Eintracht Frankfurt - Hamburger SV

DFB-Pokal 1969/1970 - Achtelfinale

(Das Spiel wurde wegen der WM erst im Rahmen der Spielzeit 70/71 durchgeführt.)

2:0 (1:0)

Termin: 29.07.1970
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Paul Kindervater (Köln)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (22.), 2:0 Jürgen Grabowski (73.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Hamburger SV

 


  • Arkoc Özcan
  • Willi Schulz
  • Helmut Sandmann
  • Heinz Bonn
  • Jürgen Kurbjuhn
  • Klaus Zaczyk
  • Siegfried Beyer
  • Peter Nogly
  • Franz-Josef Hönig
  • Uwe Seeler
  • Gert Dörfel

 

Wechsel Wechsel
  • Werner Krämer für Heinz Bonn (67. )
Trainer Trainer
  • Klaus-Dieter Ochs



Dr. Kunter rettet den Eintracht-Erfolg

Daß Eintracht Frankfurt das Viertelfinale Im DFB-Vereinspokal erreichte, verdankt die Mannschaft in erster Linie ihrem Torwart Dr. Kunter, der nach der Pause ein halbes Dutzend Chancen von Nogly, Hönig und Seeler zunichte machte. Das 2:0 (1:0) sicherten Nickel mit einem Kopfball nach Flanke Hölzenbeins in der 21. Minute und Grabowski, der in der 73. Minute nach einem indirekten Freistoß ebenfalls mit einem Kopfball Erfolg hatte. Der frühere Düsseldorfer Papies vergab in der 55. Minute eine klare Chance, als er wenige Meter vor dem Tor freistehend das Ziel verfehlte.

Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, in dem die 20.000 Zuschauer im Waldstadion eine starke erste halbe Stunde der Eintracht erlebten. Dann faßte der Hamburger SV Fuß und hatte nach dem Wechsel eine Drangperiode, die bei etwas Glück zu einem anderen Ergebnis hätte führen können. Neben Dr. Kunter als weit herausragendem Spieler zeichneten sich bei Frankfurt Kalb, Hölzenbein und Papies aus, während Grabowski unter dem übertriebenen Einsatz Bonns litt, der allerdings in der 67. Minute gegen Kremer ausgewechselt wurde. Sandmann, Kurbjuhn, Zaczyk und Hönig waren die besten Kräfte beim Hamburger SV, der sich kämpferisch stark einsetzte.

 

Grabi macht den Unterschied

Die Eintracht warf vor 20.000 Zuschauern im Waldstadion den HSV mit einem 2:0 verdient aus dem Pokal. Die Gastgeber waren schneller im Bild, beherrschten die erste Hälfte weitgehend. Die Eintracht hatte nach der Pause den besseren Antritt, überstand die Hamburger Stürmerattacken und konterte zum 2:0. Grabowski war dabei den Mann, der mit seinen Dribblings immer wieder „Gassen" in der HSV-Deckung aufriß. Die Eintracht begann mit stürmischen Angriffen, der HSV mit defensiver Taktik, die der gerissene Willi Schulz als letzter Mann vor Torhüter Özcan mit gewohnter Übersicht organisierte.

Aktivster Mann im quicklebendigen Frankfurter Angriff war Jürgen Grabowski, den sein Bewacher, die HSV-Neuerwerbung Heinz Bonn, nur mit Griffen am Trikot und um den Leib bekämpfen konnte. Dafür gab es schließlich einen Eintrag ins Schiedsrichter-Büchlein. Mit den gefährlichsten Schüssen aber wartete Amateur-Nationalspieler Nickel auf, der in der 22. Minute mit Kopfball auch den Führungstreffer besorgte. Die Hamburger, deren Dreier-Spitze nicht recht zum Zuge kam, hatten vor der Pause ihre besten Chancen. Durch einen Kopfball von Uwe Seeler, der gegen das Lattenkreuz prallte, und Zaczyk, der das von Dr. Kunter verlassene Tor nicht finden konnte. Die Gäste holten bis zur Pause zwar einen 6:4-Vorsprung im Eckenverhältnis heraus — die knappe Eintracht-Führung war jedoch verdient.

Der Mann im Brennpunkt der Ereignisse in der zweiten Halbzeit war Dr. Kunter, denn nun rollte der HSV-Angriff unermüdlich, härter noch und unerbittlicher als vorher die Eintracht-Attacke. Aber der Zahnarzt im Frankfurter Tor schien tausend Hände zu haben und vor allem hatte er den Blick für Situationen.

Mitten hinein in die stürmische Angriffswelle kam die kalte Dusche — der Konterschlag der anderen Seite. In der 73. Minute wurde Dribbelkönig Grabowski im Hamburger Strafraum in die Zange genommen. Pfiffe gegen die Schiedsrichterentscheidung: indirekter Freistoß. Aber Grabowski revanchierte sich, denn von seinem Kopf senkte sich der Schämer-Freistoß in Özcans Netz. Pech für den HSV, daß ausgerechnet Seeler einen unverständlichen „Indirekten" hoch über die Latte bolzte.

 

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