Schalke 04 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1969/1970 - 19. Spieltag

0:0

Termin: Sa 17.01.1970, 15:30 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Elmar Schäfer (Neustadt)
Tore: ./.

 


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Schalke 04 Eintracht Frankfurt

  • Josef Elting
  • Hans-Jürgen Becher
  • Friedel Rausch
  • Hans-Jürgen Wittkamp
  • Klaus Fichtel
  • Herbert Lütkebohmert
  • Heinz van Haaren
  • Waldemar Slomiany
  • Reinhard Libuda
  • Jürgen Sobieray
  • Manfred Pohlschmidt

 


 

Wechsel
  • Klaus Scheer für Jürgen Sobieray (46.)
Wechsel
Trainer
  • Rudolf Gutendorf
Trainer

 

 

Auf dem Doktor ist Verlaß

Schalke hatte in gut 70 der 90 Minuten deutliche Feldvorteile, bestürmte fast pausenlos das Tor von Dr. Kunter, brachte den Ball aber trotzdem nicht im Tor der Frankfurter unter. Zu gut gestaffelt stand die vielbeinige Abwehr der Frankfurter, zu unentschlossen waren die Schalker Stürmer. Der Fehler, an dem alles lag: es wurde zu sehr in die Breite gespielt! Immer wieder quer und zurück, anstatt steil und direkt. Natürlich war es gegen eine so defensiv eingestellte Elf wie die der Eintracht alles andere als einfach, zu einem Torerfolg zu kommen, aber so hilflos wie sich die Schalker zeitweise anstellten, darf man einfach in der Bundesliga nicht sein.

Es gibt seit eh und je gegen einen Beton-Block ein bewährtes Mittel: Spiel über die Flügel! Aber hier begann auch schon das Schalker Dilemma, denn die Elf besaß praktisch nur einen Außenstürmer, nämlich Libuda. Slomiany stand zwar mit der Nummer 11 auf dem linken Flügel, aber von ihm ging so gut wie keine Gefahr aus. Erstens kam er mit dem tiefen Boden nicht zurecht und zweitens war er einfach nicht spritzig genug, um gegen einen so konsequenten Mann wie Schämer zum Erfolg zu kommen. Hier machte Trainer Gutendorf einen Fehler. Er hätte Slomiany, der in Auswärtsspielen als „taktischer Linksaußen“ durchaus zu akzeptieren ist, unbedingt auswechseln müssen. Mit einem echten Linksaußen (Pohlschmidt, dafür Wittkamp Mittelstürmer und Senger Vorstopper) wäre diese Eintracht-Deckung eher aufzureißen gewesen.

So aber rannten sich die Schalker, die praktisch nie über links spielen konnten, ständig in der Mitte fest, wo die Frankfurter nur darauf lauerten, um klärend dazwischen fahren zu können. Schalke zeigte eine enttäuschende Leistung. Die lange Pause ist nicht spurlos an der Mannschaft vorübergegangen. Ein blindes Verstehen gibt es zur Zeit nicht wieder. Hinzu kam, daß mehrere Spieler äußerst schwach und leichtsinnig spielten. Neben Slomiany vor allem Fichtel, der sich zu etlichen Leichtsinnigkeiten hinreißen ließ, dazu aber auch Rausch, der mit Grabowski seine liebe Not hatte. Wirklich stark eigentlich nur Elting im Tor, Wittkamp als unermüdlicher Motor und Gegenspieler von Heese, außerdem mit Abstrichen van Haaren und Libuda.

Bei Frankfurt, das praktisch nur mit einem Zwei-Mann-Sturm spielte (einer der drei nominierten Stürmer war ständig hinten), dominierte eindeutig die starke Abwehr. Allen voran ist Torhüter Kunter, der einen Glanztag hatte. Aber auch Schämer. Huberts (als Ausputzer). Lutz und Wirth spielten stark. Das „Duell der Rechtsaußen“ Libuda contra Grabowski entschied Libuda diesmal für sich, allerdings muß man dabei die Einschränkung machen, daß er auch viel mehr Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen, da Grabowski praktisch auf die wenigen Pässe seiner Mittelfeldspieler angewiesen war. Glanzform hatten beide nicht.

 

 

Eintrachts Maskottchen ist ein Pony

Geschenk der Henninger-Brauerei an den Bundesligaverein

Kölns Geißbock Hennes und Bremens Widder Picco haben Gesellschaft bekommen. Der Glücksbringer der Frankfurter Eintracht heißt Schöppchen, ist ein Pony und seit Mittwoch im Besitz des Vereins. Generalkonsul Bruno Schubert, Inhaber der Henninger-Brauerei, vollzog die Übergabe an Präsident Rudi Gramlich inmitten der Eintracht-Mannschaft, die sich anschließend mit ihrem Maskottchen anzufreunden versuchte. Am besten gelang es Gerd Trinklein. Seine langen Beine reichten aus, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren.

Anschließend waren die Bundesligaspieler, Trainer Erich Ribbeck und Vorstandsmitglieder Gäste der Brauerei im umgebauten Wintergarten des Henninger-Turms hoch über der Stadt. Dabei wurde nicht nur den Geburtstagskindern der letzten Tage (Karlheinz Wirth (geb. 20.01.1944) wurde am Dienstag 26, Friedel Lutz (geb. 21.01.1939) am Mittwoch 31 Jahre alt) zugeprostet, sondern auch über aktuelle Tagesprobleme diskutiert.

 

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