Eintracht Frankfurt - Hamburger
SV |
Bundesliga 1970/1971 - 1. Spieltag
0:0
Termin: Sa 15.08.1970, 15:30 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Horst Bonacker (Quadrath-Ichendorf)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | Hamburger SV |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Tore: Fehlanzeige Kein Tor in Frankfurt, kein Feuer, kein Pfeffer und kein Paprika. Nach dem mühevollen 0:0 in Frankfurt zwischen dem Hamburger SV und der Eintracht gingen 18.000 Zuschauer enttäuscht vom Platz. Die Mühe und die Qual des ersten Spiels waren umsonst. Wird es für beide Mannschaften eine Saison ohne Zukunft, eine Saison, in der sie das freudlose Leben im Mittelfeld teilen müssen? Die Frankfurter Eintracht hatte das „Vorspiel", das Pokalspiel vor drei Wochen, 2:0 gewonnen, aber von dem Schwung dieses Spieles sah man diesmal wenig. Die Hamburger waren noch mehr auf Sicherheit eingestellt. Ihr 4-4-2 funktionierte als System noch viel besser. So dauerte es lange, bis es gefährlich wurde im Hamburger Strafraum. Aber die Schüsse der Frankfurter waren überhastet, Kalb verpaßte zweimal, dann schoß Rohrbach vorbei und in der 40. Minute die ganz große Chance, doch Rohrbach traf nur den Pfosten. Die zweite Halbzeit versprach aufregender zu werden, aber schließlich war es doch nur ein Strohfeuer. Kalb schoß vorbei, einen Gewaltschuß von Zaczyk faustete Dr. Kunter zur Ecke, und als Grabowski allein im Torraum war, schob Özcan blitzschnell den Fuß vor. Auch diese Chance war vorbei. Das war in der 55. Minute, und von da ab wurden die Torszenen wieder erheblich rarer. Fast schien das Spiel einzuschlafen, trotz des Fleißes auf beiden Seiten. Zum Schluß wurden die Hamburger sogar frecher. Sie erkämpften sich Gleichwertigkeit im Mittelfeld, und als Uwe Seeler sich ein paarmal gut in Szene setzte, erschollen sogar „Uwe-Uwe"-Sprechchöre. Aber trotzdem kam keine Begeisterung auf, Frankfurts und Hamburgs Anhänge hatten lediglich noch die Gelegenheit zu stöhnen, denn die besten Chancen wurden vergeben. Auch Frankfurts Trainer Ribbeck war unzufrieden: „Bei der Vielzahl der guten Chancen hätten wir gewinnen müssen. Es hätte auf keinen Fall passieren dürfen, daß wir am Ende sogar noch zittern und schließlich mit einem Punkt zufrieden sein mußten." Nur ein Mann fühlte sich bei Frankfurt diesmal wohl: Mittelfeldspieler Hölzenbein. Ihm war beim Pokalspiel gegen Offenbach die ungewohnte Rolle eines Stürmers zugeteilt worden, und an dem 0:3 fühlte er sich selbst mit schuldig. Jetzt spielte er wieder im Mittelfeld, hatte Uwe Seeler zu bewachen und brachte trotzdem aus dieser Position den Frankfurter Sturm auf Touren. Hölzenbein: „Hier fühle ich mich viel wohler. Nur schade, daß mich Uwe Seeler so sehr in Trab hielt. Ich wäre gern noch mehr marschiert." Auch die Hamburger hatten beim Abpfiff keine strahlenden Gesichter, die Revanche für die Pokalniederlage war nur halb geglückt. Trainer Ochs: „Ich bin dennoch zufrieden, es hätte zum Schluß fast ein Sieg sein können. Aber unsere Konterstöße waren vor allem in der ersten Halbzeit nicht schnell genug. Auch wurde in der Abwehr etwas zu leichtsinnig gespielt. Und manchmal ließ Sandmann dem Frankfurter Grabowski zuviel Raum." Und damit auch nichts wirklich aus dem Rahmen fiel: Beide
Seiten hatten ihre „bösen Buben". Die Frankfurter in Heese
und die Hamburger in Verteidiger Bonn, der diesmal aber nicht gegen Grabowski,
sondern gegen Rohrbach spielte. Aber beide blieben mit einer Verwarnung
noch im Spiel. Bester Spieler auf dem Platz war der gerade genesene Frankfurter
Libero Friedel Lutz, der viel Beifall auf offener Szene erhielt.
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