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Eintracht Frankfurt - 1. FC
Köln |
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Bundesliga 1969/1970 - 13. Spieltag
0:0
Termin: Sa 06.12.1969, 15:30 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Horst Herden (Hamburg)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | 1. FC Köln |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Grabowski war König Die Eintracht spielte auf dünner Schneedecke so viele Chancen heraus, daß eigentlich Tore für drei gewonnene Spiele hätten fallen müssen. Aber nur eine Schämer-Bombe donnerte gegen den Pfosten und ein Kopfball von Lutz prallte am Holz auf der anderen Seite ab. Was dazwischen lag, war bei dem großartigen Manglitz in sicheren Händen. Nach der Pause kam das zustande, was man ein „normales Spiel“ nennen kann: Mit leichter Feldüberlegenheit der gastgebenden Frankfurter und etwas besseren Torchancen für die Kölner. Aber es blieb beim 0:0.
Wo lag die Ursache? Kölns Trainer Hans Merkle nach dem Schlußpfiff: „Als es in der Nacht anfing zu schneien, rutschte meiner Mannschaft das Herz in die Hose“. Und weiter: „Selten war so klar, daß es bei meiner Mannschaft nicht läuft, wenn es bei Overath nicht läuft.“ Dazu kam auf der Gegenseite der 'Zorn über die letzte Stuttgarter 0:4-Schlappe. Beides zusammen schuf die Voraussetzungen dafür, daß in den ersten 45 Minuten ein Spiel abrollte, das die Eintracht in der Rolle des Lehrmeisters und die Gäste in der des Anfängers zeigt. Während Kölns Kapitän Overath ein Dutzend-Spiel lieferte, war der neue Kapitän drüben, der Mann mit der gleichen Nr. 10 auf dem Trikot, König auf dem Platz. Nachdem Jürgen Grabowski mal auf dem einen, mal auf dem anderen Flügel den Frankfurter Angriff angekurbelt hatte, zog er diesmal die Fäden im Mittelfeld. Nie konnte ihn sein Bewacher Simmet halten, oft wurde auch Weber dahinter noch „vernascht“, obwohl das Paar Weber/Biskup (bis zu dessen Verletzung) und danach Weber/Blusch noch das Schlimmste verhüteten. Als der Eintracht-Sturmlauf sich totgelaufen hatte, drehten die Kölner auf. Aber immer noch kam Hornig an Weber nicht vorbei, erzielte Rupp das einzige Tor aus klarer Abseitsstellung und feuerte Löhr haushoch darüber. (Kicker)
Schön lobt Grabowski Jürgen Grabowski spielt neuerdings zwei neue Rollen: Die eine war allerdings schon bekannt: Sic trug ihm Trainer Erich Ribbeck auf. Jürgen kommt bei der Frankfurter Eintracht aus der zweiten Reihe, was ihn allerdings nicht daran hindert, dort oft Platz und Wege zu suchen, wo er eigentlich „zu Hause“ ist: Auf den Flügeln. Die zweite neue Rolle trug ihm die Mannschaft auf: Seit Mitte vergangener Woche ist Jürgen Kapitän der Frankfurter. Dieter Lindner, jahrelang Spielführer Eintrachts, steht derzeit als Spieler nicht zur Debatte. Lothar Schämer, Lindner-Nachfolger, gab sein Amt aus privaten Gründen zurück. Ich fragte den Bundestrainer über den neuen Grabowski: „Es ist wirklich ein neuer Grabowski! Er setzt seine spielerischen Mittel richtig ein, er hat Zug zum Tor, er ist energischer geworden. Dieser Grabowski ist für die Nationalmannschaft wieder hochinteressant geworden. Gegenüber dem Frühjahr, als ich ihn zuletzt gesehen hatte, ein spürbarer Schritt nach vorn. Er verplempert sein Können nicht mehr, er weiß worauf es im Spiel ankommt. Ein Grabowski in dieser Form gehört zu unserem Aufgebot, für beide Flügelposten.“
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