß sich die Frankfurter Eintracht in die nächste Runde. Zunächst legten in der etwas holprigen Ouvertüre Nickel mit Foulelfmeter, Bihn und Neuberger den Grundstein zum programmierten Sieg.

Der Mittelteil zwischen der 50. und 61. Minute diente dann mehr der Unterhaltung der 5500 Zuschauer, wobei Bihn, Nickel und Wenzel drei weitere Treffer erzielten. Mit einem stürmischen Finale und vier weiteren Treffern innerhalb von elf Minuten bewies sich der Bundesligist schließlich selbst, daß er auf dem Weg aus der sportlichen Krise der letzten Wochen ist.

Insgesamt kamen vier Torhüter in dieser torreichen Partie zum Einsatz. Keiner von ihnen kam ungeschoren davon. Frankfurts Koitka wurde von einem satten Weitschuß Winklers kalt erwischt, als sich Wienhold bereits warmlief.

Die wackeren Berliner Amateure waren anfangs ein eifriger, später ein etwas übereifriger Trainingspartner, was Hölzenbein und Grabowski mit leichten Verletzungen an Schienbein und Knie zu spüren bekamen. Den größten Beifall gab es für den offensivstarken Eintacht-Debütanten Stepanovic für dessen plazierten Flachschuß zum 9:2.

Klare Sache

Zwerg bleibt Zwerg — und stünd' er auf dem - höchsten Berg. Diese Erfahrung mußten gestern abend die wackeren Amateure von Hertha Zehlendorf machen. Vor 5500 Zuschauern verloren sie im Hinspiel des DFB-Pokals 10:2 (3:0) bei Eintracht Frankfurt.

Zehlendorfs Vorsitzender Höhne vor dem Spiel: „Wir werden nicht mauern." Und danach: „Wir haben viel gelernt."

Und so lief das Lehrstück: In der 17. Minute schloß Nickel die Torfabrik auf: ein Foulelfmeter (verschuldet an Grabowski) — 1:0. Zehlendorf mühte sich redlich, machte dem Nomen „Mauerblümchen" alle Ehre: Es verteidigte mit Mann und Maus und hoffte auf die Konterchance. Vergebens! 2:0 durch Bihn in der 24. Minute (nach Grabowski-Solo), 3:0 durch Neuberger (35.).

Zehlendorfs Torwart Schwabe flatterten derart die Nerven, daß Trainer Mehlhose ganz blaß wurde und er am liebsten aus der Hose gefahren wäre. Nachdem Schwabe sein "Meisterstück" geliefert hatte (er warf Hölzenbein den Ball direkt auf den Kopf), wurde der Arme endlich erlöst: Auswechslung. Für ihn kam Nachwuchsmann Hartfiel. Mehlhose: „Der bringt mehr Sicherheit und Ruhe." Zur Ruhe kam Hartfiel jedoch nicht: In der 50. Minute kassierte er das 4:0 durch Bihn. In der 54. verging ihm bei einem Nickel-Hammer Hören und Sehen — 5.0.

Aber dann wurde der Eifer der tapferen Amateure belohnt. Ein Schuß von Winkler aus 30 Metern genau in den Winkel. Torwart Koitka schaute, als sei ein UFO an ihm vorbeigerauscht. Die Berliner jubelten und bekamen Beifall — 5:1. Für Koitka kam Wienhold. Dann ging's Schlag auf Schlag: 6:1 (Wenzel, 61.), 7:1 (Müller, 76.), 7:2 (Schulz, 80.), 8:2 (Bihn, 83.), 9:2 (Stepanovic, 85.), 10:2 (Neuberger, 87.).

 

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