Internationales Hallenfußballturnier um den Schultheiss-Pokal |
Hallenturnier 1974/1975
14. bis 18.01.1975 in der Deutschlandhalle, Berlin
5. Platz
Dienstag, 14.01.1975
Tennis Borussia Berlin Hamburger SV 5:3 Eintracht Frankfurt Grasshopper Club Zürich 2:2 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC Berlin 1:1Grasshopper Club Zürich Tennis Borussia Berlin 2:4Hamburger SV Hertha BSC Berlin 1:5 Borussia MönchengladbachEintracht Frankfurt 5:2Mittwoch, 15.01.1975
Hertha BSC Berlin Tennis Borussia Berlin 4:2 Grasshopper Club Zürich Borussia Mönchengladbach 0:3 Eintracht Frankfurt Hamburger SV 3:6Hertha BSC Berlin Grasshopper Club Zürich 7:2Hamburger SV Borussia Mönchengladbach 3:1 Tennis Borussia BerlinEintracht Frankfurt 0:1Donnerstag, 16.01.1975
Hamburger SV Grasshopper Club Zürich 4:3 Borussia Mönchengladbach Tennis Borussia Berlin 1:2 Eintracht Frankfurt Hertha BSC Berlin 1:4Hamburger SV Tennis Borussia Berlin 3:2Grasshopper Club Zürich Eintracht Frankfurt 3:2 Hertha BSC BerlinBorussia Mönchengladbach 1:1Freitag, 17.01.1975
Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach 3:0 Tennis Borussia Berlin Grasshopper Club Zürich 2:2 Hertha BSC Berlin Hamburger SV 0:0Borussia Mönchengladbach Grasshopper Club Zürich 1:4Tennis Borussia Berlin Hertha BSC Berlin 1:2 Hamburger SVEintracht Frankfurt 1:8Samstag, 18.01.1975
Grasshopper Club Zürich Hertha BSC Berlin 1:1 Borussia Mönchengladbach Hamburger SV 0:4 Eintracht Frankfurt Tennis Borussia Berlin 0:3Grasshopper Club Zürich Hamburger SV 3:3Tennis Borussia Berlin Borussia Mönchengladbach 3:2 Hertha BSC BerlinEintracht Frankfurt 2:1
Abschlusstabelle
Tore Punkte 1. Hertha BSC Berlin 27:1116:4 2. Hamburger SV 27:2912:8 3. Tennis Borussia Berlin24:20 11:9 4. Grasshopper Club Zürich21:28 8:12 5. Eintracht Frankfurt23:26 7:13 6.Borussia Mönchengladbach 15:23 6:14
Ohne Verletzte und mit zwei Trostpflastern
Ein Mammutturnier steht für die sechs Teilnehmer des Hallenfußballturniers in Berlin an, das sich ob der Teilnahme der Grasshoppers aus Zürich, mit dem Beinamen 'Internationales' schmückt. Fünf Spieltage haben die Veranstalter angesetzt, während derer die Teams jeweils zweimal gegeneinander antreten. Keinen Hehl macht Eintracht Frankfurts Trainer Dietrich Weise daraus, dass er vom Hallenfußball nicht viel hält: "Ich kann darin gewiss keine optimale Vorbereitung für die Rückrunde sehen."
8000 Zuschauer haben sich am ersten Turnierabend in der Berliner Olympiahalle eingefunden, um sich unter anderem das Spiel der Eintracht gegen den Grasshopper Club Zürich zu Gemüte zu führen. Und die Schweizer, die im Vorjahr den dritten Platz beim Berliner Hallenspektakel belegten, machen den Frankfurtern große Schwierigkeiten. Zwar kann Grabowski in der 5. Minute nach Vorlage von Weidle die Führung erzielen, doch Meyer gleicht drei Minuten später für die Schweizer und Groß erzielt in der 13. Minute die Grasshopper-Führung. Erst wenige Minuten vor dem Abpfiff gelingt dann Kraus nach einem Abpraller der Treffer zum 2:2. Auch das zweite Spiel gegen Borussia Mönchengladbach bringt nicht den erhofften doppelten Punktgewinn. Zwar geht die Eintracht bis zur Halbzeit durch zwei Tore von Weidle mit 2:0 in Führung, doch in den zweiten zwölf Minuten muss die Eintracht-Abwehr, diesmal mit Wienhold statt Kunter im Tor, fünf Gladbacher Treffer durch Jensen (3) sowie Köstner (20.) und Schäffer (24.) hinnehmen.
Den zweiten Spieltag startet die Eintracht mit einem kümmerlichen Punkt auf dem Habenkonto. Das ist aber zumindest einer mehr, als ihr erster Gegner, der Hamburger SV, aufweisen kann. Doch die Norddeutschen revidieren ihren Fehlstart ins Turnier heute gründlich - und fangen dabei mit einem 6:3-Sieg gegen die Frankfurter an. Die zweite Partie bringt mit Tennis Borussia Berlin einen Gegner, der aufgrund des 'Heimvorteils' stark motiviert ist. Dennoch behält die Eintracht mit einem 1:0 knapp die Oberhand.
Punkte sammeln kann die Eintracht am dritten Turniertag lediglich auf dem Negativkonto. Zunächst sehen die 9000 Zuschauern ein 4:1 ihrer Hertha gegen die Riederwälder. Die Berliner führen durch Treffer von Beer (2), Weiner und ein Eigentor von Trinklein bereits mit 4:0, ehe der Eintracht, bei der diesmal Hölzenbein pausiert, zwei Minuten vor dem Schluss durch Wolfgang Kraus wenigstens der Gegentreffer gelingt. Es ist die dritte Niederlage der Eintracht. Die vierte Niederlage folgt dann gegen die bisher sieglosen Grasshoppers aus Zürich mit 2:3, bei der Bernd Nickel beide Frankfurter Tore erzielt.
War der Donnerstag für die Kicker vom Riederwald ein Spieltag der Niederlagen, so kehrt sich dies am Freitag um. Zunächst revanchiert man sich gegen Borussia Mönchengladbach für die 2:5-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen mit einem glatten 3:0. In der zweiten Partie zerstören die Kicker um die Tormaschine Bernd Nickel dann die Träume des HSV, sich aus Berlin als Turniersieger zu verabschieden: Mit 8:1 siegt die Eintracht gegen die Hansestädter und liefert damit den deutlichsten Sieg des gesamten Turniers ab.
Der Samstag bringt für die Riederwälder das Aufeinandertreffen mit den zwei Lokalmatadoren. Dabei nimmt zunächst Tennis Borussia Berlin mit einem glatten 3:0 gegen die Eintracht Revanche für die 0:1-Niederlage am zweiten Spieltag. Und auch in der letzten Partie dieser Marathonveranstaltung gibt es Eintracht eine Niederlage: Der schon feststehende Turniersieger Hertha BSC Berlin gewinnt mit 2:1. So belegt die Eintracht letztlich den fünften Rang unter den sechs Teilnehmern.
Für Trainer Weise ist diese enttäuschende Platzierung zweitrangig. Weit wichtiger ist ihm, dass sein Kader gesund aus Berlin abreist: "Wir haben unser Ziel erreicht und kamen ohne Verletzte über die Runde. Trinkleins Leistenschmerzen sind nicht so schlimm. Er kann am Montag schon wieder voll trainieren."
Zudem wird das eher bescheidene Abschneiden bei diesem Hallenturnier durch zwei Trostpflaster gemildert: Die Eintracht stellt mit Nickel (8) den erfolgreichsten Torschützen und erhält den mit 1000 Mark prämierten Fairnesspreis. (fgo)
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