Eintracht Braunschweig - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1968/1969 - 21. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: Sa 01.02.1969, 15:30 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Wilfried Hilker (Bochum)
Tore: 1:0 Hartmut Weiß (9.)
Eintracht Braunschweig | Eintracht Frankfurt |
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Notiert den Namen Kalb Die Braunschweiger hatten die Strapazen des Dienstag-Pokalkampfes gegen 1860 München noch nicht verkraftet. Nach großartigem Auftakt verlor die Mannschaft immer mehr die Linie. Großartigen Paraden von Wolter hatten es die Niedersachsen zu verdanken, daß kein Unheil entstand. Die letzten 602 Minuten in Spielen gegen Bundesligagegner ließ der Nationaltorhüter keinen Treffer mehr zu. Neben ihm überzeugte eigentlich nur noch Kaack. Er ließ Abbe und später Keifler keine Chance. Die Führungsrolle bei den Gegenstößen übernahm Ulsaß. Aber Hölzenbein beschattete ihn sehr aufmerksam. Bernd Dörfel konnte diesmal sein Können nur andeuten. Kalb setzte ihm schwer zu. Den Namen Kalb muß man sich notieren. Braunschweigs Angriffsspitzen trugen Gefahr in den Frankfurter Strafraum, solange das Spiel bei den Niedersachsen gut lief. Die Frankfurter hinterließen vom Spielerischen her einen ausgezeichneten Eindruck. In ihren Aktionen steckte viel Elastizität. Geschickt und elegant wußten sie mit dem Ball umzugehen. Huberts als „Libero" gibt der gesamten Deckung Sicherheit. Und Wirth blieb in der Beschattung seines Gegenspielers weit konsequenter als sonst Jusufi, der wegen Verletzung pausiert. Keinerlei Respekt zeigten die talentierten Hölzenbein und Kalb im Mittelfeld gegen Ulsaß und Dörfel. Über weite Strecken lag bei dem Frankfurter Gespann die Initiative. Vorn aber fehlte ein Mann, der im bedingungslosen Einsatz den Weg zum gegnerischen Tor suchte. Grabowski trickste oft Schmidt aus, hatte aber kein Gefühl dafür, sich im richtigen Moment vom Ball zu trennen. Zudem sah er tatenlos zu, wenn sein unmittelbarer Gegenspieler von der Defensive auf Offensive umschaltete. So tauchte Schmidt, der sein 175. Bundesligaspiel bestritt, vor allem in der ersten Halbzeit häufig im Frankfurter Strafraum auf. Zuviel Klein-Klein Frankfurts Trainer Ribbeck war wenig zufrieden: „Bei uns wird in entscheidenden Situationen zu viel Klein-Klein gespielt." Lob verteilten die Braunschweiger Spieler an ihren Gegner. Oldtimer Schmidt: „Unverständlich, daß eine Mannschaft, die einen so guten Fußball spielt wie Frankfurt, in der Tabelle unten steht." Auch von Braunschweigs Trainer Johannsen war Anerkennung für die Hessen zu hören: „Sie haben einen starken Eindruck hinterlassen. Taktisch sind sie weit besser ausgerichtet als früher. Wenn ich an das Alter dieser Mannschaft denke, dann müßte eigentlich in der Zukunft von ihr manches Gute zu erwarten sein." Zur Leistung der eigenen Mannschaft äußerte
Johannsen: „Ich möchte die Spieler doch etwas in Schutz nehmen.
Das Tempospiel am Dienstag gegen 1860 steckte doch noch in den Knochen."
Diese Ansicht vertraten auch die beiden rumänischen Trainer Ilie
Oana (Ploesti) und Nicolas Dumitru (Bacau), die eine Woche lang die Trainingsmethoden
der Braunschweiger studiert hatten. Oana: „Vielleicht fiel das Tor
auch zu schnell. Eine rasche Führung muß nicht immer unbedingt
gut sein. (Kicker) |