Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

DFB-Pokal 1968/1969 - 1. Runde

6:2 (2:0)

Termin: 04.02.1969
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Schäfer (Neustadt)
Tore: 1:0 Hermann-Dieter Bellut (6.), 2:0 Jürgen Grabowski (16.), 3:0 Hermann-Dieter Bellut (51.), 3:1 Held (69.), 4:1 Hermann-Dieter Bellut (75.), 4:2 Weist (76.), 5:2 Bernd Nickel (79.), 6:2 Jürgen Grabowski (86.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund

 


  • Bernhard Wessel
  • Theodor Redder
  • Wilhelm Sturm
  • Wolfgang Paul
  • Klaus Brakelmann
  • Werner Weist
  • Dietmar Erler
  • Lothar Emmerich
  • Horst Trimhold
  • Willi Neuberger
  • Siegfried Held

 

Wechsel
Wechsel
  • Rudolf Assauer für Klaus Brakelmann (46.)
  • Dieter Kurrat für Dietmar Erler (69.)
Trainer Trainer
  • Helmut Schneider


 

 

Bei Bellut platzte der Knoten


Ist Dieter Bellut aus Wolfsburg, der so lange im zweiten Glied der Frankfurter Eintracht gestanden hat und immer nur zur Aushilfe bald auf diesem, bald auf jenem Posten in der Mannschaft herumgeschoben wurde, der neue Mittelstürmer, den Trainer Erich Ribbeck so lange gesucht hat? Am Dienstagabend schoß er im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund drei von sechs Frankfurter Toren und gab dem Angriffsspiel der Eintracht endlich jenen Druck, der ihr so lange gefehlt hat.

Allerdings war das am Dienstagabend die schwächste Borussia, die sich je am Main vorgestellt hat. Eine Mannschaft, die sonst so clever ist und diesmal gespielt hat wie Amateure. So war zunächst einmal die Abwehr der Gäste von der ersten Minute an völlig durcheinander, weil Wessel im Tor keinen Ball festhalten konnte und sich immer wieder in der Richtung der Schüsse verrechnete, weil dazu Stopper Paul steif und unbeholfen im Strafraum herumstand und nie seinen Mann halten konnte. Damit war es kein Wunder, daß die ganze Borussen-Abwehr immer wieder wie ein aufgescheuchtes Hühnervolk wirkte, in das der Habicht stößt. Dazu fand Trimhold im Mittelfeld einfach keine Bande, und so hing auch das Angriffsspiel der Gäste ständig in der Luft. Das galt in erster Linie für Held, neben dem sich nur Neuberger einigermaßen behaupten konnte. Sonst war nichts zu sehen vom Dortmunder Sturm.

Zieht man diese schwache Dortmunder Gegenwirkung in Betracht, so muß man sich hüten, den Frankfurter Sieg schon über den grünen Klee zu loben und eine gute Ausgangsposition für die nächsten Bundesligaspiele als sicher anzusehen. Es bleibt aber, daß die Eintracht endlich einmal nicht nur gut spielte, sondern auch von Beginn an ohne Zögern schoß. Vor allem eben Bellut. Daß der erste Weitschuß von ihm bereits ins Schwarze traf, daß wenig später Grabowski einen seiner Alleingänge mit einem weiteren Prachttor abschloß, das gab der Mannschaft natürlich Selbstvertrauen. Aber wieder zeigte sich, als sie in der zweiten Halbzeit das Tempo zu drosseln versuchte, daß so etwas schiefgehen muß.

Kalb und Hölzenbein sind bei aller Begabung nicht routiniert genug, um das Spiel dann im Mittelfeld langsamer werden zu lassen, ohne daß der Gegner daraus Kapital schöpfen kann. Es gab also zwei Gegentreffer, aber diesmal hatte die Eintracht Kraft und Selbstvertrauen genug, um bis zum Ende das Spiel wieder fest in die Hand zu bekommen und das halbe Dutzend voll zu machen. Wann ist das den Frankfurtern zum letzten Male gelungen?

 

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