SpVgg Bad Homburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1972/1973

0:9 (0:4)

Termin: 03.08.1972
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Mann (Anspach)
Tore: 0:1 Ender Konca (4.) , 0:2 Bernd Nickel (16.), 0:3 Uwe Kliemann (19.), 0:4 Ender Konca (32.), 0:5 Bernd Hölzenbein (58.), 0:6 Josef Hofmeister (60.), 0:7 Ender Konca (64.), 0:8 Wolfgang Kraus (72.), 0:9 Thomas Parits (87.)

 

 

>> Spielbericht <<

SpVgg Bad Homburg Eintracht Frankfurt


 

Wechsel
Wechsel
Spielertrainer Trainer


 

Rechnung mit dem Wirth

Nach den ersten beiden Ligapokalspielen kommt die Eintracht zu ihrem ersten Freundschaftsspiel zur Vorbereitung auf die neue Saison nach Bad Homburg. Dort warten mit der SpVgg der Aufsteiger in die Hessenliga und mit Wolfgang Solz und Manfred Diehl zwei ehemalige Eintrachtspieler auf den Bundesligisten.


Wolfgang Solz

Manfred Diehl war in der letzten Saison für die Eintracht am Ball, kam jedoch nur zu zwei Pflichtspieleinsätzen im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Schweinfurt. Wolfgang Solz, der Spielertrainer der Bad Homburger, hatte die Eintracht schon 1968 verlassen und kam über den SV Darmstadt 98 zur SpVgg. Der "Brasilianer", wie sie Solz in Frankfurt wegen seiner herausragenden technischen Fähigkeiten nannten, ist nicht nur zweimaliger Nationalspieler, sondern gehörte auch beim legendären Landesmeisterfinale der Eintracht in Glasgow gegen Real Madrid zum Kader der Frankfurter. 63 Tore erzielte er für den Meister des Jahres 1959 bis 1968 in der Ober- und Bundesliga.

Er scheint aber nicht nur Freunde bei der Eintracht zu haben oder zumindest mit allen ehemaligen Kameraden im besten Einvernehmen zu stehen. Das Duell, das er sich mit Karl-Heinz Wirth liefert, geht an Härte und Verbissenheit jedenfalls weit über das Maß hinaus, das in einem solchen Spiel üblich ist. Die Privatfehde der beiden Kicker ist allerdings nach 40 Minuten beendet, "Kalla" Wirth muss den Platz verlassen. Der Eintrachtspieler wird mit Verdacht auf Achillessehnenriss ins Krankenhaus gebracht.

Das Spiel selbst ist zu diesem Zeitpunkt schon entschieden. Bereits nach 20 Minuten wurde vor 2.500 Zuschauern im Stadion Sandelmühle der Klassenunterschied immer deutlicher, zur Halbzeit steht es 4:0 für den Bundesligisten.

Der Hessenligaaufsteiger bringt immer weniger zustande und kommt nach der Halbzeit vollends unter die Räder. Die Profis aus der benachbarten Mainmetropole donnern über ihren Gegner hinweg, wie eine Lawine. Weder Solz noch der Homburger Kapitän Zorn, dem Ender Konca ein ums andere Mal das Nachsehen gibt, sind in der Lage, ihrer Mannschaft Stabilität zu verleihen.

Bei der SpVgg glänzen die vor einem Jahr vom FSV gekommenen Adam und Reidel sowie Neuling Kuhn von Rot-Weiss Frankfurt nur eine halbe Stunde. Der Ex-Offenbacher Weida bleibt noch mehr schuldig und gewinnt kaum einen Zweikampf gegen Nickel. Schiedsrichter Mann aus Anspach hat ebenfalls nicht seinen besten Tag und gehört zu den schlechtesten Akteuren auf den Platz.

Während Solz in der 70. Minute beim Stand von 0:7 aus Sicht der Gastgeber enttäuscht die Szenerie verlässt, in dem er sich selbst auswechselt, spielt der türkische Linksaußen der Eintracht groß auf. Konca erzielt allein drei Treffer beim Schützenfest der Elf von Trainer Ribbeck. Trotz der hohen Führung lassen die Spieler des Bundesligisten nicht nach und sprühen nur so vor Spielfreude.


Ender Konca und der Homburger
Kapitän Zorn

Der Ball läuft durch die Reihen der Frankfurter wie im Training. Dabei fehlen neben dem angeschlagenen Dr. Kunter, der im Tor von Wienhold bestens vertreten wird, auch Kalb und Trinklein. Grabowski und Heese tun nur eine Halbzeit mit. Den stärksten Eindruck hinterlassen Wienhold, Kliemann, Parits und natürlich Konca. Der nach der Pause ins Spiel gekommene Neuzugang Hofmeister zeigt eine gute Leistung und stellt seinen Torriecher unter Beweis. Wolfgang Kraus ist gegenüber dem Ende der vergangenen Saison wesentlich verbessert. Am Ende steht ein auch in dieser Höhe verdienter 9:0-Erfolg der Eintracht, bei dem sich neben Konca je einmal Nickel, Kliemann, Hölzenbein, Hofmeister, Kraus und Parits in die Torschützenliste eintragen. Der FSV Frankfurt wird der Eintracht morgen am Bornheimer Hang aber sicher weitaus mehr abverlangen, als es die Bad Homburger heute vermochten. (rs)


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