Kilmarnock F.C. - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1968/1969

1:1 (1:0)

Termin: 12.04.1969
Zuschauer: 10.513
Schiedsrichter: Davidson (Glasgow)
Tore: 1:0 Queen (7.), 1:1 Bernd Nickel (63.)

 

 

'100 Jahre Kilmarnock F.C.'


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Kilmarnock F.C. Eintracht Frankfurt

  • McLaughlan
  • King
  • Dickson
  • Gilmour
  • McGrory
  • Beattie
  • Tommy McLean
  • Queen
  • Morrisson
  • Jimmy McLean
  • McIlroy

 


 

Wechsel
  • Evans für J. McLean (57.)
  • McKellan für Morrison (66.)
Wechsel
Manager
  • Walter McRae
Trainer

 

 

Nickels Tor nach Schämers Freistoß

FC Kilmarnock—Eintracht Frankfurt 1:1 (1:0)

Die Frankfurter Eintracht startete ihre Schottlandreise beim FC Kilmarnock mit einem Unentschieden. Das 1:1 war hochverdient und ist eine gute Empfehlung für die zweite Partie am Montag bei den Hearts of Edinburgh, deren Jubiläumsgast die Riederwälder sind. In Kilmarnock staunte man jedenfalls über die Frankfurter Elf, die 1964 im Messepokalspiel an gleicher Stätte, wenn auch stark ersatzgeschwächt, 1:5 verlor und ihren Vorsprung vom 3:0-Sieg in Frankfurt verspielt hatte.

Von der damaligen Eintracht-Elf waren beim Wiedersehen am Samstag noch Huberts, Schämer Lindner und (auf der Ersatzbank) Kraus dabei. Die „drei Musketiere" spielten diesmal aber sämtlich andere Rollen als vor fünf Jahren, als Huberts und Schämer noch Stürmer und Lindner noch Verbinder waren. Lindner kam nach einer Viertelstunde für Karlheinz Wirth aufs Feld, der sich eine Prellung zuzog, über deren Folgen am Samstagabend noch nichts zu sagen war. So wurde Jusufi, der mit Grabowski zusammen den ersten Eintrachtwirbel entfachte, Außenverteidiger, und Lindner reihte sich innen in die Abwehr ein.

Vorher, in der 7. Minute, war schon das Führungstor der Gastgeber durch Queen gefallen. Es war praktisch die einzige große Möglichkeit Kilmarnocks vor der Pause. In dieser Zelt spielte die Eintracht so gut auf, daß Tore hätten fallen müssen. Die routinierte und harte Abwehr der Schotten unter McCrory zerstörte die Möglichkeiten, die Frankfurts Stürmer nicht selbst ausließen. In vorzüglicher Form stellte sich wieder Grabowski vor, mit dem Kilmarnock am meisten Mühe hatte. Zweimal flogen Schüsse von Grabowski und Bellut nur haarscharf am Tor vorbei, einmal verfehlte Nickel mit Kopfball.

Trainer Erich Ribbeck war wenigstens zufrieden, daß nach der Pause der Ausgleich fiel. Um diese Zeit war die Partie längst nicht mehr so gut wie vorher, und die Eintrachtüberlegenheit vorüber. Als es nach 63 Minuten zu einem Freistoß in aussichtsreicher Lage kam, stellte sich Lothar Schämer bereit. Sein harter Schuß prallte an der Mauer ab und Nickel schlug den zurückkommenden Ball blitzschnell und hart ins Tor. Zum Schluß gab es für den Frankfurter Torschützen noch eine tolle Möglichkeit. Aber er wollte noch Grabowski anspielen. Unterwegs verdarb ein Schottenbein die gutgemeinte Aktion.

Die glänzend eingestellte Eintrachtdeckung zeigte sich den schottischen Steilangriffen immer gut gewachsen. Allerdings war die Elf des FC Kilmarnock nicht vor jener Klasse wie 1964, als sie anschließend schottischer Meister wurde. Der damalige Spielmacher McIllroy, fristete am linken Flügel kein erfolgreiches Dasein gegen Jusufi, der in seiner bekannten Weise oft genug seine Angriffe vom Flügel aus startete und zu den Besten in der sehr ausgeglichen spielenden Elf des Bundesligisten zählte.

Willi Huberts meinte, die Rehabilitation von 1964 sei gut gelungen. „Was hätten wir damals für ein 1:1 gegeben?" Damals kam die Eintracht nach Kilmarnock (in die Stadt von Jonny Walker) nach einem 0:7 gegen Karlsruhe und fuhr weiter nach Berlin, wo sie 3:1 gegen Hertha BSC gewann. Diesmal führt der Weg über Glasgow, Edinburgh zum Bundesligaspiel nach Mönchengladbach. ('Frankfurter Rundschau' vom 14.04.1969)

 

 


 

 

Treffen der Freundschaft

Erste Frankfurter Schottland-Vorstellung: 1:1 in Kilmarnock

Die Partie zwischen dem schottischen Jubiläums verein FC Kilmarnock und der Frankfurter Eintracht vor rund 10.000 Zuschauern Im Rugby-Park der alten Whiskystadt vertiefte den Gesamteindruck des ganzen Besuches: Es war ein Treffen der Freundschaft, das auch mit einem freundschaftlichen 1:1 endete, mit dem beide Seiten wohl zufrieden sein durften. Nicht ganz so zufrieden waren die Verantwortlichen hier wie dort, denn McCrac, Manager des gastgebenden Hundertjahrvereins, hätte angesichts der Kassenebben durch ein Defizit von rund 30.000 Pfund in der vergangenen Saison bei strahlendem Sonnenschein gern die doppelte Anzahl von Fußballfans durch die Drehkreuze marschieren sehen, und Eintracht-Coach Erich Ribbeck denkt in Schottland mehr an das kommende Punktespiel in Mönchengladbach. Dafür aber eröffnete Kilmarnock keine allzu günstigen Prognosen.

Die erste kalte Dusche gab es für den Gast bereits in den ersten zehn Minuten: Durch das schottische Führungstor von Queen, bei dem die Frankfurter Abwehr insgesamt keine gute Figur machte — und vor allem durch die schnelle Verletzung des rechten Verteidigers Wirth, der gleich darauf Lindner Platz machen mußte. Der kritische Ribbeck später „Wäre Wirth so konzentriert und energisch in den Zweikampf gegangen wie sein schottischer Gegner, dann wäre er gar nicht verletzt worden Aber gerade sein Zögern hat ihn umgeworfen." Masseur Adolf Bär, der anstelle seines erkrankten Sohnes die Eintracht in Schottland begleitet, mußte sich im Hotel gleich an die Arbeit machen mit "Kallas" Knieprellung

Nach der Pause wurden die 10.000 mit ihrer Mannschaft immer unzufriedener, die den steifen Rückenwind nicht zu nutzen verstand, Ausbälle und Fehlpässe am laufenden Band fabrizierte und immer unkonzentrierter wurde. Trotzdem war der Ausgleich recht glücklich. In der 64. Minute schickte Schämer einen Freistoß auf das Tor von Kilmarnock, der Schlußmann im gelben Trikot stand in der richtigen

Ecke, aber der dazwischenstehende Nickel hielt den Ball ab und ließ ihn in die andere Ecke rollen. Hätte die Eintracht ihren Angriff nun auch zahlenmäßig verstärkt, dann wären die durch das Ausscheiden von Jimmy McLean ihres Kopfes beraubten Schotten in die Knie zu zwingen gewesen.

So blieb es beim nicht ganz zufriedenstellenden 1:1, das durch strahlenden Sonnenschein, zwei farbenprächtige Schotten-Bands und die rührende Zeremonie eines nicht endenwollenden Beifalls bei der Vorstellung von gut und gern drei Dutzend bewährter Kilmarnock-Kämpen, zwar nicht aus dem ganzen, aber sich aus einem halben Jahrhundert der Vereinshistorie, seine freundlichen Tupfer erhielt. ('Frankfurter Neue Presse' vom 14.04.1969)

 



 

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