MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1968/1969 - 3. Spieltag

1:1 (1:0)

Termin: Fr 30.08.1968, 20:00 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Jan Redelfs (Hannover)
Tore: 1:0 Horst Gecks (6.), 1:1 Fahrudin Jusufi (61.)

 

 

>> Spielbericht <<

MSV Duisburg Eintracht Frankfurt

  • Manfred Manglitz
  • Hartmut Heidemann
  • Michael Bella
  • Anton Burghardt
  • Manfred Müller
  • Djordje Pavlic
  • Detlef Pirsig
  • Johannes Riedl
  • Horst Gecks
  • Helmut Huttary
  • Rainer Budde

 


 

Wechsel
  • Willibert Kremer für Helmut Huttary (33.)
  • Bernd Lehmann für Djordje Pavlic (70.)
Wechsel
Trainer
  • Robert Gebhardt
Trainer

 

 

Jusufi schoß Ausgleich

BUNDESLIGA: MSV Duisburg - Eintracht Frankfurt 1:1 (1:0)

Den einen Punkt, den die Eintracht wollte, bat sie mitgebracht Sie zeigte starke Nerven. Das erste Tor der Duisburger schien einen Schock auszulösen, doch später kam die Sicherheit zurück. Und der Ausgleich war schließlich unter dem anhaltenden Druck nur noch eine Frage der Zeit. Die Eintracht bestach auf Grand ihrer spielerischen Tugenden. Sie verpaßte den Sieg, weil die jungen Männer, wie Nickel und Hölzenbein, aus der Flut der Chancen zu wenig machten, weil außerdem die kernigen Schüsse fehlten, die auf nassem Gelände zum Erfolg hätten führen können, und weil schließlich das Mittelfeld mit Keifler und Bellut gar zu schwach besetzt war. Huberts schaffte viel und schaffte für zwei, Grabowski versuchte sich mit Erfolg als Verbinder. Auch Jusufis Taten im Mittelfeld gehörten zu den Sehenswürdigkeiten des feuchten Abends, aber zur großen Klasse fehlte noch die Konsequenz. Zwei oder drei Tore hätten für eine Eintracht fallen müssen, die weiterhin nach Stürmern sucht. Ein Verteidiger erzielte den Ausgleich.

Ehe die Eintracht das Kommando übernahm, lag sie schon im Rückstand. Der Führungstreffer des MSV fiel als Abschluß des ersten Duisburger Angriffes, der zur ersten Ecke geführt hatte. Allerdings verstrich zwischen der Ausführung des Eckballes und dem Torschuß durch Gecks noch eine geraume Zeit, während der die Kontrolle auf beiden Seiten verloren gegangen war. Die Duisburger versuchten eine Lücke zu finden, doch dreimal prallte der Ball zurück, und der Angriff schien abgeblasen zu sein, doch im letzten Zuschlagen traf Gecks noch ins Ziel.

Die nächste halbwegs ernst zu nehmende Aktion der Duisburger ließ lange auf sich warten. Die Szene wurde von der Eintracht beherrscht, die mit einer Flut von Angriffen im Bereich um den Nationalspieler Heidemann, der nach langer Zeit erstmals wieder spielte, Manglitz überschwemmte. Nach Ecken lag die Eintracht schnell in Führung, genauso nach Chancen, und schließlich hob sich ihr Spiel von dem der Duisburger auch durch den weit höheren Gehalt an Brillanz und Witz ab.

Der Spaß hörte nur in lähmender Monotonie dort auf, wo Burghardt als letzter Mann der Abwehr und wo vor allem Manglitz die Hauptrollen spielten und dabei auch noch Glück hatten. Die Eintracht- Abwehr war kaum beansprucht, aber ein verunglückter Abwehrversuch von Lutz führte zur zweiten großen Chance des MSV. Pavlik hatte geschossen. Tilkowski befand sich auf dem Weg zum Ball, und keine Gefahr war zu ahnen, doch Lutz fälschte ab, und von der Latte prallte der Ball zurück.

Die meiste Zeit verbrachten die Männer der Deckung entweder in Wartestellung oder als Hilfsstürmer. Freilich hütete sich Schämer, seinen Bereich allzu oft zu räumen. Auf seiner Höhe lauerte Gecks, der nicht nur das Tor geschossen hatte, sondern auch als Mittelding zwischen schlauem Verbinder und Rechtsaußen den meisten Schaden anrichtete. So oft Schämer aufrückte, rückte Gecks in eine Ausgangsstellung, In der prompt die meisten Vorlagen ankamen. Bis zum Wechsel blieb die Eintracht dominierend, doch die Duisburger, die zwischendurch ein paar scharfe Schläge aus der Abwehr herausgeführt hatten, hielten das 1:0 fest.

Nach der Pause wurde . der Eintracht-Ansturm mit verstärkter Angriffsreihe fortgesetzt Für den Abwehrspieler Keifler, der über bescheidene Erfolge im Mittelfeld nicht hinausgekommen war, erschien der Stürmer Lotz, und später mußte der müde Hölzenbein Platz machen für Racky. Der Duisburger Sturm bestand zeitweise nur noch aus Gecks, die Abwehr der Gäste über erstaunlich lange Phasen nur noch aus Lindner und Tilkowski, aber die kleinen Bedrohungen blieben, zumal Schämer im Zweikampf auf einem mittlerweile spiegelglatten Parkett im strömenden Regen im Nachteil war und oft der meist einsame Renner auf ihn zukam. Die verwirrenden Szenen im Duisburger Strafraum nahmen Formen an, denen Jede klare Ordnung fehlte, doch der Ausgleich, der ein halbes Dutzend Mal möglich schien, fiel erst durch Jusufi, der seitlich dem Tor entgegenstrebte und in dem Augenblick scharf Ins kurze Eck schoß, in dem ganz Duisburg auf die Flanke In den Torraum wartete.

Im Dauerregen regte sich nun auch der Anhang der Eintracht. Er ließ die starken Männer noch stärker werden. 60 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer lag Manglitz wiederum flach und konnte den von Lotz getretenen Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle bringen. Die Eintracht wollte mehr als den einen Punkt. Erst zehn Minuten vor Schluß verordnete Erich Ribbeck zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und signalisierte alle halbe Minute die noch ausstehende Zeit ins Spielfeld. ('Frankfurter Rundschau' vom 31.08.1968)

 

 

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