Eintracht Frankfurt - Ajax
Amsterdam |
Freundschaftsspiel 1971/1972
2:1 (0:0)
Termin: 30.07.1971 im Waldstadion
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Aldinger (Waiblingen)
Tore: 0:1 Keizer (62.), 1:1 Jürgen Grabowski (63.), 2:1 Bernd Hölzenbein (66.)
Eintracht Frankfurt | Ajax Amsterdam |
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Trainer | Trainer
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Steigerungslauf Seit Montag dieser Woche gastiert die Frankfurter Eintracht in Saarbrücken. Ihr Aufenthaltsort ist die Sportschule des Saarländischen Fußball-Verbandes, die nicht der sommerlichen Urlaubszeit entsprechend wie ein Hotel wirkt, sondern eher wie ein abgelegenes Sanatorium. Heiß ist die Luft in Saarbrücken. Wäre sie es nicht, wäre die harten Trainingseinheiten Erich Ribbecks geeignet, die Lufttemperatur steigen zu lassen. Die Bereitschaft seiner Spieler, sich trotz der Hitze zu quälen, ist groß, die Erfolge der Schinderei sind allerdings noch überschaubar, wie man am Mittwoch im Testspiel gegen den Amateurligisten Landsweiler-Rede feststellen konnte. Das ist nur natürlich, denn die Riederwälder sind erst seit dem 19. Juli wieder im Training. Ribbeck kennt wie immer keine Gnade mit seinem Spielern. Es liegt sicher nicht am Besuch der Abendpost/Nachtausgabe, dass der Trainer seine Kicker einen Tag vor dem Aufeinandertreffen mit dem Europapokalsieger aus Amsterdam ordentlich ran nimmt. Sprints stehen auf dem Programm und Ribbecks Anforderungen zwingen auch erfahrene Recken in die Knie. "Ich will nach Hause", bemerkt Torhüter Dr. Kunter ironisch, dürfte damit aber die Sehnsucht und den heimlichen Wunsch nicht weniger Kameraden Ausdruck verliehen haben. Die Gelenke knacken hörbar unter der Belastung gymnastischer Übungen und strapazierte Muskeln schmerzen auch bei professionellen Sportlern. Selbst Kapitän Jürgen Grabowski kapituliert nach sechs Sprints über 20, 30, 40 und 100 Meter: "Ich kann nicht mehr." Der schnellste 100-m-Mann in Saarbrücken ist übrigens Peter Reichel. Seinen 11,5 Sekunden kommen Parits (11,6) und Friedel Lutz (11,7) am nächsten. Eine erstaunliche Steigerung: Noch vor Jahresfrist brauchte Reichel in Freudenstadt 12,3 Sekunden. Ein noch größerer Sprung gelang Bernd Hölzenbein von 12,8 auf 11,9. Nicht mitsprinten können die beiden Neuzugänge Manfred Diehl und Kurt Ritter sowie Gert Trinklein, die sich am Rande des Trainingsplatzes aufhalten. Diehl, der Ex-Darmstädter, darf nicht vor Anfang nächster Woche ins Geschehen eingreifen. "Die wirft mich ganz schön zurück", sagt er traurig und meint damit seine Oberschenkelzerrung. Kurt Ritter geht es nicht besser. Ritter hat trotz Verhärtungen in der Oberschenkelmuskulatur am Mittwoch gegen Landsweiler Vorstopper gespielt und bekommt nun von seinem Körper die Rechnung überreicht. Die Knoten im Oberschenkel müssen erst verschwinden, bevor Ritter wieder ran und auf den Platz darf. Und auch Gert Trinklein bekommt die Quittung für seinen Einsatz im Testspiel: Die ignorierte Grippe der vergangenen Woche kehrt in Form von Schüttelfrost mit Macht zurück. Mitgenommen wirkt auch der Kapitän Jürgen Grabowski. Ihn trifft beim taktischen Spiel drei gegen drei das Leder im Gesicht, was einen schmerzenden Kiefer zur Folge hat. Für Grabowski stellt sich aktuell nicht die Frage, ob er den Ball nach links oder rechts spielen, sondern mit welcher Seite er kauen soll. Die eine Seite schmerzt durch den Volltreffer im Gesicht, die andere wegen eines Zahnes, der den Kapitän quält. Ob Dr. Kunter, der Zahnarzt im Team nicht Abhilfe schaffen könnte? Schmerzfrei sind dagegen wieder Kalb und Nickel, die gegen Landsweiler-Reden nur Zuschauer spielen konnten. Auch Schämer, Ungewitter und Rohrbach scheinen im Training wieder belastbar zu sein. Dieter Ungewitter, der gerade gemeinsam mit Roland Weidle vom VfB Stuttgart zur Eintracht gekommen ist, hat bei Trainer Ribbeck bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ungewitter, so meint Ribbeck, erinnere ihn im Stil an Berti Vogts. Tatsächlich zeichnet wie Vogts auch den 20-Jährigen ein unbändiger Offensivdrang aus. Der Spieler selbst will sich da nicht festlegen, auch um sich nicht von vorneherein um mögliche Einsatzchancen zu bringen: "Ich spiele da, wo mich der Trainer hinstellt." Nun, das tun wohl alle Spieler – es bleibt ihnen ja auch wenig anderes übrig. Für den Freitagabend kann Ungewitter schon mal mit seinem Einsatz rechnen. Ein großer Sprung für den jungen Mann, der in Stuttgart für die Amateure des VfB gespielt hat. "Das wird der erste echte Test dieser Spielzeit", ordnet Ribbeck die Partie gegen Ajax sachgerecht ein und weist seine Spieler auf die besondere Bedeutung der Begegnung hin: "Für uns kommt es darauf an, sofort die Gunst des Publikums zu gewinnen." Den Ehrgeiz seiner Mannschaft muss er aber wohl kaum anstacheln, Thomas Parits beispielsweise hat sich auch so viel vorgenommen: "Ich will gegen Amsterdam unbedingt gut spielen." Parits wird gegen die Niederländer als Angriffsspitze auflaufen. Es wird darauf ankommen, die Stärken des filigran wirkenden 70-kg-Stürmers einzusetzen, seine Wendig- und Schnelligkeit.
Mit von der Partie wird auch Ender Konca sein, der am Dienstag aus der Türkei anreiste und beim 3:0 der voraussichtlichen Stammformation gegen eine B-Elf eine bestechende Vorstellung bot. "Ein Klassemann", schwärmt der Trainer. Konca bestätigt die Vorschusslorbeeren des Trainers im Training mit trickreichen Dribblings, kombinationssicheren Pässen und knallharten, platzierten Schüssen. Dr. Kunter erhielt da kaum eine Chance zum Eingreifen. Aber auch an anderer Stelle weiß sich der Neuzugang gekonnt einzuführen: Das Ehepaar Ribbeck erhält von Ender Konca überraschende Geschenke. Ulla Ribbeck bekommt ein türkisches Parfüm und ihr Mann eine Meerschaumpfeife, die in Koncas Heimatstadt Eskisehir produziert werden. "Ich rauche nur gelegentlich", versichert Ribbeck zwar, aber was zählt, sind die schöne Idee und der gute Wille des Außenstürmers. Erich Ribbeck, der die beiden Päckchen überreicht bekam, ist jedenfalls überwältigt: "So was habe ich noch nicht erlebt." Auf ein Erlebnis der besonderen Art hoffen auch die 22.000 Zuschauer, die am Freitagabend den Weg ins Waldstadion gefunden haben, um den frischgebackenen Titelträger aus dem Europapokal der Landesmeister in Augenschein zu nehmen. 1969 scheiterte Ajax Amsterdam noch im Finale im Madrider Bernabeu-Stadion mit 1:4 am AC Milan und dem dreifachen Torschützen Prati, doch Anfang Juni hat man den von Ferenc Puskás trainierten Club Panathinaikos Athen im Wembleystadion mit 2:0 geschlagen und damit die Nachfolge des Vorjahressiegers Feyenoord Rotterdam angetreten. Die Elf um Johan Neeskens, Johan Cruyff und Piet Keizer genießt nach ihrem Erfolg einen ausgezeichneten Ruf, besonders das Zusammenspiel zwischen Linksaußen Keizer und dem Strategen Cruyff wird allerorten gerühmt. Cruyff ist ein Fußballer, der nicht nur aus der eigenen Mannschaft herausragt, sondern sich auch über bestehende Systeme und festgelegte Positionen erhoben hat. Sein Tummelplatz ist der gesamte Raum des Spielfeldes, den er wie den Ball okkupiert und zu beherrschen trachtet. Zuweilen lässt er sich weit zurückfallen, um sich des Spielgeräts zu bemächtigen, nur um dann mit seinem schnellen Antritt die Abwehrreihen des Gegners zu Statisten zu degradieren. Nie kann man vorhersagen, ob er auf dem linken oder rechten Flügel auftauchen wird, sein Spiel ist ein Mysterium, das seine Gegenspieler nie vollständig enträtseln können. Die Leichtigkeit und die Eleganz seines Auftretens erinnert an den Eintracht-Kapitän Jürgen Grabowski, den seine Trainer leider nie in den Genuss der Befreiung von taktischen Zwängen kommen lassen. "König Johans" Reich ist der gesamte Platz, "Grabi" bleibt nur der limitierte Raum auf dem Flügel.
Begrenzt ist heute allerdings auch der Raum, der Cruyff zur Entfaltung bleibt. Jürgen Kalb engt die Kreise des genialen und torgefährlichen Spielers erheblich ein. Ein Kettenhund könnte nicht anhänglicher sein, wobei Cruyff diese fast intime Nähe natürlich alles andere als recht ist. Kalb scheint orakelähnlich zu ahnen, wohin der Weg Cruyff als nächstes führen wird. Ob Cruyff es rechts, links oder durch die Mitte versucht, immer ist der enorm ballsichere Frankfurter bereits da. Völlig auszuschalten ist "König Johan" aber nicht und so muss sich Kalb einmal mit einem unfairen Griff behelfen, als Cruyff sich allein auf den Weg zu Dr. Kunters Gehäuse machen will. Das Team von Ajax beweist jedoch, dass ihr Spiel nicht von Cruyff allein abhängig ist. Man mag ihn aus dem Spiel nehmen können, die Offensive von Amsterdam ist damit noch lange nicht ausgeschaltet. Harmlos sieht es zwar aus, wie sie sich den Ball exakt, aber ohne erkennbaren Nutzen und Raumgewinn zupassen. Doch plötzlich, wie bei einem Boxer, der den Gegner nur beschäftigt hat, um ihn besser beobachten zu können, kommt der Angriff aus der sicheren Deckung. Die Steilpässe der Niederländer überraschen die mit Heese neu besetzte Eintrachtdeckung immer wieder und zeigt Wirkung in Form der besseren Chancen. Bei den weiß-gekleideten Gästen sorgen besonders Neeskens, Kapitän Keizer und auch der überall zu findende Arie Haan für reichlich Musik. Den Marsch, den die Ajax-Offensive den Gastgebern bläst, kann die Abwehr der Eintracht nur als Misstöne empfinden, Dissonanzen in ihrem Defensivkonzept, das nicht aufgehen will. Dieses Kombinationsspiel, in der die Akteure vorauszuahnen scheinen, was ihr Mitspieler als Nächstes tun, wohin er laufen wird, dieses plötzliche Umschalten zum Spiel in den freien Raum, das würde man von der Eintracht auch zu gerne sehen. Doch das wäre ungeachtet der Klasse einzelner Spieler ungerecht. Hier spielt die zurzeit beste europäische Vereinsmannschaft, möglicherweise sogar die beste der Welt gegen eine Elf, die nicht einmal zwei Monate zuvor gerade so den Abstieg aus der Bundesliga verhindern konnte. Auch wenn der Angriff sich mit Parits und Konca neben Grabowski in neuer Besetzung präsentiert, spielt der Eintrachtsturm doch die altbekannte Leier. Der Ball wird nicht direkt und schnell gepasst, sondern für einen Griff in die eigene Trickkiste benutzt. Schade nur, dass diese Trickkiste nicht bei jedem so ergiebig ist und so perfekt vorgeführt wird wie bei dem Frankfurter Kapitän. Einen ähnlichen Stil wie Grabowski scheint auch Konca zu pflegen. Amsterdams hochgewachsener Verteidiger Suurendonk scheint ihm diese Flausen aber austreiben zu wollen, zumindest lernt Konca den Rasen des Frankfurter Stadions ausgiebig kennen. Wenn dem Außenstürmer jedoch ein Trick gelingt oder er - wie zweimal - einen prachtvollen Schuss auf den Kasten von Stuy abfeuert, dann rauscht ihm begeisterter Beifall entgegen. Das wird ein Mann für das Frankfurter Publikum, da sind sich die Journalisten heute schon einig. Schwerer hat es zumindest heute Thomas Parits, der sich im Angriffszentrum nicht wie von ihm erhofft in Szene zu setzen vermag. Das liegt jedoch weniger an ihm, sondern eher an der mangelnden Gelegenheit dazu. Die Anspiele, die ihn erreichen, sind im ersten Durchgang so rar wie eine ungebrauchte Rote Mauritius. Allzu viel hat die Eintracht in der torlosen ersten Halbzeit in der Offensive nicht zu bieten. Im gegnerischen Strafraum gelingt nicht viel. Nach der Vorarbeit durch ein prächtiges Dribbling von Grabowski bleibt lediglich der Versuch Nickels sein spektakuläres Fallrückziehertor vom vorletzten Spieltag in Offenbach zu wiederholen. Doch der Ball geht am Tor vorbei. Der Rest besteht aus strammen Fernschüssen, wie die beiden bereits erwähnten von Konca sowie von Kalb und ein weiterer von Nickel, bei dem Torwart Stuy nur mit der Fußspitze ablenken konnte. Dass die Spitzen der Eintracht bislang so stumpf bleiben, ist auch ein Verdienst des neuen Abwehrchefs der Niederländer. Der ist Deutscher und in der Bundesliga kein Unbekannter. Horst Blankenburg begann seine Profilaufbahn in der Saison 1967/68 unter Max Merkel beim 1. FC Nürnberg, kam dort jedoch in der Bundesliga nicht zum Zug. Über den Wiener Sportklub, mit dem er auf Anhieb österreichischer Vizemeister wurde, kehrte er nur ein Jahr später schon wieder in die Bundesliga zurück. Mit dem TSV 1860 München stieg er aber gleich in der ersten Saison ab und nach einem weiteren halben Jahr in der Regionalliga wechselte Blankenburg zu Ajax Amsterdam, wo er im Cup-Finale gegen Athen mit Beginn der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam. Nun soll Blankenburg Nachfolger des wegen seiner Asthma-Probleme nach dem Endspiel in London zurückgetretenen Velibor Vasovic werden und bisher macht er seine Sache ausgesprochen gut. Mit der zweiten Halbzeit kommt Ungewitter für Wirth und Abwechslung ins Spiel. Ungewitter macht seinem Namen alle Ehre, er ist ständig in Bewegung, kämpft in der Abwehr, treibt den Ball nach vorn – der Einsatz stimmt. Doch bei allem Ackern und Rackern ist auch nicht zu übersehen, dass seinen Pässen dann und wann die Genauigkeit fehlt. Was bei Ungewitter noch verbesserungswürdig scheint, klappt zwischen Grabowski und Konca plötzlich tadellos. Es macht den Eindruck, die beiden hätten sich nicht in lediglich zwei Länderspielen gegenübergestanden, sondern bereits seit Jahren miteinander gespielt. Doch wie es manchmal so ist – die Eintracht kommt besser ins Spiel, doch der Gegner macht das erste Tor. Cruyff wird weiterhin ganz ausgezeichnet von Kalb bewacht, doch die Flanke in der 62. Minute kann auch der fleißige Frankfurter nicht verhindern. Keizer stoppt den Ball und nutzt den Moment des Zögerns in der Eintracht-Abwehr zu einem knallharten Schuss aus zehn Metern. Dr. Kunter hat nicht den Hauch einer Chance, die Gäste liegen mit 1:0 vorne. Doch wer nun denkt, der Europapokalsieger hätte der Eintracht damit den Zahn gezogen, täuscht sich. Bereits im Gegenzug erhält die Eintracht eine Ecke, die nicht wie üblich von Grabowski, sondern von Konca nach innen gebracht werden soll. Konca gibt dem Leder reichlich Effet mit auf den Weg, was dafür sorgt, dass der Ball über einen Umweg zu Grabowski kommt. Kapitän Keizer sorgte für die Führung, Kapitän Grabowski nun für den Ausgleich. Doch dabei bleibt es nicht, die Eintracht will mehr. Was einmal geklappt hat, kann man ja noch mal probieren, denkt sich wohl Parits drei Minuten später und hebt anstelle Grabowskis einen Freistoß in den Strafraum der Niederländer. Gefühlvoll findet der Ball den, den Parits dort gesucht hat. Bernd Hölzenbein muss gar nicht sonderlich hochsteigen, um den Ball mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch im Netz der Amsterdamer zu versenken. Nicht zu fassen, vor vier Minuten lag Ajax vorne und nun hat die Eintracht das Spiel gedreht. Das bedeutet nun allerhand Arbeit für Dr. Kunter, denn eine Niederlage hatte der Europapokalsieger nicht als Gastgeschenk eingeplant. Die Eintracht verlegt sich angesichts des Drucks der Gäste aufs Kontern und tut das durchaus gefährlich. Thomas Parits wird zwar geschubst und festgehalten, kann sich aber dennoch durchsetzen und stolpernd den Angriff abschließen. Schade, dass er dabei den Ball um wenige Meter verzieht ... In der 77. Minute gibt es dann das nächste Mal donnernden Applaus für die Eintracht, wenn auch nur für einen einzigen Spieler. Mit einer leichten Blessur am Bein geht Konca vom Rasen und wird gebührend verabschiedet. Er hat Journalisten wie Fans den Eindruck vermittelt, die Eintracht habe mit ihm einen besonders guten Griff getan. Das Frankfurter Publikum scheint - zum Stolz der vielen türkischen Gastarbeiter unter ihnen – einen neuen Liebling gefunden zu haben: "Ender, Ender" schallt es von den Rängen. Für Ender kommt Thomas Rohrbach in die Partie, die weiterhin auf der Kippe steht. Ajax wehrt sich gegen die drohende Niederlage, die Eintracht stemmt sich mit Macht dagegen. Wüsste man nicht, dass hier nur in aller Freundschaft gekickt werden soll, könnte man glatt den Eindruck gewinnen, hier würde um Punkte gekämpft. Am Ende findet die Begegnung einen glücklichen und verdienten Sieger, der neben einer ganzen Menge Erfahrung auch das Spiel gegen die beste europäische Vereinsmannschaft gewinnt. "Am liebsten würde ich sofort hierbleiben", sagt ein seliger Ender Konca nach dem Spiel. Der türkische Nationallinksaußen muss jedoch morgen noch einmal zurück in die Türkei, um dort seinen Wehrdienst zu beenden. Seine Wehrpflicht ist noch nicht zu Ende, die Abmusterungsformalitäten sind noch zu erfüllen, aber Ende der nächsten Woche will Ender wieder in Frankfurt sein. Dass die Eintracht nicht wie befürchtet bis Ende September auf ihn warten muss, ist ein Erfolg der hartnäckig verhandelnden Vereinsführung. Ein Erfolg, der sportlich vielleicht noch schwerer wiegen wird, als der Sieg über Ajax. "Es war nicht mein bestes Spiel", meint Ender selbstkritisch und fügt erklärend hinzu: "Ich hatte ja 40 Tage kein Training und kenne das Frankfurter Spiel noch nicht." Auch Trainer Ribbeck hält sich mit überschäumendem Lob für seine Spieler zurück: "Es war ein gutes Spiel, und ich hoffe, dass wir die 22.000 Zuschauer beim Saisonstart zufriedengestellt haben. Sicher darf man auch stolz darauf sein, einen so starken Gegner bezwungen zu haben. Aber nichts wäre verkehrter als Vorschusslorbeeren. Im vergangenen Jahr hatten wir auch prima Ergebnisse bei den Freundschaftsspielen vor der Saison und dann wurde es eine Saison mit Hängen und Würgen." (rs)
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