Borussia Dortmund - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1968/1969 - 25. Spieltag
0:1 (0:1)
Termin: Fr 07.03.1969, 20:00 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Horst Herden (Hamburg)
Tore: 0:1 Horst Trimhold (27, Eigentor)
Borussia Dortmund | Eintracht Frankfurt |
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Gern genommenes Geschenk Bei der Borussia nutzt alles Wehklagen nicht! Die Punkte sind futsch. Sie könnten bei der Bilanz im Juni vielleicht einmal sehr fehlen. Was nutzt aller Hinweis aus Dortmunder Sicht, daß mit Sigi Held (Darmgrippe), Willi Neuberger (Prellung, Gerd Peehs (Bluterguß) Rudi Assauer (Achillessehnenverletzung) gleich vier Korsettstangen fehlten. Das kann den Frankfurter Sieg nicht schmälern. Der Borussia muß man allerdings Gerechtigkeit widerfahren lassen in der Hinsicht, daß alle eingesetzten Spieler vorschriftsmäßig gekämpft haben. Wenn sie es nach dem 0:1 mit taktisch untauglichen Mitteln versuchten, dann darf man das vor allem den sogenannten „Vertretern" nicht ankreiden. Die spielführende Hand, die Horst Trimhold hätte sein sollen, war vorzeitig entnervt worden. Seine Mithilfe zum entscheidenden Tor ließ ihn später in blindem Eifer Fehler in Serie produzieren. Die so führerlosen Angreifer vermochten nur die optische Überlegenheit zu erzwingen. Vor allem nach der Pause. Aber echte Gefahr für Tilkowski gab es nur selten. Sicherlich, Emmerich behauptete nachher Stein und Bein, daß sein Kopfball in der 44. Minute von Tilkowski erst hinter der Torlinie erwischt wurde, aber, was soll's, Schiedsrichter Herden (weit vom Tatort) und auch sein Assistent an der Außenlinie konnten das nie festgestellt haben. Dazu sind die Flutlicht-Funseln im Stadion Rote Erde viel zu schwach. Emmerichs Lattenkracher in der 24. Minute und Erlers Pfostenschuß hätten aber auch dem hervorragend haltenden Hans Tilkowski keine Chance gelassen, wenn etwas genauer gezielt worden wäre. Daß Emmerich nach Erlers Schuß den rückprallenden Ball mit der Hand spielte und dann erst einkanonierte, war von Herden richtig gesehen worden. Die vereinzelten Ausfälle der Frankfurter nach dem Wechsel sahen gefährlicher aus als Borussias Sturmlauf, der meistens schon an der Strafraumgrenze gestoppt werden konnte. Was vor allem von den Flügeln als Flanken kam, töteten Lutz und Huberts in Zusammenarbeit mit Hans Tilkowski souverän. Daß die eingefleischten Dortmunder Zuschauer bei einigen unverständlichen Entscheidungen Herdens immer mehr in Weißglut gerieten, änderte nichts an der Tatsache, daß die Borussia zwei Punkte verloren hat, die erst einmal wieder eingespielt sein wollen. Und am Dienstag kommt der FC Schalke 04 zum Westfalenderby ins Stadion Rote Erde! Stimmen Die BVB-Spieler schlichen schuldbewußt in die Kabine. Aber Trainer Helmut Schneider nahm seine Mannschaft in Schutz: „Ich kann keinen verdammen. Dieses dumme Tor konnte jedem anderen auch passieren. Die Jungen haben doch gekämpft und bis zum Schlußpfiff versucht, wenigstens noch das 1:1 zu erzwingen. Aber es war alles gegen uns. Ich kann nur hoffen, daß am Dienstag gegen Schalke Held und Neuberger wieder mit von der Partie sein werden. Erich Ribbeck (Eintracht) wirkte nach dem Schlußpfiff wie erlöst: „An ein gutes Spiel war in der augenblicklichen Situation beider Mannschaften nicht zu denken: Wir spielten so, wie man nach einer Führung auswärts auftrumpfen muß. In der Zeit unserer Bedrängnis gefielen mir aus unserer insgesamt kämpferisch starken Mannschaft vor allem Tilkowski, Jusufi und Kalb." Bernd Nickel (Eintracht): „Ein Geschenk, aber wir
nehmen gern." (Kicker)
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