Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1968/1969

3:2 (1:1)

Termin: 24.09.1968
Zuschauer: 1.600
Schiedsrichter: Müller (Frankfurt)
Tore: 0:1 Oskar Lotz (6.), 1:1 Jochems (24.), 1:2 Metz (52., Eigentor), 2:2 von Vultee (59.), 3:2 Bockenheimer (71.)

 

 

>> Spielbericht <<

Rot-Weiss Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Schauber
  • Ziegler
  • Kraus
  • Weiß
  • Erhard
  • Hanl
  • Weber
  • Schirrmacher
  • Grübel
  • Jochems
  • von Vultee

 


 

Wechsel
  • Metz für Zeigler (46.)
  • Bockenheimer für Jochems (55.)
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Rot-Weiß schlug auch die Eintracht

3:2-Erfolg durch Jochems, von Vultee und Bockenheimer • Lutz noch
nicht in Form • Stimmung in der letzten halben Stunde

Rot-Weiß, schwach eingeschätzter Regionalliga-Neuling, setzte den Bundesligisten Eintracht Frankfurt matt. Nach sieglosen Wochen in den Punktspielen, torlosen in den Begegnungen zu Hause, schoß der Tabellenvorletzte drei Tore gegen eine Abwehr, die in der Bundesliga immerhin zu den stärksten zählt. Aber gegen Bundesligisten scheint man sich am Brentanobad immer etwas Besonderes einfallen zu lassen. Vor sechs Wochen mußte das auch Kickers Offenbach bei der 1:3-Niederlage erkennen. „Mir kommt das Spiel sehr gelegen", hatte vorher noch Eintracht-Trainer Ribbeck erzählt. „Ein Test gegen Amateure wie am Sonntag in Leer ist meist wenig aufschlußreich. Eine Regionalligamannschaft fordert schon mehr." Sie forderte eine Menge, vornehmlich in der letzten halben Stunde, als unter den 1600 Zuschauern plötzlich Stimmung aufkam und bei den Rotweißen nicht mehr vermutete Energien frei wurden. Bei der Eintracht dagegen, die diese Niederlage keineswegs einkalkuliert hatte, ließ die Konzentration vollends nach. Drei Spiele in vier Tagen machten sich bemerkbar.

Als nach sechs Minuten die Führung der Gäste durch Lotz fiel, dachten alte Bockenheimer an die letzte Begegnung vor sieben Jahren zurück, als sich die Eintracht mit 8:1 behauptete. Keineswegs zu Unrecht, denn zu Anfang spielte der Gast mit jener Selbstverständlichkeit des Favoriten auf, die nichts Gutes für den Gegner verheißt. Rot-Weiß, in der Abwehr unbeweglich und nicht genau den Gegner markierend, mußte einige gefährliche Situationen über sich ergehen lassen. Daß sie nicht zu Toren führten, nahm man dem Eintracht-Angriff nicht übel, denn Lotz und Racky befanden sich vorerst blendend aufgelegt. Huberts schlug einige Musterpässe und herrschte im Mittelfeld. Der Ausgleich, von Jochems mit plaziertem Flachschluß aus rechter Position erzielt, paßte zwar nicht recht ins Konzept, aber man vertraute auf die eigene Stärke. Doch die Gastgeber legten ihre Hemmungen bald ab. Sie wurden kühner erzwangen im Mittelfeld verteiltes Spiel, und schon jetzt ernannte man, daß Friedel Lutz, ,der erstmals wieder dabei war, noch nicht in Topform ist und gegen von Vultee einige Schwierigkeiten hatte.

Nach dem Wechsel war zunächst die Eintracht besser im Bilde. Der Führungstreffer allerdings war glücklich und kurios: Bei einer Flanke von Racky hinderten sich Schauber und Metz gegenseitig, und der Ball kullerte ins Tor. Der Ausgleich paßte dazu (und er paßte auch zu dem bis dahin auf beiden Seiten keineswegs begeisternden Spiel); von Vultee schlug eine Flanke von links, die Feghelm unterschätzt, und über seine Fingerspitzen rollte das Leder hinter die Linie — auch ein Verzweiflungsspurt kam zu spät.

Jetzt war der Knoten bei den Rotweißen geplatzt. Sie legten zu; Bockenheimer, von Vultee, auch Grübel und Schirrmacher wirbelten jetzt in der Eintracht-Hälfte wie seit Wochen nicht mehr gesehen. Manches war überhastet, aber die Abwehr der Riederwälder, in der Wirth und Keifler nicht mehr gut aussahen, in der nur Lindner klaren Kopf behielt, geriet in Verlegenheit. Das 3:2 fiel folgerichtig; Bockenheimers wuchtigen Einbruch in den Strafraum konnte keiner stoppen. ('Frankfurter Rundschau' vom 25.09.1968)

 

 

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