Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg |
Bundesliga 1972/1973 - 34. Spieltag
1:3 (1:1)
Termin: Sa 09.06.1973, 15:30 Uhr in Oxxenbach
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Volker Huster (Niederlahnstein)
Tore: 0:1 Rudolf Seliger (5.), 1:1 Jürgen Kalb (35., Foulelfmeter), 1:2 Bernd Lehmann (50., Foulelfmeter), 1:3 Bernard Dietz (90.)
Eintracht Frankfurt | MSV Duisburg |
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Gefeuert und verabschiedet Karl-Heinz Körbel ist vom UEFA-Turnier in Italien zurück, doch er hat seine erste große sportliche Enttäuschung mitgebracht. "Es ist noch einmal gut gegangen", hatte der DFB-Trainer Herbert Widmayer nach dem 2:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Norwegen gesagt, aber auch geahnt: "Mit dieser Leistung werden wir nicht Gruppensieger." Der Cheftrainer der italienischen A-Nationalmannschaft, Ferruccio Valcareggi, schwärmte da noch: "Dieser Stielike ist ein Traumfußballer. Er spielt, wie die Italiener es lieben." Doch Stielike unterlief im nächsten Gruppenspiel gegen Rumänien der Fehlpass, der zum Gegentor und somit zur 0:1-Niederlage führte. Vor dem letzten Gruppenspiel bangte Torhüter und Vizeweltmeister Enrico Albertosi zwar mit dem italienischen Junioren: "Ich glaube, mehr als ein Unentschieden ist gegen die Deutschen nicht drin", doch nach 31 Minuten lag die DFB-Auswahl ein weiteres Mal in Rückstand: Der zur Rettung zurückgeeilte Körbel fabrizierte ein Eigentor. "Mehr Pech kann man nicht haben", haderte Widmayer zur Pause, doch größeres Kopfzerbrechen sollte ihm die Leistung seiner Mannschaft gemacht haben, die im zweiten Durchgang vollends enttäuschte. Trotz der großen Talente Körbel, Stielike, Möhlmann, Thiele und Abramczik schieden die DFB-Junioren nach der zweiten 0:1-Niederlage im dritten Spiel schon nach der Gruppenphase aus. Während bei Körbel die Karriere als Profi aber erst beginnt, klingen bei drei seiner Mannschaftskameraden die Laufbahnen als Lizenzspieler gerade aus. Im letzten Saisonspiel einer durchwachsenen Spielzeit, in der die Eintracht auswärts ein williger Punktelieferant, doch zu Hause meist eine Macht war, sind die Zeichen auf Abschied gestellt. Neben den langjährigen Spielern Friedel Lutz (57-66, 67-73), Lothar Schämer (60-73) und "Kalla" Wirth (65-73) verlässt auch Trainer Ribbeck (68-73) den Riederwald. Wirth wechselt zur SpVgg Bad Homburg, wo der ehemalige Eintrachtspieler Wolfgang Solz erfolgreich als Trainer arbeitet, Schämer kehrt zu seinem Stammverein SV Erzhausen zurück und Lutz geht als Spielertrainer zu Makkabi Frankfurt. Ribbeck bleibt dagegen der ersten Liga erhalten und wird zu Beginn der neuen Saison Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Von dort kommt übrigens der neue Coach der Eintracht, Dietrich Weise, den die Lauterer als Tabellenneunter vor dem letzten Spieltag wegen angeblich "vereinsschädigenden Verhaltens" feuerten. Die 49. Trainerentlassung seit Gründung der Bundesliga ist gleichzeitig die späteste in einer laufenden Saison. "Wir passen eben nicht zusammen", kommentiert Weise, dem es gelungen ist, die Pfälzer jenseits der Abstiegsränge im vorderen Mittelfeld zu platzieren, die Ungerechtigkeit sachlich. Die spielerisch limitierte Elf aus Kaiserslautern kommt Ribbecks Ideal einer "kämpfenden Truppe" wahrscheinlich näher als die Techniker und Künstler vom Main. In der Sportzeitung der Eintracht wird Erich Ribbeck mit aller gebotenen Freundlichkeit verabschiedet und seine Verdienste im Kampf gegen den Abstieg in der Saison 1970/71 gewürdigt. Es finden sich allerdings auch diese Sätze: "Erich Ribbeck war als Fußballer Abwehrspieler, hart gegen sich selbst und gegen die Gegner, und so nimmt nicht Wunder, dass seine Betrachtungsweise des Fußballs vom Pflichtverständnis eines Abwehrspielers geprägt ist. Das auf die Eintracht zu übertragen, die sich gern nonchalant und nach Hasardeurart gab, war nicht leicht. Der Schuss Disziplin, der nun verankert ist, wird gut tun, (wenn) auch vielerorts gewünscht wird, dass auch mehr Nonchalance zurückkehren möge." Die Elf vom Riederwald erreichte in den fünf Jahren unter Ribbeck trotz ihrer Qualitäten in der Abschlusstabelle nur einmal einen oberen Tabellenplatz (5.). Vor zwei Spielzeiten beendete man die Spielzeit nach hartem Abstiegskampf gar auf Platz 15, ansonsten stehen zwei achte Plätze für Ribbeck zu Buche. Eine Platzierung, über die man in dieser Saison nur hinauskommen wird, wenn man heute den MSV Duisburg schlägt. Theoretisch hat die Eintracht sogar noch Chancen auf Platz 6 und damit auf eine Teilnahme am UEFA-Cup in der nächsten Saison. Dazu müssen die Adlerträger jedoch heute nicht nur das eigene Spiel gewinnen, sondern man muss auch auf Patzer der Konkurrenz hoffen, die den Nachteil haben, allesamt auswärts antreten zu müssen: Lautern in Berlin, Stuttgart in Gladbach und Offenbach beim Absteiger in Oberhausen. Doch just vor diesem wichtigen Spiel überrascht der scheidende Trainer Ribbeck in der Mannschaftsbesprechung mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Thomas Rohrbach und Gert Trinklein werden aus dem Kader für das Spiel gestrichen. "Es sind disziplinarische Gründe", sagt Ribbeck, der die beiden schon länger im Verdacht hatte, dem nächtlichen Leben in der Stadt mehr zuzusprechen, als es einem professionellen Fußballer gestattet ist: "Jetzt sind wir den beiden endlich auf die Schliche gekommen. Deshalb werden sie nicht nur zusehen, sondern auch noch empfindlich am Geldbeutel gekitzelt ..." "Wein, Weib und nächtliche Krawalle schaden dem Ruf unseres Vereins", ist sich das Präsidium der Eintracht nach außen hin einig. Hinter vorgehaltener Hand wird allerdings erzählt, dass die Moralapostel selbst nicht alle Kinder von Traurigkeit sind. "Sicher, ich gehe weg von der Eintracht, aber ich fühle dennoch prinzipiell die Verantwortung auf mir lasten, so zu handeln, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas geschieht, was der Mannschaft schadet", erklärt Ribbeck seine Motivation, die angesichts des nächsten Satzes nicht so recht einleuchten will: "Und wenn wir dafür mit einer Invaliden-Truppe auflaufen müssen!" Allerdings wird er von Präsident Zellekens bestärkt: "Und wenn wir Gefahr laufen, durch eine Niederlage gegen Duisburg unsere UEFA-Teilnahme zu verspielen." Ribbeck setzt noch einen oben drauf und fordert: "Einer von beiden muss weg! Das bringt ja die ganze Mannschaft durcheinander ..." Der Trainer muss seine Mannschaft am letzten Spieltag also noch einmal umstellen. Für Rohrbach läuft Lothar Schämer in seinem letzten Punktspiel für die Adlerträger als Außenverteidiger auf, während Körbel für Trinklein ins Abwehrzentrum rückt. Auch sonst wirbelt Ribbeck seine Truppe durcheinander: Spielte seine Elf in Stuttgart noch im 4-4-2 mit Hölzenbein, Grabowski, Kraus und Kalb im Mittelfeld sowie Krauth und Weidle im Sturm, tritt sie heute im 4-3-3 und mit Grabowski und Hölzenbein im Sturm an, während Weidle zu Kraus ins Mittelfeld rückt. Ergänzt wird die Mittelfeldreihe durch Nickel, der für Kalb aufläuft. Im Sturm steht außerdem Parits anstelle von Krauth. Das letzte Heimspiel der Eintracht ist allerdings keines, denn das Waldstadion steht den Frankfurtern wegen der Umbauarbeiten für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr erst im August wieder zur Verfügung. "Nur hereinspaziert! Nein, es ist kein Irrtum. Die Eintracht ist heute hier für ein paar Stunden Hausherr. Die Kickers waren so freundlich und haben uns hereingelassen. Sonst halten wir auf der Bertramswiese oder auf der Hundswiese spielen müssen", begrüßt die Sportzeitung der Eintracht Leser und Zuschauer: "Doch Spaß beiseite. Der Stadt Offenbach und den Kickers gebührt ehrlicher Dank für die Großzügigkeit wegen des Stadion-Umbaus den Platz am Bieberer Berg für das letzte Bundesliga-Heimspiel der Eintracht freizustellen. Noch vor Jahren war das weniger gut denkbar. Aber jetzt haben wir ja ein prima Verhältnis zueinander. Die Eintrachtspieler haben sowieso schon manchmal die Behauptung aufgestellt: ‚Wenn wir auf dem Bieberer Berg spielen würden, wo unser Publikum ganz dicht dran ist. dann waren wir auch viel temperamentvoller.’ Na, bitte schön, zeigt’s doch mal", fordert die Sportzeitung von den Spielern und empfiehlt den Fans: "Aber dass hier oben ein Publikum für die Eintracht schreit, das gab es noch nicht. Lasst es uns einmal genießen." Der Beginn der Partie verläuft aber nicht gerade verheißungsvoll. Lehmann hat Hölzenbein in der 3. Minute im Strafraum des MSV zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Huster verlegt den Tatort einfach nach außerhalb und entscheidet auf Freistoß statt auf Elfmeter. Alle Planspiele Ribbecks sind dann bereits nach acht Minuten obsolet. Zuerst trabt Dietz, einer der stärksten Duisburger, in der 5. Minute auf der linken Seite los, zieht den Ball nach innen, und Seliger schießt zur Duisburger Führung ein. Der Frankfurter Abwehr ist der Schock anzumerken, doch der nächste wartet nur drei Minuten später auf Ribbecks Elf. Jürgen Grabowski humpelt vom Platz und muss ausgewechselt werden. Ein harter Schlag für die Mannschaft und auch für Eintrachts besten und wertvollsten Spieler. Grabowskis Wadenverletzung ist wieder aufgebrochen. "Es ist doch eine Muskelverletzung, ich muss Helmut Schön absagen", stellt der Mannschaftskapitän niedergeschlagen fest. Wirth, der für Grabowski in die Mannschaft gekommen ist, wird wie Schämer von den Attacken, die die jungen "Zebras" reiten, von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. Immer wieder setzt der MSV seine Konter wie feine Nadelstiche in das Nervenzentrum der unermüdlich angreifenden Frankfurter Elf. Das nächste Tor glückt dennoch der Eintracht: Der beste offensive Spieler der Gastgeber, Bernd Hölzenbein, ist im Strafraum der Duisburger von Worm nur mit einem Foulspiel zu bremsen. Den fälligen Strafstoß verwandelt nach 35. Minuten der sicherste Elfmeterschütze, Jürgen Kalb, unhaltbar für den ausgezeichneten Lindner. Das Spiel bleibt auch nach dem Ausgleich ebenso kampfbetont wie packend. Trainer Faßnachts junge Truppe lässt nicht nach und macht den Gastgebern das Leben schwer. Leider ist zudem Schiedsrichter Huster weiterhin der Meinung, mit einigen äußerst zweifelhaften Entscheidungen auf sich aufmerksam machen zu müssen. Angesichts der schwachen Leistung des Mannes in schwarz müssen Spieler, Trainer und Zuschauer schon sehr an sich halten, um ihren Unmut in den Griff zu kriegen. Die Nerven der Gastgeber werden dabei fünf Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit auf eine besonders schwere Probe gestellt: Klaus Wunder, mit 17 Saisontreffern der mit Abstand torgefährlichste Duisburger, stürzt bei einem Zweikampf mit Kliemann im Strafraum der Frankfurter – der schwache Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß und lehnt alle Reklamationen des Eintrachtspielers ab. Die Gelbe Karte hat Huster bislang geradezu beliebig verteilt, doch als Kliemann ihm den Vogel zeigt, bleibt die entsprechende Karte in der Hosentasche des unsicheren Unparteiischen. Lehmann lässt sich von all dem nicht stören und auch nicht lange bitten, schießt ein und liegt nun mit sieben Treffern gemeinsam mit Seliger auf Platz 2 der internen Torschützenliste des MSV. Fünf seiner sieben Treffer verdankt Lehmann verwandelten Elfmetern. Die Eintracht will sich nicht mit der zweiten Saisonheimniederlage von ihren Fans verabschieden und stemmt sich gegen die drohende Niederlage. Die besseren Chancen hat jedoch der MSV: Zweimal hat Herbert Büssers das 3:1 auf dem Fuß, doch zweimal scheitert der 23-Jährige am routinierten Dr. Kunter. Im zweiten Profijahr und im 27. Bundesligaspiel wartet Büssers immer noch auf seinen ersten Treffer. Nach 73 Minuten hat Ribbeck Stürmer Krauth für den jungen Kraus gebracht, doch richtig hektisch und aufregend wird es fünf Minuten vor Spielende, als Schiedsrichter Huster ein klares Handspiel der Duisburger Abwehr übersieht, obwohl sein Linienrichter fast schon verzweifelt mit der Fahne winkt. So kommt es, dass die Gäste den Schlusspunkt in diesem Spiel und damit unter eine für die Eintracht enttäuschend verlaufene Saison setzen. Duisburgs Bester, Bernard Dietz, macht in der Nachspielzeit mit dem 1:3 alles klar. Klar ist auch, dass sich "Enatz" Dietz mit seiner Leistung den Platz in der "Elf des Tages" im "Kicker" redlich verdient hat. Duisburgs Trainer Faßnacht und Frankfurts Erich Ribbeck sind sich einig: "Nicht gerade ein gutes Spiel, aber an Tempo und Kampf war alles drin, was sich ein Fußball-Zuschauer nur wünschen kann!" Auch über die Leistung von Herrn Huster gibt es keine zwei Meinungen. "So kann es nicht weitergehen — wann kommt endlich der Profi-Schiedsrichter?", fragt Faßnacht nach dieser Schiedsrichterleistung einigermaßen fassungslos. Mit großen Ambitionen waren die Hessen in diese Saison gestartet war, doch so durchschnittlich wie die Eintracht spielte, ist auch ihr Platz in der Abschlusstabelle: Rang 8. Gegner Duisburg beendet die Saison mit einem Punkt weniger (33) auf Platz 10. Den begehrten 6. Platz sicherten sich die Stuttgarter, die als einzige der in Frage kommenden Mannschaften punkten konnten und Gladbach auf dem Bökelberg überraschend mit 4:3 besiegten. Doch nicht nur die Qualifikation für den UEFA-Cup, die der finanziell gebeutelten Eintracht gut zu Gesicht gestanden hätte, ist verpasst, auch die "Mainische Fußball-Meisterschaft" bleibt am Bieberer Berg. Die Kickers sind – wie meist in dieser Spielzeit – auch am Ende vor der Eintracht platziert. Auch deshalb wird im Eintracht-Lager noch einmal heftig diskutiert, ob es richtig gewesen ist, Rohrbach und Trinklein für das letzte, wichtige Bundesligaspiel intern zu sperren, anstatt sie auf eine andere Weise für ihr "Fehlverhalten in der Freizeit" zu bestrafen. Auch Trainer Ribbeck kommt um das Eingeständnis nicht herum, dass seine Abwehr gegen die schnellen Duisburger schlecht ausgesehen hat. "Damit mussten wir rechnen", meint er lapidar: "Eine andere Entscheidung, als endlich durchzugreifen, nachdem Beweise vorlagen, blieb gar nicht. Ich musste an die Zukunft der Mannschaft denken und nicht an den Prestige-Erfolg des Augenblicks." Nicht bedacht hat Ribbeck bei seiner vor der Partie getätigten Forderung nach einem Rausschmiss für einen der beiden Spieler, dass Trinklein erst in der letzten Woche vor dem Spiel in Stuttgart einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben hat und Rohrbachs Kontrakt ebenfalls über das Saisonende hinaus Bestand hat. Wenig überraschend will die Eintracht nun "Gnade vor Recht" ergehen lassen. "Beim nächsten Mal jedoch fliegen beide aus dem Vertrag", kündigt Ribbeck an, der diese Entscheidung aber wegen seines Wechsels nach Kaiserslautern so oder so nicht mehr treffen wird. Dass jedoch innerhalb der Eintracht-Führung die Entscheidung über die disziplinarische Maßnahme keineswegs einheitlich war, lässt sich im Gespräch mit Schatzmeister Gerhard Jakobi unschwer heraushören: "Die Teilnahme am UEFA-Turnier stand ja schließlich noch auf dem Spiel. Hätte Stuttgart nicht in Mönchengladbach gewonnen - und damit war ja kaum zu rechnen -, so wäre unsere Niederlage gegen Duisburg gleichbedeutend mit dem Verlust von möglicherweise einigen 100 000 Mark gewesen." Am Pfingstmontag ist die ganze Affäre dann ausgestanden, denn Rohrbach und Trinklein sind beim Freundschaftsspiel in Frankenberg wieder mit von der Partie. So oder so - am Riederwald werden die Weichen, die den Verein in die Zukunft und zum Erfolg führen sollen, gestellt. Noch in dieser Woche findet mit den Leitern der Amateurabteilungen ein Gespräch statt, in dem das Konzept der künftigen Vereinsführung mit Achaz von Thümen als Präsident und Ernst Berger als Vizepräsident diskutiert werden soll. Der bisherige Vizepräsident Kurt A. Jöst ist leider seit einigen Wochen schwer erkrankt, die Neubesetzung war aber ohnehin beabsichtigt. Berger wird außerdem Lizenzspielerobmann und - wie vom scheidenden Präsidenten Zellekens vor einigen Monaten nach dem Machtkampf mit Berger gefordert - aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Im Präsidium verbleiben soll Schatzmeister Gerhard Jakobi. Berger erwartet eine sehr gezielte Trainerarbeit und enge Kooperation zwischen dem Ribbeck-Nachfolger Dietrich Weise und den übrigen Fußballtrainern am Riederwald, Dieter Stinka, Hermann Höfer und Alex Rothuber: "Das soll bis zu einem einheitlichen Trainingsablauf von der Jugend bis zur Bundesliga-Mannschaft gehen, wobei selbstverständlich die Unterschiede in der physischen Belastung bestehen bleiben." Eine verbindliche Antwort, ob es bei der Verpflichtung von Hans-Joachim Andree bleibt, des Dortmunder Abwehrspielers, oder ob noch mit weiteren Neuzugängen zu rechnen ist, will Berger dagegen nicht abgeben: "Fest steht, dass wir sehr rechnen müssen. Doch wenn sich eine Möglichkeit zur Verstärkung bietet, werden wir zugreifen. Einen guten Mittelfeldspieler könnten wir sehr wohl noch gebrauchen. Und auch einen Linksaußen …" Mit 16 Lizenzspielern - Andree eingeschlossen - ist das Spieler-Reservoir der Eintracht nach dem augenblicklichen Stand nicht gerade groß, entspricht jedoch völlig den Wünschen Weises, erklärt Berger: "Unser neuer Trainer hat sich auf höchstens 17 Bundesliga-Spieler festgelegt; einen größeren Kader hält er für unzweckmäßig." "Im Übrigen haben wir unter den Amateuren ein paar Talente, die unter Umständen sehr schnell den Durchbruch schaffen können. Wir rechnen jedenfalls für die nächste Saison mit einem Platz unter den ersten fünf, denn wertvolle Spieler haben wir nicht verloren. Wenn es einigermaßen läuft, wird unsere Mannschaft im neuen Waldstadion mit den vielen regensicheren Sitzplätzen auch bestimmt mehr Zuschauer anziehen als in der gerade beendeten Runde!" (rs)
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