Juventus Turin - Eintracht
Frankfurt |
Messepokal 1968/1969 - 2. Runde, Hinspiel
0:0
Termin: 06.11.1968 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Gardezabal (Spagna)
Tore: ./.
Juventus Turin | Eintracht Frankfurt |
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Ein halber Sieg Durch eine große kämpferische Leistung gelang es der Frankfurter Eintracht, in der zweiten Runde des Messepokals beim vielfachen italienischen Meister Juventus Turin ein 0:0 zu erreichen. Die Frankfurter verdanken den Erfolg, der eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Frankfurt darstellt, hauptsächlich der großartigen Leistung der Abwehrmänner Tilkowski, Wirth, Bellut, Lutz, Schämer und Kraus. Für die Eintracht begann das Spiel im Stadion Communale unter ungünstigsten Vorzeichen: Kapitän Lindner wurde am Abend vor der Messepokalbegegnung plötzlich krank und mußte ins Bett. Trainer Ribbeck, der ohne Kunter, Grabowski, Bechtold, Huberts und Jusufi die Reise angetreten hatte, rief kurzerhand in Frankfurt an und beorderte Huberts nach Italien. Der Österreicher setzte sich ins Flugzeug und flog schnellstens nach Turin. Die Frankfurter begannen mit einer Verlegenheitself, die sich aber schon bald als eine Kampftruppe mit hoher Moral entpuppte. Da Huberts erst in der zweiten Halbzeit eingesetzt wurde, lautete die Aufstellung in der ersten Halbzeit: Tilkowski; Wirth, Bellut, Lutz, Schämer, Kalb, Kraus, Lotz, Abbe, Nickel, Hölzenbein. Nachher kam Huberts für Kraus und Racky für Abbe aufs Feld. Überraschend setzten die Turiner, entgegen vorausgegangenen Meldungen, doch Helmut Haller ein. Doch weder der Ex-Augsburger, Stürmerstar Anastasi noch der spanische Angriffsregisseur del Sol konnten die stabile Deckung der Eintracht überwinden. Wirth, Bellut, Lutz und Schämer warfen sich aufopferungsvoll den italienischen Stürmerassen entgegen. Die 25 000 Zuschauer, die sich - nach den italienischen. Zeitungsberichten - eine etwas schwächere Frankfurter Mannschaft vorgestellt hatten, pfiffen schon vereinzelt in der ersten Halbzeit ihre Elf aus. Freilich übersahen sie, daß die Abwehrrecken der Eintracht ihre Gegner hautnah deckten und die Italiener zum Direktspiel zwangen, was natürlich nicht immer klappte. Im zweiten Abschnitt wurde die Eintracht, die schon zu
Anfang eine erstaunliche Selbstsicherheit demonstriert hatte, noch selbstbewußter.
Die Gegenangriffe kamen um eine Spür gefährlicher, da Huberts
nun seine "Füße im Spiel" hatte und die Deckungsspieler
kaum mehr Zweikämpfe verloren. Tilkowski konnte sich bei seinen Vordermännern
bedanken, denn „Til" fand selten Gelegenheit, energisch einzugreifen.
Lediglich viermal hatten die Italiener echte Tormöglichkeiten, wobei
die letzte einer unglücklichen Aktion des Eintracht-Torwartes entsprang.
Er schoß zwei Minuten vor dem Ende bei einem Abschlag einen Mitspieler
an. Doch der Ball sprang ihm glücklicherweise wieder in die Arme.
Nach dem 0:0 warfen die Frankfurter die Arme in die Luft. Denn die Ausgangsposition
für das Rückspiel ist nach diesem Unentschieden ausgezeichnet.
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