Eintracht Frankfurt - Hamburger
SV |
Bundesliga 1972/1973 - 1. Spieltag
2:1 (0:1)
Termin: Sa 16.09.1972, 15:30 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Ferdinand Biwersi (Bliesransbach)
Tore: 0:1 Klaus Winkler (33.), 1:1 Bernd Nickel (55.), 2:1 Bernd Hölzenbein (72.)
Eintracht Frankfurt | Hamburger SV |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer
|
Richtig schön verkorkst Nach der guten Rückrunde der vergangenen Saison, an deren Ende das Erreichen des UEFA-Pokals stand, sind die Erwartungen an die Eintracht vor der neuen Spielzeit gestiegen. Einige sehen in der Elf vom Main tatsächlich bereits einen Geheimfavoriten, übersehen dabei allerdings die Auswärtsschwäche der Frankfurter, über die auch der Sieg am 34. Spieltag in Duisburg nicht hinwegtäuschen kann. "Geheimfavorit?", wehrt auch Trainer Ribbeck fragend ab und fährt gegenüber dem "Kicker" fort: "So weit möchte ich nicht gehen. Aber dass wir zumindest nicht schwächer sind, als in der letzten Saison, davon bin ich überzeugt." In der Tat hat die Eintracht im neu eingeführten Ligapokal das Viertelfinale erreicht, in den meisten Freundschaftsspielen ordentliche Leistungen abgeliefert und bei La Coruña sogar einen 1:0-Sieg eingefahren. Das Hinspiel in der ersten Runde des UEFA-Cups ging vor einer Woche beim FC Liverpool zwar mit 0:2 verloren, aber das empfindet keiner als einen Beinbruch: Die Engländer sind seit einem Jahrzehnt auf der Insel eine Spitzenmannschaft, die zudem an der heimischen Anfield Road in den letzten beiden Meisterschaftsrunden nur ein Spiel verloren hat. Wie ist die Leistungsstärke der Eintracht aber nun vor dem ersten Spieltag einzuordnen? Von den neuen Spielern ist Wienhold ein guter Fang, das hat er in der Olympia-Auswahl bewiesen, aber erst einmal nur Nummer zwei hinter dem unumstrittenen Dr. Kunter. Karl-Heinz Körbel hat bereits in den Testspielen angedeutet, dass er eine große Zukunft vor sich haben könnte. Doch der Abwehrspieler ist noch sehr jung und unerfahren und der Sprung vom Amateur- in den Profi-Fußball will auch bewältigt sein. Uwe Kliemanns Verpflichtung – darüber sind sich schon jetzt alle einig – ist ein Glücksgriff für die Eintracht. Er hat mit seiner Spielweise und seinem Auftreten bereits vor dem Anpfiff die Sympathien der Fans gewonnen. Beim Einlaufen der beiden Mannschaften ertönen laute "Uwe, Uwe"-Sprechchöre, so dass sich der eine oder andere fragen mag, ob das Fußballidol Uwe Seeler vielleicht doch noch ein Jahr drangehängt haben könnte. Die freudige Begrüßung gilt aber Uwe Kliemann. Wo wird die Eintracht am Ende der Saison also landen? Wieder im Mittelfeld der Liga, wie meist in der Ära Ribbeck, die nun ins fünfte Jahr geht? Oder ist der 5. Rang aus der letzten Saison sogar noch ausbaufähig? Zu solchen Überlegungen erklärt Ribbeck: "Natürlich bleibt Bayern München weiter für mich die Nummer eins in der Bundesliga. Außerdem schätze ich Schalke und Mönchengladbach stärker ein als uns, und dann traue ich auch den Bremern noch einiges zu." Die Saisonvorbereitung wäre ohne die Abwesenheit der drei Olympiaauswahlspieler Wienhold, Kalb und Nickel für Trainer Ribbeck sicher einfacher gewesen. Gerade Bernd Nickel, der neben seinen Spielmacherqualitäten in den letzten beiden Spielzeiten jeweils der erfolgreichste Torschütze der Eintracht war, hätte Ribbeck liebend gerne dabei gehabt – auf die Verletzungen von "Kalla" Wirth (Achillessehnen) und vor allem Bernd Hölzenbein hingegen liebend gern verzichtet. Hölzenbein sitzt heute beim Heimspiel gegen den HSV zwar auf der Bank, soll jedoch nur im Notfall eingewechselt werden. Eigentlich hatte Ribbeck vor, Holz gar nicht erst in den Kader fürs Spiel aufzunehmen, weil der Trainer das Risiko einer erneuten Verletzung wegen eines zu frühen Einsatzes scheut. Ein Plus hat der Trainer der Frankfurter für seine Mannschaft mit Blick auf die Bundesligarunde aber ausgemacht: "Die Termine sind nicht schlecht für uns, und für den späteren Verlauf der Dinge ist ein guter Start sehr wichtig." In der Tat - der HSV hätte sich - im Jahr eins nach "Uns Uwe" – über einen anderen Gegner zum Bundesligaauftakt wohl nicht beschwert. Die Hamburger und die Hessen bestritten zwar schon viermal den Saisonauftakt gegeneinander, aber dem HSV ist das 0:4 aus der letzten Saison nur zu gut in Erinnerung. Die Heimstärke der Eintracht, die seit dem 5. Juni 1971 kein Bundesligaspiel vor eigenem Publikum mehr verloren hat, sorgt für zusätzlichen Respekt bei den Hanseaten. Den Respekt der Zuschauer verliert dagegen der 12-malige Nationalspieler Friedel Lutz schon nach knapp 60 Sekunden. Ihm unterläuft ein Fehlschlag und die Zuschauer machen sofort ihrem Unmut Luft. Lutz besitzt seit der letzten Saison nicht mehr allzu viel Kredit bei den eigenen Anhängern. Dabei wäre genau diese Unterstützung für sein Selbstvertrauen wichtig, wie Trainer Ribbeck weiß: "Der Friedel braucht einen guten Start und Zuspruch von außen. Dann läuft es bei ihm wie geschmiert." Beides bleibt ihm heute verwehrt und so läuft sein Spiel eben auch nicht wie geschmiert, sondern kommt gehörig ins Stocken. Die Taktik der Norddeutschen ist schlicht, aber wirksam. Der HSV hält den Ball so lange wie möglich in den eigenen Reihen, ohne einen ernstgemeinten Angriff zu starten. Die Frankfurter lassen sich auf dieses durchsichtige Spiel der Hanseaten tatsächlich ein und überbieten sich ihrerseits an Harmlosigkeit. Nachdem der HSV mit seiner abwartenden Haltung eine Zeit lang erfolgreich agiert hat, erkennen die Gäste, dass von den Frankfurtern an diesem Tag wohl keine Gefahr droht. Die Norddeutschen drehen nun auf und schon bald ist die aus jung und alt großartig gemischte Truppe klar am Drücker, selbst die vier Abwehrspieler des HSV schalten sich abwechselnd in das Angriffsspiel der Norddeutschen ein. Besonders Caspar Memering und Manfred Kaltz sind die treibenden Kräfte der Hamburger. Kaltz kommt zugute, dass ihm sein Gegenspieler Parits nicht in gewohnt guter Verfassung entgegen tritt. So findet Kaltz immer wieder Gelegenheit, sich in die Attacken des eigenen Teams einzuschalten. Die Defensive der Eintracht scheint das zu verwirren, die Zuständigkeit für die Bewachung des jungen Hamburgers ist jedenfalls nicht eindeutig geklärt. Die Frankfurter können sich also nur bei sich selbst beschweren, dass sie es Kaltz gestatten, mit einem seiner Gewaltschüsse das Führungstor der Gäste einzuleiten. Winklers Treffer per Nachschuss nach 33 Minuten ist keine Überraschung, sondern lediglich die logische Konsequenz der Hamburger Überlegenheit. Das Tor gibt dem HSV weiteren Auftrieb und sorgt für ein noch größeres Selbstbewusstsein bei der Truppe von Trainer Ochs. Es fehlt nicht viel und ihre Überlegenheit wäre für einen weiteren Treffer gut: In der 37. Minute wechselt Hönig, der glänzend Regie führt, mit einem Querpass die Seiten und Dr. Kunter im Eintracht-Tor hat allergrößte Mühe den folgenden Schuss des omnipräsenten Nogly abzuwehren. Mit den Fingerspitzen kommt der Frankfurter Schlussmann gerade noch an den Ball und verhindert Schlimmeres. Ohne Kunter und dem "Funkturm" in der Frankfurter Abwehr, Uwe Kliemann, hätte es bereits mehr als einmal im Kasten der Eintracht eingeschlagen. Kliemann ist das in der letzten Saison vermisste fehlende Glied in der Abwehrkette der Hessen. Der Frankfurter Angriff findet - trotz Nationalspieler Grabowski und trotz Olympia-Fußballer Nickel – in dieser Halbzeit lediglich auf dem Papier statt. Im Strafraum des HSV tobt kein Sturm, es weht eine leichte Sommerbrise, die den Abwehrspielern der Gäste nur allzu recht sein kann. Man hat den Eindruck, als würden Ribbecks Spieler ohne Aufgabe in der Gegend herumstehen - die Eintracht ist wie gelähmt. Ripp gelingt es sogar, Spurts gegen den schnelleren Grabowski zu gewinnen. Jürgen Grabowski, der wieder einmal besonders hart attackiert wird, müht sich gegen den bissigen Ripp bisher vergebens. Zu allem Überfluss setzt auch noch der Hamburger Nationalspieler Willi Schulz dem Kapitän der Eintracht zu und geht alles andere als zimperlich mit dem Ausnahme-Techniker um. Sturmpartner Thomas Parits hat angesichts seiner Doppeldeckung bereits aufgegeben und Bernd Nickel bleibt nur das – vergebliche – Schimpfen, weil sich für seine Pässe niemand anbietet. Ihm und Kalb ist die Umstellung von den Olympia-Amateuren, bei denen sie eine andere Rolle spielen als im Verein, bisher deutlich anzumerken. Trainer Ribbeck rutscht während des Spiels unruhig auf der Bank hin und her, um in der Pause zu explodieren: "Die erste Halbzeit haben wir doch glatt verschlafen. Einige meiner Spieler hatten Blei in den Knochen. Woher das kam, weiß der Teufel!" In seiner Not greift Ribbeck nach dem letzten Strohhalm, der sich ihm bietet. Einen Strohhalm, auf den er vor dem Spiel eigentlich verzichten wollte. Doch der Trainer stellt notgedrungen seine Bedenken zurück und wechselt in der 46. Minute Bernd Hölzenbein ein. Jürgen Kalb rückt ins Mittelfeld vor, während Horst Heese als Vorstopper fungiert. Der angehende Nationalspieler Hölzenbein steht mit dick bandagiertem rechtem Oberschenkel auf dem Feld und tritt an Stelle von Roland Weidle. Und als hätte Hölzenbein bei seiner Einwechslung den am Boden zerstörten Adlern die im ersten Durchgang so schmerzlich vermissten Flügel mitgebracht, beginnt der Sturmlauf der Eintracht. Die Frankfurter glänzen mit ihrem gefürchteten Kombinationsspiel und der "Holz" benötigt kaum zwei Minuten um zu treffen, allerdings vorerst nur das Holz von Kargus’ Kasten – der Ball klatscht an den Pfosten. Doch in der 55. Minute ist es schon soweit und der Eintracht gelingt der Ausgleich. Jürgen Grabowski und der unermüdliche Thomas Rohrbach teilen sich die Vorarbeit, der Nickel mit dem Treffer zum 1:1 die Krone aufsetzt. Nun wird deutlich, dass das Hamburger Schiff nur solange makellos Kurs halten konnte, wie die Eintracht für Schönwetter sorgte. Jetzt, wo der Gegenwind stärker wird, gerät die Abwehr des HSV doch gehörig ins Schlingern. Über alle Zweifel erhaben ist das Spiel der Eintracht deshalb aber noch lange nicht und die Schwäche der jungen HSV-Truppe sollte niemand aufseiten der Frankfurter mit eigener Stärke verwechseln. Auch mit Hölzenbein gelingt es dem zuvor so wirkungslosen Mittelfeld nur phasenweise, Tempo und eigene Spitzen ins Spiel zu bringen. Insgesamt können die Gastgeber aber auf ihre größere Erfahrung zurückgreifen und den HSV zwar nicht durchgängig, aber dafür gezielt unter Druck setzen. Der Siegtreffer ist, wie man so schön sagt, nur noch eine Frage der Zeit. Eine Frage, die allerdings an diesem Tage niemand anders als Bernd Hölzenbein beantworten kann. Seine Antwort schlägt in der 73. Minute in Form des 2:1 in das Hamburger Tor ein, nachdem er auf Vorlage Nickels Nogly hat aussteigen lassen und den Ball mit dem rechten Fuß am herausstürzenden Kargus vorbei spitzelt. Wenige Minuten später hat Parits gar die Chance auf 3:1 zu erhöhen. Schön nimmt er eine Steilvorlage auf, dringt in den Hamburger Strafraum ein, als Kaltz ihm von hinten die Beine wegzieht. Ein klarer Strafstoß und die Gelegenheit für Jürgen Kalb, seine Sicherheit als Elfmeterschütze unter Beweis zu stellen. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Biwersi bleibt zur Überraschung aller stumm ... Ein Vorsprung von zwei Toren wäre allerdings zuviel des Guten und würde dem Spielverlauf nicht entsprechen. Zumal sich die junge Elf von Trainer Ochs auch in Rückstand und unter Druck nach Kräften müht, ihr bewegliches und schnörkelloses Spiel beizubehalten. Die Kraft zu Gegenschlägen ist bei den Gästen vorhanden, ebenso die Chancen zum Ausgleich. Doch bei allen Abstimmungsschwierigkeiten zum Saisonbeginn überzeugen in der Abwehr neben dem überragenden Kliemann auch Rohrbach, der Björnmose abmeldet, und Kalb, der sowohl gegen Volkert als auch später gegen Winkler eine gute Figur macht. Mit dem Bundesligadebütanten Walter Krause, den Ochs sieben Minuten vor dem Ende ins Rennen wirft, hat die Frankfurter Deckung ohnehin keine Probleme. Die Bundesliga ist für den 19jährigen Stürmer, der im Sommer von Kickers Offenbach zum HSV wechselte, eine Nummer zu groß. So gewinnt die Eintracht das Spiel auch ohne Elfmeter und Jürgen Kalb wird vom "Kicker" auch ohne Tor in die "Elf des Tages" berufen. "In der ersten Halbzeit wirkten wir zu gehemmt", kritisiert Trainer Ribbeck seine Elf, ist aber erleichtert, dass sie das Spiel noch drehen konnte: "Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn wir heute verloren hätten." "Hölzenbeins Einsatz hat sich ausgezahlt", lobt sich der Trainer für die Einwechslung selbst: "Dabei wollte ich ihn wegen seiner Verletzung eigentlich nicht aufstellen." "Ich habe regelrecht Pudding in den Knien", sagt der entscheidende Mann, dem man sein Handicap wegen der dicken Bandage ansah, in seinen Aktionen aber nicht anmerkte. Keine Frage - der "Joker" Hölzenbein war heute das Trumpf-As im Spiel der Eintracht. Das andere As war zweifellos Uwe Kliemann, doch auf den sind nicht alle gut zu sprechen. Willi Schulz, der einen Tritt des "Funkturms" einstecken musste und sich lange auf dem Rasen wälzte, schimpft: "Der ist absichtlich auf die Knochen gegangen. Ich dachte schon, das Bein ist gebrochen." Sein Kollege Ripp führt dagegen seine Klage gegen den Schiedsrichter Biwersi: "Wenn ich nur an Grabowski kam, wurde schon Foul gepfiffen. Das ist doch nicht gerechtfertigt." Das Leben ist eben nicht immer gerecht, möchte man Ripp mit auf dem Weg geben, wenn man nicht gesehen hätte, dass Biwersi mit seinen Entscheidungen durchaus nicht so sehr daneben gelegen hat, wie es der Verteidiger in seiner ersten Enttäuschung gerne glaubhaft machen möchte. Doch Ripp hat solchen Rat nicht nötig: "Wir waren die Mannschaft mit dem kühleren Herzen und haben mit mehr Verstand gespielt", meint er und fügt hinzu: "Aber was hilft’s, zwei dumme Tore und alles war vertan." "Es ist keine Schande, in Frankfurt 1:2 zu verlieren", findet Klaus-Dieter Ochs. "Aufgrund unserer taktisch guten Leistung in der ersten Halbzeit hätten wir ein Unentschieden verdient", glaubt der Trainer, kennt aber den Grund für die Niederlage: "Entscheidend war, dass Frankfurt mit Hölzenbein nicht nur einen neuen, sondern auch einen sehr guten Spieler brachte. Den Frankfurter Toren gingen allerdings krasse Deckungsfehler voraus." "Komischerweise verlieren wir immer nach der Halbzeit unseren Rhythmus", sinniert er: "Wenn wir zwei Fehler im Strafraum machen, sind es zwei Tore. Und das nach einem Spiel, das wir so lange in der Hand hatten." Torwart Kunter findet das alles gar nicht so seltsam: "Das war ein typisches Eintrachtspiel. So richtig schön verkorkst." "Der Heimvorteil für uns ist in der Baustelle des Waldstadions fast aufgehoben. Ringsum nur Trümmer und Provisorien - das wirkt sich doch ein bisschen negativ aus", hat Kapitän Grabowski als Entschuldigung für das durchwachsene Spiel seiner Elf ausgemacht. Trainer Ribbeck bringt darüber hinaus besonderes Verständnis für seine Nationalspieler auf. Bei Kalb und Nickel, die statt der Vorbereitung das strapaziöse Programm der Olympia-Amateure hinter sich bringen mussten, ist der Coach zuversichtlich: "Nickel und Kalb zeigen sich willig. Sie werden die Aufgaben der schweren nächsten Wochen bewältigen. Ich baue und vertraue auf sie." Bernd Nickel wird mit einem Dreijahresvertrag ohnehin den Übertritt ins Vertragsspielerlager vollziehen, Jürgen Kalb will in Kürze folgen. Dagegen tendiert Torwart Günter Wienhold dahin, noch eine Weile, vielleicht sogar bis zu den Olympischen Spielen in Montreal, Amateur zu bleiben. Wenn Ribbeck in Zukunft auch auf seinen Kapitän bauen will, muss er sich allerdings etwas einfallen lassen. Zu oft wird Jürgen Grabowski das Opfer harter Attacken seiner Gegenspieler, die sich zudem meist zu zweit auf den feinfühligen Techniker stürzen – wie heute Ripp und Schulz. In vorderster Front wird so nicht nur Grabowskis Spielrhythmus empfindlich gestört, auch seine Verletzungsanfälligkeit häufte sich in den letzten Monaten. Die Lösung ist indes naheliegend: Auf die Frage, warum die Eintracht den Meister des Aufbaus, den Spezialisten für steile, durchdachte Pässe nicht im Mittelfeld einbaue, antwortet "Grabi" spontan: "Das ist meine Lieblingsrolle." Es wäre nun an seinem Trainer Ribbeck, die Folgen der gutgemeinten, aber längst überholten Einschätzung seines Vorgängers Elek Schwartz zu beenden. Es ist bereits bedauerlich genug, dass Jürgen Grabowski in der Nationalmannschaft als Außenstürmer um einen beträchtlichen Teil seiner Fähigkeiten beraubt wird. Und 4-2-4 – wie zu Elek Schwartz’ Zeiten spielt die Eintracht nun auch schon lange nicht mehr. (rs)
|