![]() |
Bayern München - Eintracht
Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1969/1970 - 3. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: Mi 27.08.1969, 20:00 Uhr
Zuschauer: 29.000
Schiedsrichter: Alfred Köhler (Wanne-Eickel)
Tore: 0:1 Georg Schwarzenbeck (16., Eigentor) 1:1 Dieter Brenninger (44.), 2:1 Günther Michl (87.)
Bayern München | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer |
Eine unglückliche Niederlage Bis zur 87. Minute vermochte die ohne Huberts und Jusufi spielende Frankfurter Eintracht gegen den deutschen Meister, bei dem Starek im Mittelfeld durch seine sonst so geschickt angewandte Verzögerungstaktik fehlte, ein 1:1 zu halten. Im Münchner Nieselregen und vor der überraschend großen Zahl von 29.000 Zuschauern kam Eintracht Frankfurt ohne Huberts und ohne Jusufi zum Spiel gegen den deutschen Meister, der in der ersten Viertelstunde beinahe mit stürmischer Brachialgewalt die elastische Wand der Eintracht-Abwehr, die oft mit fünf und sieben Mann geschickt gestaffelt agierte, zu durchbrechen, versuchte. Aber nach 16 Minuten passierte das Unerwartete. Nach einem Eckball und einer Flanke des großartig aufgezogenen Grabowski, der Pumm manche Sorge bereitete, köpfelte Hölzenbein an die Unterkante der Latte. Torhüter Maier machte dabei keine gute Figur, und bei seinem Rettungsversuch schlug Schwarzenbeck den Ball nochmals an die Unterkante des Gebälks, von wo aus er zum 0:1 ins Netz sprang. Die junge, wieder mit vier Amateuren besetzte Elf der Frankfurter machte einen quicklebendigen Eindruck, spielte die Bälle schnell ab und hatte in Grabowski und dem stämmigen, dennoch gewandten Heese gefährliche Stürmer. Selbst Franz Beckenbauer hatte mitunter Not und griff etwa Mitte der ersten Halbzeit zu bei ihm nicht gekannten harten Mitteln.
Das Fehlen des verletzten Starek machte sich insofern bemerkbar, als die Bayern mit dem Kopf durch die Wand wollten und Stareks oft geschicktes taktisches Verzögern fehlte. Als man sich schon mit dem 0:1-Rückstand zufriedengeben wollte, schaffte eine weite Flanke von Roth aus dem Mittelfeld doch noch den Ausgleich. Zwar verpaßte Müller den Ball, dafür wuchtete Brenninger das Leder mit Kopfstoß an dem glänzenden Kunter vorbei zum 1:1 ins Netz. Vorher aber war Kunter, vor allem in der ersten halben Stunde, überragender Mann, als er wenigstens ein Dutzendmal auch die gefährlich Schüsse der Bayern großartig parierte oder aber den Münchner Stürmern mit zauberhafter Reaktion noch zuvorkam, wenn sie bis vors Tor kombinierten. Auch in der zweiten Halbzeit lieferten die Frankfurter über lange Strecken eine ausgeglichene Partie, während die Bayern wieder viel zu umständlich in die Breite spielten und Ohlhauser (anscheinend noch von seinem Versagen in Mönchengladbach nervlich angeknackst) beinahe ganz im Angriff ausfiel. Die beste Chance hatte dann nach einem Steilpaß von Pumm Gerd Müller. Aber wieder war es Kunter, der dem Münchner Torjäger den Winkel großartig abschnitt, so daß Verteidiger Hemmrich, der sich nun öfters nach vorn pirschte und zweimal Sepp Maier prüfte, noch retten konnte. In der 85. Minute brachte Müller im Fallen noch einen Schuß an, aber wieder war Kunter zur Stelle und rettete. Die Frankfurter hielten konditionell hervorragend mit, und schon glaubte man, daß die Bayern, den ersten Heimpunkt verloren hatten, da gelang dem Publikumsliebling, dem kleinen Papiergewicht Michl, auf Steilvorlage des besten Bayern-Feldspielers, Pumm, doch noch mit einem unhaltbaren Flachschuß in die lange Ecke drei Minuten vor Schluß das 2:1.
|