Eintracht Frankfurt - Rot-Weiß
Oberhausen |
Bundesliga 1970/1971 - 23. Spieltag
5:0 (2:0)
Termin: Sa 06.03.1971, 15:30 Uhr
Zuschauer: 11.000
Schiedsrichter: Rudolf Schröck (Riegelsberg)
Tore: 1:0 Horst Heese (16.), 2:0 Bernd Nickel (24.), 3:0 Jürgen Grabowski (58.), 4:0 Bernd Nickel (65.), 5:0 Bernd Nickel (74.)
Eintracht Frankfurt | Rot-Weiß Oberhausen |
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Fehlpässe zum eigenen Mann Später wurde RWO-Trainer Preissler gefragt, warum seine Mannschaft so offensiv gespielt habe. Er wußte nichts rechtes dazu zu sagen. Die Oberhausener wollten kein Schlachtopfer werden und suchten anfangs ihre eigenen Wege. Sie hatten vor dem 1:0 zwei Chancen und erreichten, daß die Eintracht in der Abwehr bis zur Pause wie ein wackeliges Häuschen wirkte, das einstürzen konnte. Aber es stürzte nicht ein, weil sich vorne die zwei Treffer einstellten, auf die man schließlich feste Häuser bauen konnte. Der zweite war einer jener Sorte, die man mit Hut und Mantel hält. Dieses Fundament und die Nachwehen der Oberhausener Mittwochsschlacht gegen Hertha verhalfen der Eintracht zu einer rauschenden Ballnacht im zweiten Teil. Da klappte eben alles, und Trainer Ribbeck hatte das Bonmot bereit, daß selbst die Fehlpässe zum eigenen Mann kamen. Die erste Halbzeit war für bundesligageschulte Augen eine fast schmerzhafte Sache. Hat es schon einmal ein so schwaches Spiel gegeben, wollte mein Vordermann wissen. Gerade in dieser Zeit gab es für den Gast noch Hoffnungen, weil Trinklein sich selten auf der Höhe von Brozulat aufhielt und Lindner die Kopfball-Duelle gegen Schumacher verlor. Der holprige Boden machte selbst den Technikern Schwierigkeiten, die Nervosität nahm die Eintracht noch mit in die Pause. Der zweite Akt war völlig neu. Oberhausen ließ den von einer Grippe noch nicht hergestellten Wilbertz ablösen und schickte gleich noch Sühnholz hinten nach. Es wurde kaum etwas besser, sieht man von den großen Taten des Torwarts Witt ab, dem die Schüsse nur so um die Ohren und an die Pfosten rauschten. Weil die Eintracht einen Tag hatte, an dem schließlich alles klappte, gab es im Anschluß an drei Pfostenschüsse zwei Treffer und Strafraumdramatik am laufenden Band. Der Feind für Oberhausen kam plötzlich von links. Dort schleusten die Frankfurter Hölzenbein und auch Schämer ständig in die vorderste Linie, während der anfangs gar nicht so muntere Nickel mit seinen Wechseln nach innen die RWO-Abwehr vor immer neue Probleme stellte. Man suchte nicht nur Grabowski, sondern auch alle nach vorn jagenden Abwehrspieler. Für die rechtzeitigen Seitenwechsel besaß Papies das richtige Auge und die am besten temperierten Vorlagen. Oberhausen hätte in der zweiten Hälfte noch schlimmer unter die Räder kommen können. Es lief gar nichts bei der Mannschaft, deren Spieler schon bei der Ballannahme eine Menge Zeit vertrödelte. Kliemann fiel auf, weil er gegen Heese viele Siege feierte. Die Tore
Stimmen zum Spiel Erich Ribbeck: „Ich bin keiner, der ein 5:0 überbewertet. Aber ein solches Ergebnis gibt natürlich Mut. Ich sage nichts Neues. Wir haben heute die zwei schnellen Tore geschossen, die man braucht, um gut zu spielen. Kalla Wirth habe ich noch nicht eingesetzt, weil Reichel im Moment nicht schlechter ist. Peter Kunter (auf der Ersatzbank) wird in jedem Training stärker. Ich werde aber auch in Schalke mit Feghelm spielen. Er macht einen sicheren Eindruck. In Schalke wird ja alles anders. Dann wird Heese wohl weiter zurück spielen. Unsere Abwehr war in der ersten Halbzeit gar nicht gut. Es dauerte lange, bis Lindner den wendigen Schumacher in den Griff bekam. Lutz ist auch noch nicht voll wieder da. Lothar Schämer fand ich gut." Adi Preissler: „Es lief gar nichts bei uns. Immer
in Frankfurt — im Vorjahr 1:5, jetzt 0:5." Auf die Frage, wer
ihm in seiner Mannschaft gefallen habe, langes Schweigen, wer bei Eintracht:
„Alle".
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