Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln

Bundesliga 1973/1974 - 18. Spieltag

2:1 (1:1)

Termin: Sa 05.01.1974, 15:30 Uhr
Zuschauer: 31.000
Schiedsrichter: Klaus Ohmsen (Hamburg)
Tore: 0:1 Dieter Müller (30.), 1:1 Helmut Müller (32.), 2:1 Jürgen Grabowski (78.)

 

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Eintracht Frankfurt 1. FC Köln

 


  • Gerhard Welz
  • Wolfgang Weber
  • Bernhard Cullmann
  • Harald Konopka
  • Heinz Flohe
  • Detlev Lauscher
  • Herbert Hein
  • Jürgen Glowacz
  • Hennes Löhr
  • Heinz Simmet
  • Dieter Müller

 

Wechsel Wechsel
  • Josef Bläser für Wolfgang Weber (34.)
Trainer Trainer
  • Zlatko Cajkovski

 

Das Halstuch

Die Vorrunden-Gruppen zur Fußball-WM, die in einem halben Jahr beginnen wird, sind ausgelost. Die DFB-Auswahl bekommt es mit der DDR, Australien und Chile zu tun, was Eintracht-Kapitän Jürgen Grabowski erleichtert aufatmen lässt: "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als Chile in unserer Gruppe auftauchte, statt der Argentinier, gegen die wir ja 1973 2:3 verloren hatten." Grabowski ist jedoch in Helmut Schöns Elf nicht unumstritten, wobei die Diskrepanz zwischen seinen Leistung in der Auswahlmannschaft und bei der Eintracht augenfällig ist. "Grabowski bringt bei der Eintracht 40 Prozent mehr als in der Nationalmannschaft", behauptet Kicker-Redakteur Hans Fiederer gegenüber Dietrich Weise daher nicht ganz grundlos und der Trainer drückt sich nicht vor einer deutlichen Antwort: "Es mag sein, dass sich die Eintracht Jürgen voll und ganz anpasst. Vielleicht sollte das deutlicher in der Nationalmannschaft praktiziert werden. Grabowski spielt im Verein all das aus, was in ihm steckt. Das ermuntert ihn, das pulvert ihn auf. Ich bin froh darüber."

Insgesamt darf man zum Rückrundenauftakt gespannt sein, wie die gegen Ende des letzten Jahres schwächelnde Eintracht aus der wegen der WM extrem kurzen Winterpause kommen wird. Aus den letzten beiden Punktspielen holte Weises Elf gegen die knüppelnde Maurertruppe aus Hannover lediglich einen Punkt, das Spiel bei der starken Fortuna in Düsseldorf ging verdient verloren. Der heutige Gegner aus Köln konnte zwar in der letzten Saison in einem überragenden Spiel von der Eintracht im Waldstadion mit 5:0 deklassiert werden, doch zuvor datierte der letzte Heimsieg gegen die Geißböcke aus dem August 1966. Der Vizemeister der Vorsaison ist fast immer ein unangenehmer und schwerer Gegner gewesen.

In der laufenden Spielzeit haben die Kölner allerdings mit Problemen zu kämpfen, die sich auch in der Tabellensituation widerspiegeln. Die Kölner kommen als Tabellenachter an den Main, nachdem sie in der Anfangsphase der Saison sogar mit dem Tabellenkeller Bekanntschaft machen mussten. Gerade die Auswärtsbilanz macht dem ersten Deutschen Meister der Bundesliga zu schaffen: Fünf Punkte hat man bisher von den Gastspielen mitgebracht, für eine Spitzenmannschaft ist das viel zu wenig. Der einzige Auswärtssieg gelang zudem in der eigenen Stadt gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger Fortuna Köln. Im UEFA-Cup trumpfen die Kölner dagegen vor allem bei ihren Heimspielen groß auf und stehen im Viertelfinale.

Ein internationaler Wettbewerb ist für die nächste Saison auch für die Frankfurter kein unerreichbarer Traum. Die Tabellenführung musste man zwar nach dem 17. Spieltag abgeben, doch als Tabellenzweiter steht man besser als es manch einer vor der Saison gedacht hätte, außerdem ist man wie die Kölner noch im DFB-Pokal vertreten. "Köln kämpft um den Anschluss an die Spitze", warnt Trainer Weise, während Grabowski über den Fußballlehrer staunt: "Wenn wir Waldlauf machen oder Konditionstraining, hat Trainer Weise immer die Nase mit vorne. Wir können bei ihm nicht darauf hoffen, dass er müde wird und deshalb aufhört." "Mich schlägt der Trainer immer, wenn wir Lauftraining machen", fügt Torwart Dr. Kunter hinzu. "Wenn’s um die Ausdauer geht, kann ich zwar mithalten, aber bei der Kraft ist schon der Bart ab", wiegelt der so gelobte Trainer ab.

Dem im Erfolg bescheiden und zurückhaltend gebliebenen Weise sind die auf ihn gerichteten medialen Scheinwerfer weder geheuer noch recht. Die Aufmerksamkeit, die das umgebaute Waldstadion auf sich zieht, kommt ihm da sicher gelegen: Zum Rückrundenstart erstrahlt die ehemalige Hauptkampfbahn des 1925 eröffneten Stadions bereits im WM-Look. Die eine oder andere Kleinigkeit mag noch fehlen, doch die unter den 31.000 Zuschauern zahlreich vertretene Prominenz von FIFA und DFB kann sich auf den Ehrenplätzen davon überzeugen, dass das Stadion für die anstehenden Länderspiele gerüstet ist. Und gerüstet glaubt auch die Eintracht mit folgender Aufstellung zu sein: im Tor Wienhold, in der Abwehr mit Vorstopper Andree, Libero Kliemann, die beiden Außenverteidiger Müller und Reichel, im Mittelfeld Hölzenbein, Weidle, Körbel und im Sturm Rohrbach, Grabowski und Parits im Zentrum.

Hölzenbeins Einsatz ist bis ein paar Minuten vor Spielbeginn fraglich, weil der Nationalspieler Hölzenbein unter den Beschwerden einer "hexenschussartigen Zerrung" im Halswirbelbereich leidet. Eine Spritze kurz vor dem Anpfiff sorgt für die Linderung der gröbsten Schmerzen, so dass der Mittelfeldspieler mit einem türkisfarbenen Schal um den Hals auflaufen kann. "Ich hatte mir die Entscheidung bis zur letzten Minute aufgehoben", berichtet Trainer Weise. So verfährt auch sein Kollege "Tschik" Cajkovski bei Overath, doch obwohl der Kölner Spielmacher bei der Aufstellung noch über den Platzlautsprecher angekündigt wird, fehlt der Nationalspieler letzen Endes wegen einer Zerrung. Die Zuschauer, die Overaths Nennung bei der Mannschaftsaufstellung mit gellenden Pfiffen quittierten, sind darüber sicher nicht traurig.

Vor dem Spiel werden noch einige verdiente Eintrachtspieler von Vizepräsident Ernst Berger geehrt: Für mehr als 300 Spiele Jürgen Kalb, für mehr als 200 Spiele Peter Reichel, Thomas Rohrbach und Gert Trinklein, der für die Partie gegen Köln wegen seines Platzverweises aus dem Spiel in Düsseldorf gesperrt ist, und für mehr als 100 Spiele Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein und Dr. Peter Kunter. Die Eintracht spielt außerdem mit Trauerflor am linken Arm für das verstorbene Verwaltungsratsmitglied Dr. Hellmut Ley.

Helmut Müller, der Mann von den Amateuren der Eintracht, kommt heute zu seinem ersten Spiel in der Bundesliga, nachdem er im Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals seinen ersten Pflichtspieleinsatz bei den Profis hinter sich gebracht hat. Nervös scheint der junge Spieler auch dieses Mal nicht zu sein, im Gegenteil, seine Aktionen sind so konzentriert, dass man den Eindruck gewinnen könnte, da sei ein alter Hase am Werk. Die ungewöhnliche Souveränität des Debütanten sticht in diesem Spiel vielleicht auch deshalb so heraus, weil es der Partie vom Beginn an spielerischen Glanzlichtern mangelt. Der auf Kölner Seite für die technische Kunstfertigkeit zuständige Regisseur Overath musste nach einem letzten Trainingsversuch passen und sein Fehlen macht sich deutlich bemerkbar.

Lauscher, der für Overath aufläuft, kann den Kapitän nicht ersetzen, der in diesem Amt von Löhr ersetzt wird. Löhr beginnt im Mittelfeld, der Ex-Offenbacher Dieter Müller rückt zunächst auf Rechtsaußen und Flohe auf die Mittelstürmerposition, aber diese Formation ist nicht von langer Dauer und die Gäste wechseln wie erwartet ihre Positionen wieder.

Zehn Minuten sehen die Zuschauer ein offenes Spiel. Löhr schickt seine Angreifer gut ins Gefecht, dann aber wird eine leichte Eintracht-Überlegenheit deutlich. Parits bleibt allerdings mit einem Schussversuch ebenso hängen wie Andree, ein Ball von Weidle aus spitzem Winkel geht gar um mehrere Meter vorbei. Das Abwehrzentrum der Nationalspieler Cullmann und Weber blockt alles, was bei der Eintracht über die Mitte auf das Kölner Tor zu kommt. Auf dem rechten Flügel macht Hein seinem direkten Gegenspieler Grabowski das Leben schwer, und auf der linken Seite scheut Konopka kein Mittel, um Rohrbach erst gar nicht zum Spiel kommen zu lassen.

Den Torhütern droht auf beiden Seiten keine ernsthafte Gefahr, denn auch die Abwehr der Eintracht steht sicher. Der andere kreative Kopf neben Overath scheint nach seiner Nasenoperation noch gehandicapt zu sein: Heinz Flohe macht gegen Karl-Heinz Körbel keinen Stich und wird vom jungen Frankfurter klar beherrscht. Da auf der Seite der Gastgeber die zündenden Ideen ebenfalls weitgehend Mangelware sind, entwickelt sich eine Partie, die überwiegend vom Einsatz lebt und von der Härte geprägt wird. Dabei wird ein Täter aber auch zum Opfer: Nach einem 50-Meter-Sprint mit Hölzenbein will Weber den schnelleren Frankfurter mit der Schulter abblocken, kommt zu Fall, prallt dabei mit seinem Keeper Welz zusammen und bleibt lange liegen. Währenddessen muss sich Wienhold in der 20. Minute zum ersten Mal lang machen, als Glowacz aus 18 Metern flach abzieht. Kurz danach kann Weber vorerst wieder mittun, nachdem er an der Torauslinie verarztet worden ist, und sieht, wie Wienhold einen Schuss von Hein aus dem oberen Torwinkel kratzt.

Abseits dieser Angriffsversuche haben die Gäste aber ein Konzept mitgebracht, dass das Überleben des Stärkeren zu beinhalten scheint, und überschreiten dabei des Öfteren die Grenze des Erlaubten. Als Konopka seinen Gegenspieler ein weiteres Mal mit bissiger Härte bearbeitet, setzt Schiedsrichter Ohmsen ein notwendiges Zeichen und zeigt dem Kölner die Gelbe Karte. Die Kölner Abwehr lässt sich von der Verwarnung nicht beeindrucken und bleibt bei ihrer wenig zimperlichen Haltung gegenüber ihren Kontrahenten. Das ist biedere, einfallslose Hausmannskost, die man von keiner dieser beiden Mannschaften erwartet hätte. Kampf ist Trumpf und die vernachlässigte Kunst zieht sich in der ersten Halbzeit beleidigt vom Grün zurück.

Doch auch ohne Kunst reicht es nach einer halben Stunde für die Kölner zur Führung: Dieter Müller erzielt in der 30. Minute aus halbrechter Position mit einem ebenso harten wie flachen Schuss ins lange Eck das 0:1 und damit sein fünftes Saisontor in seinem ersten Jahr für Köln. Zwei dieser fünf Treffer schoss Müller übrigens beim 2:0-Sieg gegen seinen Ex-Club aus Offenbach. Falsche Sentimentalitäten scheint der junge Mann also nicht zu kennen, denn immerhin spielte sein leiblicher Vater ja früher auch für die Eintracht.


Helmut Müller zum 1:1

Von langer Dauer ist die Kölner Führung indes nicht. Eben noch tanzt ein Flankenschuss von Grabowski tückisch auf der Latte des Kölner Tores, da rückt der keck spielende Eintracht-Debütant Helmut Müller mit nach vorn und trifft von der Strafraumgrenze an Weber und Welz vorbei ins kurze Eck. Der unbekümmerte Frischling krönt seine freche Leistung schon nach 32 Minuten mit seinem ersten Tor in der Bundesliga, doch Welz hat bei einem Gegentreffer auch schon mal besser ausgesehen. Wie auch immer - Helmut Müllers Ausgleich kann nur als gerecht bezeichnet werden, denn keine der beiden Mannschaften hat zu diesem Zeitpunkt eine Führung verdient.

Die Gäste konzentrieren sich umgehend wieder auf ihr knallhartes Spiel: Glowacz zieht Körbel von hinten die Beine weg. Der Frankfurter muss verarztet werden, während Glowacz für seine unfaire Spielweise von den Rängen mit lauten Pfuirufen bedacht wird. Immerhin kann auch Körbel nach kurzer Behandlung weiter spielen. Die Kölner dagegen müssen in der 34. Minute auswechseln. Der erfahrene Nationalspieler Wolfgang Weber muss nach dem Zusammenprall mit Welz nun doch verletzt den Platz verlassen. So kommt Detlev Bläser zu seinem 6. Bundesligaeinsatz in dieser Saison. Wolfgang Weber bleibt dagegen das Pech gegen die Eintracht treu – in der Hinrunde sorgte er mit dem ersten Eigentor seiner Bundesligakarriere für den Ausgleich und verhinderte so einen Kölner Sieg.

Am Spiel ändert sich freilich nichts: Helmut Müller wird von Löhr gelegt. Immerhin kommt die Eintracht noch zu einer Chance, als Kliemann das Leder zu Grabowski gibt, der Eintrachtkapitän frei vor dem Kölner Keeper jedoch aus spitzem Winkel scheitert: Welz kann mit einer reflexartigen Fußabwehr den Rückstand der Gäste verhindern.

Keine Tore, aber zwei verletzte Nationalspieler - und so eilt Bundestrainer Schön während der Pause im Laufschritt in die Kölner Kabine und erkundigt sich besorgt: "Es steht hier zuviel auf dem Spiel. Die Partie ist so hart, dass ich ein bisschen Angst bekam." Weniger Angst als der Bundestrainer hat Schiedsrichter Ohmsen: "Es ist hart, aber fair. Immer wenn’s hart oder gefährlich zuzugehen scheint, muss der dicke Ohmsen ran", lobt sich der Unparteiische überraschenderweise selbst, während Kölns Trainer Cajkovski die Pause nutzt, um am Gegner herumzumäkeln: "Die Frankfurter sind an sich eine Mannschaft wie wir. Ihre Erfolge beruhen nicht auf Genialität, sondern auf mannschaftlicher Geschlossenheit. Aber heute gefallen sie mir überhaupt nicht."

Erstaunlich, dass Trainer Weise in der Pause keine Auswechslung vornimmt. Doch selbst ohne frischen Spieler wirkt die Eintracht nach der Pause buchstäblich wie ausgewechselt. Jetzt gibt es plötzlich Druck auf den Kessel der Frankfurter Angriffsmaschine. Obwohl dieser Druck vorerst nur in einer Serie von Eckbällen sein Ventil findet, beeindruckt die Eintracht in dieser Phase mit flottem Kombinationsspiel. Der Führungstreffer kann nur eine Frage der Zeit sein, irgendwann muss die Kölner Abwehr um den guten Cullmann einbrechen, denn Entlastung gibt es kaum.

Verantwortlich für den Frankfurter Sturmlauf zeichnen wieder einmal Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein, wobei bei Letzterem wegen seiner Genickstarre keiner mit so einer Leistung hätte rechnen dürfen. Wie Grabowski wirft er sich mit großem Einsatz in vorderster Front ins Getümmel. Überall, wo Gefahr für die Kölner Hintermannschaft droht, sind das türkisfarbene Halstuch und sein Kompagnon Grabowski in der Nähe. Mitten in diese Drangperiode der Eintracht kontern die Gäste, erst im letzten Moment kann Körbel Glowacz auf Kosten einer Ecke stoppen. Auf der Gegenseite kommt erneut Grabowski zum Schuss, aber wieder Torauslinie kann Welz parieren. Da der Schlussmann den Ball aber erst hinter der Torauslinie unter Kontrolle bekommt, folgt ein Eckball, der wieder Gefahr bringt. Reichel verfehlt Welz’ Kasten aber knapp, der Ball zischt am Pfosten vorbei. Reichel ist es auch, der sich nun immer energischer ins Angriffsspiel einschaltet. Die Kölner Gegenangriffe werden dagegen immer seltener und matter.

Grabowski und Hölzenbein drücken der Partie zunehmend ihren Stempel auf, was Hein damit beantwortet, dass er den Frankfurter Kapitän ein ums andere Mal rüde zu Fall bringt. Den Stürmern der Eintracht würde man jedoch gegen diese unbequemen Kölner mehr Schneid wünschen, um sich einmal entscheidend durchzusetzen. So wie beispielsweise Parits, der nach einer Stunde von Hölzenbein geschickt vielversprechend Richtung Kölner Tor unterwegs ist, aber sich von Hein kurz vor dem Ziel stoppen lässt. Der nachfolgende Eckball bleibt ohne Ertrag.


Welz und Weber am Boden, Grabowski obenauf

Es sind nur noch zwölf Minuten zu spielen, Trainer Weise hat mit Kraus und Kalb zwei frische Kräfte gebracht und sein Auswechselkontingent erschöpft, da taucht das Halstuch wieder im Zentrum des Eintracht-Angriffs auf und spielt einen klugen Pass auf Grabowski. Der nimmt die Vorlage von Hölzenbein dankend auf und verwandelt mit einem sehenswerten Linksschuss unter die Latte zum 2:1. Ein prachtvoller Treffer und Grabowskis fünftes Saisontor. Alle Raketen, die von Silvester übriggeblieben sind, steigen nun in den dunklen Himmel über dem Waldstadion. Die Eintracht-Anhänger feiern das Siegestor ihrer Elf, denn damit sind die Gäste geschlagen, ihre Gegenwehr ist überschaubar und bleibt aufgrund fehlender Mittel ohne Erfolg. Um der Abwehr um Kliemann beizukommen, bedarf es schon ein wenig mehr, als die Domstädter jetzt noch zu bieten haben – die Niederlage der Kölner ist besiegelt.

Die Eintracht erobert sich durch diesen Erfolg die Tabellenspitze zurück, während die Gäste auf Platz neun abrutschen. Der "Kicker" hat die bravouröse Leistung von Hölzenbein bemerkt und beruft den tapferen Eintracht-Spieler zum 4. Mal in dieser Saison in die "Elf des Tages".

"Wir haben etwas unglücklich verloren", meint Kölns Trainer Cajkovski und begründet die Leistung seiner Elf so: "Das Fehlen von Overath und der frühe Ausfall von Weber haben uns natürlich etwas geschwächt. Torhüter Welz machte bei beiden Toren nicht die beste Figur, und unsere Abwehr war bei diesen Treffern auch nicht im Bilde." Außerdem fügt er mit Blick auf den Sieger noch hinzu: "So wie die Eintracht soll ein Meister aussehen? Nein, nein! Bayern wird den Titel verteidigen — selbst nach dem 4:2 der Fortuna."

Trainer Weise bleibt erst einmal von Fragen der Journalisten verschont, was er mit einem gelassenen Lächeln quittiert: "Na, der Tschik wird schon alles erschöpfend gesagt haben." "Es war das erwartet schwere Spiel, entsprechend wurde auch auf beiden Seiten gekämpft. Für die Kölner ging es schließlich um die letzte Chance, noch ganz nach vorne zu komme. Ich glaube, das Ergebnis wird dem Spielverlauf gerecht", kommentiert Weise dann die Partie und lobt seinen Debütanten: "Wegen des Einsatzes des jungen Helmut Müller war ich nie bange gewesen. Das Tor zum Ausgleich hat ihm sicherlich viel Selbstvertrauen auch für die Zukunft gegeben." Über die Meisterschaft will Weise nicht reden, er bleibt sachlich und nüchtern, wie man ihn kennt: "Wenn wir jetzt in den nächsten Spielen weiter Punkte holen, dann werden wir sicher auch ganz vorne bleiben."

Die beiden Mannschaften und ihre Trainer werden sich übrigens bereits am 16. Februar im Waldstadion wiedersehen – im Viertelfinale des DFB-Pokals. Vielleicht lässt sich Herr Cajkovski ja dann zu einem lobenden Wort über den Gegner verleiten. (rs)

 

 

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