FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1968/1969
0:7 (0:4)
Termin: 21.08.1968 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Klein (Darmstadt)
Tore: 0:1 Ernst Abbé (5.), 0:2 Friedel Lutz (13.), 0:3 Oskar Lotz (18.), 0:4 Jürgen Grabowski (36.), 0:5 Ernst Abbé (52.), 0:6 Oskar Lotz (63.), 0:7 Bernd Nickel (75.)
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Noch 18 Minuten war der FSV schon mutlos FUSSBALL-FREUNDSCHAFTSSPIEL: FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt 0:7 (0:4) Der Derbyschmelz guter, alter Tage fehlte. Die Nachbarn sind auseinandergewachsen. Hier standen die Amateure mit fast nichts als ihrem Fleiß, und schon nach 18 Minuten war ihnen mit drei Toren aller Mut genommen, dort die Professionals mit viel Glanz, Artistik und ausgeprägtem Killerinstinkt. Dabei konnte sich die Eintracht den Luxus leisten, auf Tilkowski und Jusufi vollends, auf Schämer, Grabowski und Nickel je eine Halbzeit lang zu verzichten. Trotz der Verschiebungen innerhalb der Formation entstand nur ein Bruch im Bereich von Grabowski, denn später fehlte das Pendant zu Huberts, aber die Lücke löste kaum Bedauern aus, denn statt zierlicher Arabesken auf engem Raum schlich sich nun ein kräftiger Schuß zusätzlicher Durchschlagskraft ins Stürmen. Die Abwehr hatte drei Aktionen mit Brandgeruch zu bewältigen; jedesmal fehlte den Bornheimern nicht viel mehr als ein halber Schritt zum Glück, der Gegentreffer blieb auch deshalb aus, weil die Männer um Lutz, Lindner und Keifler die Partie nicht wie einen Spaß angingen. Am ernstesten spielte Keifler mit, der nach dem Wechsel dem nun stürmenden Desch kaum von der Seite wich und ihn genau so blaß aussehen ließ wie die Kollegen die übrigen Ausbrecher des FSV. Als sporadisch stürmender Verteidiger hatte Desch im ersten Abschnitt erheblich mehr Wirkung erreicht. Vieles, was beim FSV anfangs vielversprechend aussah, versank im Strudel der Resignation, und selbst an Pyrczeck ging das Spiel vorbei wie eine Sturzflut. Wie bedeutend die Hilfe Schämers für den Angriff sein kann, wurde in beiden Halbzelten demonstriert. Vor dem Wechsel, als er fehlte, kam wenig aus der Abwehr, auch wenn Lutz fleißig marschierte und per Kopf ball sogar das 2:0 erzielte. Erst als Schämer mitspielte, stieg der Druck, und der junge Torwart Voll hatte seine besten Szenen bei zwei Schüssen Schämers, die an Urgewalt kaum mehr zu übertreffen waren. Lotz blieb trotz seiner zwei Tore leicht im Hintergrund. Racky startete verhalten, steigerte sich aber erheblich, zumal Adam schwächer wurde und Adams Nachfolger Gerauer den flinken Schlichen nicht gewachsen war. Vieles packte die Eintracht, nachdem der Triumph sicher war, beschaulicher an. Hier und dort wurden lokale Experimente veranstaltet. Trotz der später fehlenden Ernsthaftigkeit bestach die Präzision, mit der die Männer der Abwehr die Manndeckung demonstrierten. ('Frankfurter Rundschau' vom 22.08.1968)
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