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Eintracht Frankfurt - Werder
Bremen |
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Bundesliga 1969/1970 - 9. Spieltag
2:1 (0:0)
Termin: Mi 15.10.1969, 20:00 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Walter Eschweiler (Euskirchen)
Tore: 0:1 Bernd Windhausen (62.), 1:1 Friedel Lutz (74.), 2:1 Friedel Lutz (78.)
Eintracht Frankfurt | Werder Bremen |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Lutz machte alles gut Es dauerte lange, bis die Bremer Festung im Frankfurter Waldstadion sturmreif geschossen war. Eine Stunde lang zog die Eintracht zwar ein gefälliges Mittelfeldspiel auf, aber an der Strafraumgrenze des Gegners wollte es gegen die hart einsteigende Werder-Abwehr nicht mehr klappen. Als dann in der 62. Minute die Norddeutschen durch einen Glückstreffer von Windhausen sogar das Führungstor erzielt hatten, schien die Überraschung perfekt zu sein. In den letzten zwanzig Minuten aber verdoppelten die Frankfurter ihren Druck, und Verteidiger Lutz war es, der innerhalb von fünf Minuten das Eisen mit zwei aus dem Gedränge heraus erzielten Treffern noch einmal aus dem Feuer riß.
Man merkte vom Anpfiff weg, daß die Eintracht wußte, worum es ging. Die Mannschaft, die ein Spiel sonst gern langsam angehen läßt, übernahm sofort das Kommando. Aber die ersten großen Chancen wurden versiebt: Hölzenbein hob in der 4. Minute zwei Meter vor dem Tor den Ball über den Kasten, Jusufi köpfte zehn Minuten später aus der gleichen kurzen Distanz neben den Pfosten. Dazwischen lagen Bremer Gegenstöße mit entschlossenen Schüssen, die auch einen Kunter im Eintracht-Tor bei den tückisch-unberechenbar über das Feld ziehenden Nebelschwaden Mühe bereiteten. Sein Gegenüber Bernard aber machte bei Mordsschüssen von Kalb und Heese keine schlechtere Figur. In der 28. Minute rettete der routinierte Schütz bei einer gefährlichen Flanke von Hölzenbein vor dem hinter ihm lauernden Grabowski. Er schlenzte den Ball zur vierten Frankfurter Ecke über das leere Tor. So hielt die Feldüberlegenheit der Gastgeber zwar an, zählbare Erfolge aber wollten sich nicht einstellen. Vielleicht lag es daran, daß gegen die tief gestaffelte und hart dazwischenfahrende Bremer Abwehr nicht steil genug gespielt wurde. Hölzenbeins Solos über das ganze Feld ließen dem Gegner Zeit, sich immer wieder zu formieren. So ging es mit einem für die Bremer Gäste schmeichelhaften 0:0 in" die Pause. Der nach dem Wechsel anstelle von Hommrich auf den Platz gekommene Huberts setzte drei Minuten nach dem Wiederanpfiff aus dem Hinterhalt eine Maßflanke auf den Kopf von Heese, der das Leder nur knapp neben das Lattenkreuz ins Aus katapultierte. Aber dann kam die kalte Dusche in der 62. Minute: einen Bremer Eckball von links beförderte die Frankfurter Abwehr dem ganz allein rechts drüben stehenden Windhausen genau vor die Füße. Der Werder-Mittelstürmer schoß ohne Zögern, und der Ball rutschte genau neben dem Pfosten ins Netz. Als die Eintracht wie erstarrt diesen Schock zu verdauen versuchte, war es dann Friedel Lutz, der Pechvogel von Braunschweig mit seinem Eigentor, der zweimal hintereinander für seine Frankfurter das Eisen aus dem Feuer riß. In der 74. und 78. Minute tauchte der Verteidiger bei den Frankfurter Dauerangriffen im Bremer Strafraum mit auf, und zweimal hintereinander bezwang er Torhüter Bernard aus kürzester Entfernung.
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