Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1970/1971 - 22. Spieltag

2:1 (1:0)

Termin: Mi 19.05.1971, 20:00 Uhr
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Rudolf Schröck (Riegelsberg)
Tore: 1:0 Gerd Müller (5.), 2:0 Gerd Müller (59., Foulelfmeter), 2:1 Horst Heese (64.)

 

 

>> Spielbericht <<

Bayern München Eintracht Frankfurt

  • Sepp Maier
  • Paul Breitner
  • Georg Schwarzenbeck
  • Franz Beckenbauer
  • Peter Pumm
  • Gerd Müller
  • Herwart Koppenhöfer
  • Dieter Brenninger
  • Ulrich Hoeneß
  • Rainer Zobel
  • Karl-Heinz Mrosko

 


 

Wechsel
  • Edgar Schneider für Herwart Koppenhöfer (46.)
  • Johnny Hansen für Ulrich Hoeneß (79.)
Wechsel
Trainer
  • Udo Lattek
Trainer



Bayern im Glück

Das gleiche Schicksal, wie es dem 1. FC Köln drei Tage zuvor wiederfahren war, drohte am Dienstagabend in München auch der abstiegsbedrohten Frankfurter Eintracht. Nach Gerd Müllers frühem Führungstreffer mit einem Linksschuß auf Flanke von Koppenhöfer schien ein 7:0-Erfolg in etwa wiederholbar.

Doch die gehegten Hoffnungen blieben unerfüllt. Am Ende mußten sich die Münchner Bayern mit einem knappen Sieg begnügen, der zudem aus verschiedenen Gründen auch noch glücklich zustande kam. Gerd Müllers Elfmeterball nach Foul von Reichel an Mrosko prallte vom rechten Pfosten zum 2:0 ins Netz. Kalb traf dagegen nach einem Eckball per Kopfstoß nur den Pfosten (61.), und Schwarzenbecks Rettungstat gegen Rohrbach, die mit einem Sturzflug des Linksaußen endete, hätte auch mit einem Strafstoß geahndet werden können.

So blieb Frankfurts Erfolg auf Heeses Kopfballtreffer nach Flanke von Kalb beschränkt. Hölzenbein verfehlte im Endspurt das Ziel knapp, Kalb schoß über das Tor, Vorstopper Trinklein, der Müller meist sicher im Griff hatte, kam vor der Pause einen Schritt zu spät, als Torhüter Sepp Maier den Ball außerhalb des Strafraums gerade noch wegschlug. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Frankfurter aus einer von Libero Lutz geschickt gruppierten Abwehr heraus unter Preisgabe des Mittelfeldes und blieben durch Steilpässe gefährlich.

Gerd Müller fehlte Bewegungsfreiheit im Strafraum, weil die Flügelleute Brenninger und Mrosko die Eintracht-Deckung nicht aufreißen konnten. Auch Beckenbauers zahllose Vorstöße blieben erfolglos. Im Mittelfeld kämpfte allein Hoeness mit Kraft. Koppenhöfer gegen Köln klarer Sieger im Duell mit Wolfgang Overath, war der Schwächste. Für ihn kam später Schneider, der am rechten Flügel stürmte, während Mrosko ins Mittelfeld zurückwich. Dadurch war nichts gewonnen.

Als die Eintracht nach dem Anschlußtreffer alles oder nichts spielte, geriet der FC Bayern in Gefahr, einen Punkt zu verlieren. Erholen sich Trainer Udo Latteks Schützlinge bis zum Samstag und dem Spiel gegen Werder nicht kräftig, kann der Zweikampf um den Titel schon in Bremen zugunsten von Borussia Mönchengladbach entschieden werden. Die Frankfurter aber sind der Rettung nahe.

Besser als ein Herzinfarkt

Erich Ribbeck, Trainer der Frankfurter Eintracht, war nach dem Spiel gegen den FC Bayern außer sich. „Oh Schröck laß nach", kommentierte er die Spielleitung des Herrn Schröck aus Riegelsberg. „Es wird immer schlimmer mit diesen Schiedsrichtern. Er hat uns um einen Punkt betrogen, weil er keinen Elfmeter gegeben hat von zwei möglichen. Das können Sie ruhig schreiben. Lieber zahle ich 500 Mark Strafe, als daß ich mir einen Herzinfarkt hole."

Zufrieden zeigte sich Ribbeck mit seiner Mannschaft. „Zu Hause greifen wir noch stärker an, aber uns fehlt halt oft — wie heute — das Glück. Deshalb stehen wir da unten." In Ribbecks Kalkulation für den Klassenerhalt spielen die beiden Heimspiele eine wichtige Rolle. „Wir sind die einzige abstiegsbedrohte Mannschaft, die noch zweimal zu Hause antreten kann. Aber wir müssen damit rechnen, daß auch Rot-Weiß Oberhausen noch auf 28 oder 29 Punkte kommen kann. Es wird sehr schwer."

 

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