Eintracht Frankfurt - 1. FC
Köln |
DFB-Pokal 1970/1971 - Achtelfinale
1:4 (1:2)
Termin: 20.02.1971
Zuschauer: 11.000
Schiedsrichter: Klaus Ohmsen (Hamburg)
Tore: 0:1 Heinz Flohe (33.), 1:1 Bernd Nickel (36.), 1:2 Thomas Parits (41.), 1:3 Heinz Simmet (50.), 1:4 Heinz Flohe (51.)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Köln |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Aus im Pokal Kein Zweifel, der 4:1-Sieg des 1. FC Köln bei der Frankfurter Eintracht war verdient. Auch in dieser Höhe. Die Westdeutschen mit ihren acht Nationalspielern hatten die größeren Könner, waren ausgeglichener besetzt. Mit einem Doppelschlag in der 50. Minute versetzten sie ihrem Gegner den K.o. Es sah harmlos aus, als die Kölner gegen die immer noch hoffende Eintracht nach dem 1:2 mit immer neuen Querpässen den Ball nach vorn trieben. Flohe maß als Letzter die Breite des Platzes. Da lief Simmet in die Flugbahn hinein und schlug zu, daß die Kugel nur so huschte: 1:3. Der Anstoß der Frankfurter wurde abgefangen, Rupp setzte Flohe ein, der schlenzte aus spitzem Winkel: 1:4. Das waren die starken Kölner! Mit dem überragenden Flohe, dem quirligen Rupp, dem Unruhestifter Parits und mit den immer wieder nach vorn stoßenden Hemmersbach, Simmet und Biskup. Overath war allerdings über ganze Phasen von Hölzenbein an die Wand gestellt und Weber hatte ein Kopfballduell mit Eisenschädel Heese geschockt. Die Frankfurter konnten dem 19jährigen Rudolf, Torwartersatz für die verletzten Feghelm und Dr. Kunter, keine Schuld geben. Zufriedenstellend Reichel in der Abwehr, aber Lutz war nicht der gewohnte Feuerwehrmann. Die 14tägige Trainingspause wegen Verletzung war deutlich spürbar und darunter litten auch Lindner und Schämer. Am krassesten aber war Trinklein von einem Spieltag zum anderen ins Formtief geschlittert. Das kam Flohe zugute. Vorn zeigte bei der Eintracht Nickel in der Mitte mehr Biß als außen, Papies findet sich immer besser zurecht. Grabowski aber wäre das Doppelte wert, wenn er im Abschluß ein solcher Könner wäre, wie bei seinen Dribblings.
Kein Freudenfeuer Die Flammen loderten im Frankfurter Stadion, die Begeisterung nicht. Denn mit 1:4 (1:2) schied die Frankfurter Eintracht gegen den 1. FC Köln aus dem Pokal aus. Das brachte einen Teil der Frankfurter Anhängerschaft so in Harnisch, daß er die kleine Kölner Kolonie umzingelte und deren größte Fahne eroberte. Die wurde dann in Brand gesteckt. Der Stadionsprecher konnte die Fahne nicht löschen. Er konnte nur sagen: „Wir müssen uns entschuldigen. Das geht zu weit!" Wären doch nur die Frankfurter Spieler auf dem Feld gleichermaßen „mächtig" gewesen. Sie waren es nicht. Zwar schafften sie nach der Kölner Führung durch Flohe (33.) durch Nickel drei Minuten später noch einmal den Ausgleich; doch dann war es aus mit der Kunst. Trotz aller Anstrengung. Von einer Moralauffrischung durch einen Sieg über Köln konnte beim Abstiegskandidaten der Bundesliga nicht die Rede sein. Trainer Ribbeck hatte vor dem Spiel noch gesagt: „Wir wollen gewinnen." Und Grabowski: „Jede Niederlage würde nur schädlich für unsere Moral sein." Das sagte er zu Kölns Spielmacher Wolfgang Overath. Aber was soll man machen, wenn die Abwehr nicht so richtig steht, und dahinter ein Jüngling das Tor hüten muß, der noch wenig Erfahrung hat? Der Amateur Dieter Rudolf (18) hatte eine undankbare Aufgabe zu lösen — Feghelm ist verletzt, Dr. Kunter noch nicht wieder in Schuß. Er scheiterte. Allerdings, weil die Abwehr so schlecht stand. Zudem stellte Manglitz im Kölner Tor fest: „Der Boden ist furchtbar. Es ist eine reine Rutschpartie." Auch Manglitz hätte den Gegentreffer verhindern können. Nachdem das Spiel auf dem tiefen und rutschigen Boden mäßig dahingeplätschert war, kam nach der Kölner Führung etwas Leben in die Bude. Vor allem auch von der Frankfurter Seite aus. Aber, wie gesagt, die Abwehr stand nicht. Die stand dagegen bei den Kölnern, wenngleich Thielen auch hin und wieder etwas zu hart war. Entscheidend aber war, daß die Kölner Stürmer von ihrem Mittelfeld besser versorgt wurden. Vor allem Dirigent Overath war überall. So war auch das 1:3 von Simmet, das von Rupp und Overath vorbereitet worden war, das schönste Tor des Tages. Dagegen hatten die Frankfurter wenig zu bieten. Zwar überzeugte „Oberspielführer" Grabowski (er trug zwei Ringe am Arm) durch schöne Einzeleinlagen, Hölzenbeins Spurts waren sehenswert und Nickels Schüsse gefährlich, und auch Papies hatte einige schöne Spielzüge. Doch das war zu wenig.
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