Eintracht Frankfurt - Tottenham Hotspur

Freundschaftsspiel 1976/1977

4:1 (1:0)

Termin: 28.07.1976
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Aldinger (Waiblingen)
Tore: 1:0 Jürgen Grabowski (18., Foulelfmeter), 2:0 Bernd Nickel (63.), 3:0 Jürgen Grabowski (67.), 4:0 Willi Neuberger (74.), 4:1 Young (82.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Tottenham Hotspurs

 


  • Jennings
  • Naylor
  • Osgood
  • Young
  • McAllister
  • Coates
  • Perryman
  • Pratt
  • Neighbour
  • Armstrong
  • Jones

 

Wechsel Wechsel
  • Cann für Armstrong (63.)
Trainer Trainer
  • Keith Burkinshaw

 

 


Schock beim 4:1 - Koitka verletzt, Kunter im Tor

„Heißsporne" spielten sehr hart / Auch Egon Bihn angeschlagen

Auch der zweite Test der Frankfurter Eintracht ist gelungen. Gegen den englischen Erstdivisionär Tottenham Hotspurs gab es zwar eine weniger überzeugende Leistung als beim 0:0 in Etienne, dafür aber einen klaren und nie gefährdeten 4:1-(1:0-)Sieg. Tottenham hatte es vor 7000 Zuschauern den Frankfurtern mit genauer Deckung und großer Härte lange Zeit sehr schwer gemacht, bevor nach einer Stunde endlich der Knoten platzte. Überzeugendste Spieler im Eintrachtdreß waren der konditionsstarke Helmut Müller, Willi Neuberger und eine Halbzeit lang Neuling Egon Bihn. Ein erneutes „Comeback" mußte nach einer Verletzung von Jupp Koitka Dr. Peter Kunter feiern.

Besonders vor der Pause tat sich die Eintracht gegen die Heißsporne aus London, die der Abwehr genau deckten und auch vor schweren Fouls nicht zurückschreckten, sehr schwer. Schiedsrichter Aldinger aus Waiblingen hatte alle Mühe, die ungestümen Briten in Zaum zu halten. Auch nach drei gelben Karten (Naylor, Young und Pratt) befleißigte sich Tottenham keiner faireren Gangart.

Hauptbetroffener der harten Attacken war Eintracht-Neuling Egon Bihn, der in der ersten Halbzeit drei große Szenen hatte, aber entweder knapp scheiterte oder von Naylor bzw. Young vor dem Strafraum umgesäbelt wurde. Mit einer Schienbeinverletzung blieb der Ex-Offenbacher zur Pause in den Kabinen und machte Winfried Stradt Platz. Dem guten Eindruck, den Bihn vor dem Frankfurter Publikum hinterließ, tat das keinen Abbruch.

Sand im Getriebe war besonders in der Eintrachtabwehr, die durch die Tottenham-Taktik, Libero Willi Neuberger schon am Eintrachtstrafraum anzugreifen, verwirrt schien. Und wenn doch einmal ein guter Spielzug gelang, waren die Engländer mit Fouls dazwischen. Bestraft wurden diese Härten allerdings in der 18. Minute, als Schiedsrichter Aldinger auf Elfmeter erkannte. McAllister hatte Wolfgang Kraus gefoult. Jürgen Grabowski schickte den nordirischen Nationaltorwart Jennings in die falsche Ecke; es stand 1:0.

Trotzdem brauchte die Eintracht eine Stunde, um die Engländer spielerisch endlich in die Knie zu zwingen. Bernd Nickel nutzte einen Abwehrfehler mit knallhartem 12-Meter-Schuß zum 2:0 (63. Minute) und von da ab liefs. Willi Neuberger brachte über den rechten Flügel Gefahr — Gert Trinklein war inzwischen für Peter Reichel ins Team gekommen und spielte Libero — Jürgen Grabowski kam besser ins Spiel, und es fielen Tore.

In der 67. Minute: Neuberger flankte hart zur Mitte, Young wehrte mit dem Kopf ab, Grabowski kam an den Ball und gegen dessen 14-Meter-Schuß ins lange Eck war Jennings machtlos. In der 74. Minute gelang der Eintracht ein Freistoß-Trick besonderer Sorte. Nickel lief an, paßte zu Grabowski, der zu Neuberger und der Publikumsliebling traf genau in den Torwinkel — 4:0.

Doch schon vor diesem Torefest war den Eintracht-Verantwortlichen die Laune verdorben worden. Torwart Jupp Koitka, der in der ersten Halbzeit nervös wirkte, später aber stärker wurde, verletzte sich bei einer Flugparade und mußte gegen Dr. Kunter ausgetauscht werden (57.). Die erste Diagnose lautete auf ein verstauchtes Handgelenk, doch um Gewißheit zu erhalten, muß der neue Torwart noch einmal im Krankenhaus geröntgt werden.

Acht Minuten vor dem Ende bekam die weiße Eintracht-Weste doch noch einen Fleck: Young köpfte zum 4:1 ein.

 

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg